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Thema: Woher kam die Begeisterung der Deutschen im ersten Weltkrieg?

  1. #11
    Hемецкий
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    Standard AW: Woher kam die Begeisterung der Deutschen im ersten Weltkrieg?

    Zitat Zitat von carlson.vom.dach Beitrag anzeigen
    Quelle - Die Hypermacht , Warum die USA die Welt beherrschen von Josef Joffe
    Der Inhalt des Zitates von Joffe ist Quark. Genau das ist Nationalismus nicht, sondern seine Denunziation.

    Ohne Nationalismus keinen Nationalstaat, ohne Nationalstaat keine Verfassung, ohne Verfassung keine Bürgerrechte, ohne Bürgerrechte keine politische und rechtliche Gleichheit, ohne Gleichheit keine Freiheit. Das ist Nationalismus.

  2. #12
    Vorstand der Stammchatter Benutzerbild von Mark Mallokent
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    Standard AW: Woher kam die Begeisterung der Deutschen im ersten Weltkrieg?

    Die Forschung geht heute davon aus, daß die Stimmung 1914 sehr gemischt war. Neben Kriegsbegeisterung gab es durchaus auch Ablehnung. Allerdings ist dann von der Propaganda die Begeisterung in den Vordergrung gerückt worden. :]
    Ich stehe hier, ein Herkules mit Fackeln! Sie sollen lodern, leuchten, knistern und auch knackeln!
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  3. #13
    Kenshin-Himura
    Gast

    Achtung AW: Woher kam die Begeisterung der Deutschen im ersten Weltkrieg?

    Vielen Dank schon mal für die interessanten Antworten!

    Zitat Zitat von Walter Hofer Beitrag anzeigen
    Berghahn, Volker: Der Erste Weltkrieg (= Wissen in der Beck´schen Reihe). München: C.H. Beck Verlag 2003. ISBN 3-406-48012-8; 117 S.; € 7,90.

    nur 115 Seiten :



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    Ah ja, gut, wusste ich noch nicht. Als ich das in der Schule hatte, war es ja auch noch vor 2003 (Sek I hatte ich 1998-2002).

    Das Joffe-Zitat von carlson.vom.dach ist ja im Grunde nichts Anderes als das, was ich im Eingangs-Beitrag schon geschrieben hatte, nämlich dass es eben um die Ehre des Vaterlandes ging, nur dass es diesen Aspekt nochmal etwas genauer ausführt und somit etwas verständlicher macht. Aber es hatte mich auch nicht so wirklich überzeugt als ausreichende Erklärung, weil Nationalismus hin oder her - ich kann mir kaum wirklich vorstellen, dass im Zweifelsfall nicht die Hose näher als das Hemd ist, d.h. der Überlebenswille des Menschen nicht über Allem steht, eindeutig auch über der Nation. Ich glaube, in den Krieg zieht man nur dann von selbst, wenn man sich angegriffen fühlt, und ich fragte mich wo wohl der Grund für dieses Angegriffen-Sein zu suchen ist, und da ergibt die Theorie von Vril mit dem Faktor der Mobilmachung Russlands natürlich Sinn, und in diesem Zusammenhang wird dann auch das Joffe-Zitat von carlson.vom.dach etwas überzeugender. Dazu kommt natürlich das was Walter Hofer und Mark Mallokent gesagt hat, dass es wohl doch nicht so stark ausgeprägt war. Aber soweit ich weiß (ich weiß ja nicht was Burghahn dazu schrieb), war diese Begeisterung ja auch beim Bürgertum und Intellektuellen vorhanden (siehe Jünger), was mich besonders verwundert hatte. Beim ,,einfachen" Volk wäre es ja noch verständlich, wenn man bedenkt was für eine Begeisterung, Indoktrination und Durchdringung des ganzen Denkens schon zeitweise Hitler auslösen konnte. Es ist also wohl ein bisschen was vom Allem gewesen, was die User hier geschrieben haben, ihr habt euch also gut ergänzt. Letztlich ist es mir immer noch ein bisschen rätselhaft.

    Auf ,,Wikipedia" steht da kurz im Artikel über den ersten Weltkrieg im Unterpunkt ,,Kriegsbegeisterung" Folgendes:

    Lange Zeit war in der Forschung, insbesondere aber in populärwissenschaftlichen Abhandlungen unbestritten, dass die Propaganda auf fruchtbaren Boden fiel und sowohl in Österreich-Ungarn, als auch in Frankreich und vor allem im Deutschen Reich eine große Kriegsbegeisterung herrschte. Insbesondere für Frankreich ist jedoch inzwischen eine differenzierte Sichtweise vorherrschend. Zwar zeigte sich ein Großteil der Bevölkerung bereitwillig zur Verteidigung der Nation, jedoch erst nach der deutschen Kriegserklärung. Bis dahin beschäftigte sich die Öffentlichkeit vorrangig mit innenpolitischen Fragