Auf mein Menschenbild kommt es dabei überhaupt nicht an.
Und an meinem Selbstverständmis kannst du ruhig zweifeln, dass sei dir überlassen.
Wie sagte Goethe:
"Edel sei der Mensch, hilfreich und gut"
Viele Menschen würden solch einen Menschen für einen Idioten halten.
Viel Menschen würden versuchen ihn auszunutzen.
Einige Menschen möchten so sein.
Und die Wenigsten sind so.
Da bleibt immer die alte Frage, die die Genetik und die Neurologie wohl bald beantworten werden: welche Charaktereigenschaften sind vererbt und welche anerzogen?
Inwieweit kann man einem Menschen durch Erziehung formen?
Ihr Linken überschätzt das, was man durch Erziehung erreichen kann, glaube ich, gewaltig.
Der Unterschied zwischen einem kommunistischen Schweinehund und einem kapitalistischen Schweinehund besteht nur in der anderen Weltanschauung .
Um es mathematisch auszudrücken: betragsmäßig sind beide gleich, nur im Vorzeichen unterscheiden sie sich.
Den Sack Reis wohl nicht, doch in der Ideengeschichte gibt es genug Beispiele von Ideen, die angeblich handelnde Gemeinschaften o.ä. einschlossen, als das man da sehr auf den Wortlaut nicht achten muss, aber begründet kann.
Das ist nicht möglich.Das ändert alles nichts an der Tatsache, dass die Gesamtheit Regeln und Sanktionen schaffen muss
Die Gesdamtheit ist kein handelndes Ding oder Wesen, das irgendetwas schaffen oder sich auf irgendwas einigen könnt.
Personen können sich einigen.
Davon, dass eine Gesamtheit sich auf irgendwas geeinigt hätte, könnte man nur sprechen, hätten sich ALLe drauf geeinigt.
Denn sonst ist es eben keine Gesamtheit oder "Gemeinschaft", sondern bloss einige oder viele oder fast alle, was aber eben was völlig anderes ist (Ein Teil ist nicht das Ganze).
Weiters schliesse ich mich Dalayah an.
Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)
Lieber, Rowlf, ich kann nicht mit einem halben Dutzend Philosophen des 19. Jahrhunderts gleichzeitig diskutieren, stell doch mal deine eigene Anarchismus-Theorie dar! Der Grundgedanke jeder Anarchismus-Theorie scheint mir zu sein, dass eine Herrschaft im Staat nicht unbedingt eine Herrschaft von konkreten Menschen sein muss. Im chinesischen Taoismus z.B., der als ein Anarchismus gilt, herrscht das Tao. "Wenn das Tao herrscht auf Erden, dann haben alle Menschen Erfolg. Wenn das Taso nicht herrscht auf Erden, dann hat kein Mensch Erfolg." Wer herrscht denn z.B. in einer streng traditionsdgebundenen Gesellschaft wie im alten China oder Japan?
Lieber, Rowlf, ich kann nicht mit einem halben Dutzend Philosophen des 19. Jahrhunderts gleichzeitig diskutieren, stell doch mal deine eigene Anarchismus-Theorie dar! Der Grundgedanke jeder Anarchismus-Theorie scheint mir zu sein, dass eine Herrschaft im Staat nicht unbedingt eine Herrschaft von konkreten Menschen sein muss. Im chinesischen Taoismus z.B., der als ein Anarchismus gilt, herrscht das Tao. "Wenn das Tao herrscht auf Erden, dann haben alle Menschen Erfolg. Wenn das Taso nicht herrscht auf Erden, dann hat kein Mensch Erfolg." Wer herrscht denn z.B. in einer streng traditionsdgebundenen Gesellschaft wie im alten China oder Japan?
@ Olaf von Glehn
Dass das Tao herrsche in einem Sinne, wie dies Verb im Anarchismus verwandt wird, wage ich zu bestreiten.
I.W. haben wir es dabei ja mit einer religiösen/ spirituellen / überweltlichen Kategorie zu tun, die nicht ohne weiteres mit dem/den originär weltlich-politischen Gedanken des Anarchismus / der Anarchismen vermengt werden kann / sollte.
mfg
Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)
Das ist Traumtänzerei, denn Herrschaft ist nötig, der Anarchismus und Antiautoritarismus eine Irrlehre.
Nicht der Mensch ist "hässlich", sondern Illusionen, wie auch Du sie verbreitest, sind untauglich. Es sei denn, sie sind dazu da, am irgendwann zu sagen, weil der Mensch sich noch nicht "geändert" hat, kann der Kapitalismus nur "zivilisiert" werden, der Sozialismus steht noch nicht auf der Tagesordnung.
Bist Du Mitglied der Linkspartei?
Natürlich gab es auch dort keine Anarchie oder Demokratie.
Nur bedingt und womöglich über einen längeren Zeitraum hinweg, der wiederum eine starke, gleichmäßige Führung bedarf.
So ist es, die Milieutheorie ist aus den Köpfen vieler Linker nicht herauszubekommen.
Anstatt sich mit den Erkenntnissen der modernen [Links nur für registrierte Nutzer] vertraut zu machen, wird das Dogma vom Menschen, der lediglich Produkt der Produktiosverhältnisse sei, alles andere - wie Religion und Veranlagung - sekundärer Natur, immer wieder verbreitet.
Und das von Menschen, die an sich genügend Lebenserfahrung haben müßten um zu erkennen, daß die Wirklichkeit nicht so ist, wie sie sie sich vorstellen.
Richtig ist wohl, dass es keine herrschaftsfreie Gesellschaft gibt, aber ob die Gesellschaft eben eher basisdemokratisch oder direktdemokratisch gestaltet ist und zudem eine Gesellschaft keine vertikalen Hierarchien kennt, sondern nur horizontale Kompetenzräume, das wäre ja dann noch ein Unterschied und sicherlich keine Traumtänzerei.
"Konformismus ebnet den Weg, der zu Privilegien und Ansehen führt."
Homepage der Postforen Linksfraktion. www. nomeansnoo.de
Anarchie ist nichts weiter als der Zustand zwischen zwei Herrschaftsformen, einer Alten, welche überwunden wird und einer Neuen, welche den Zustand herbeiführte (Revolution), um eben damit ihren Herrschaftsanspruch zu untermauern oder sich einer Verantwortung, einem Gericht zu entziehen. Aristoteles; Politik; Buch II;
Bei Julius Evola findet man einen weiteren Aspekt der Anarchie, als Phase des Niedergangs des Traditionellen, der Auflösung menschlicher Kultur in doppelter Hinsicht: Als Aufruhr gegen die geistige Autorität der Herrschaft „die am Ende von der Dämonie der Massenwelt in ihren mehr oder weniger kollektivistischen Ausstrahlungen überrollt wird.“ Und als Einbruch „mutterrechtlicher Kultur“ mit der Zerstörung alle natürlichen, traditionellen Hierarchien. Bei ihm herrscht letztlich die Vorstellung von Anarchie als stufenweisen Übergang in den Untergang:
So aufgefasst, und ich neige dieser Auslegung zu, ist Anarchie keine vorstellbare, wünschenswerte oder erreichbare Lebensform und Übergänge, Schismen, Revolutionen oder Umbrüche haben sich in jedes „kollektive Gedächtnis“ als wahre Schreckenszeiten eingebrannt.„Wenn sich der letzte Rest der Kraft von oben und der «Rasse des Geistes» in den Generationen erschöpft hat, bleibt nichts mehr übrig: Kein Flussbett lenkt mehr den Strom, der sich in alle Richtungen verliert. Dafür kommt der Individualismus, das Chaos, die Anarchie, die Hybris des Humanitarismus, der Verfall in allen Bereichen. Der Damm ist gebrochen. Mag auch noch der Anschein einer antiken Größe bestehen bleiben, so genügt der kleinste Anstoß, und ein Staat, ein Reich brechen zusammen. Was dann kommt, wird das ahrimanische Gegenteil sein, der allmächtige, moderne Leviathan, ein kollektives System, mechanisiert und «totalitär».“
J. Evola; Revolte gegen die moderne Welt ; 9. Leben und Sterben der Kulturen
Im Übrigen entspricht diese Interpretation auch der empirischen Naturbeobachtung, weil jedes uns bekannte natürliche System nach Gleichgewicht strebt und ein chaotischer Zustand lediglich den Übergang von einem geordneten Zustand zu einer anderen Insel der Stabilität markiert. Wobei der Anteil der Entropie, zwischen vollkommener Ordnung und vollkommenen Chaos, informationstheoretisch aufgefasst, dass Maß der im System vorhandenen Anarchie darstellt.
Geändert von Mcp (15.05.2007 um 04:00 Uhr)
Es gibt im übrigen einen interessanten Gegenentwurf zum Anarchokommunismus, den Anarchokapitalismus eines Hans-Hermann Hoppe, dessen Theorie viele interessante Aspekte aus konservativer Sicht beleuchtet und den er, in seinem Werk, „Demokratie, ein Gott der keiner ist“, wie folgt zusammenfasst:
Eine, wie ich finde sehr sympathische, wenngleich utopische, Vorstellung, eines anarchischen „kapitalistischen“ Zusammenlebens. Immerhin ein interessanter Gegenentwurf zum herrschenden Staatssozialismus.„In einer natürlichen Ordnung sind sämtliche Güter im Privateigentum einzelner Personen oder Personengrup¬pen. Straßen, Flughäfen, Wasserwege, alles Land und sämt¬liche Gebäude - alles befindet sich in Privateigentum. Es gibt keinen Staat, keine Steuern, kein Gerichtsmonopol und kein »öffentliches Eigentum«. Sicherheit - also Eigentumsschutz, Recht und Ordnung - wird, wie an¬dere Güter und Dienstleistungen auch, in Eigenleistung, in nachbarschaftlicher Kooperation und durch frei finanzierte Spezial Unternehmen erbracht. Neben Eigen- und Nachbarschaftsleistungen wie Zäunen, Mauern, Gittern, Schlössern, Warneinrichtungen, Messern und Revolvern werden vertraglich vereinbarte Sicherheits¬leistungen aller Art vor allem von frei konkurrierenden (unregulierten) Eigentums- und Lebensversicherern angeboten und erbracht, die ihrerseits in regelmäßiger Zusammenarbeit mit unabhängigen und miteinander konkurrierenden Schlichtern bzw. Vermittlern und selb¬ständigen oder angegliederten polizeilichen Vollzugs¬organen stehen. Als Ergebnis (in komplettem Gegensatz zum unter staatlichen Bedingungen erzielten Resultat) fällt der Preis für Sicherheit, während die Qualität steigt.“
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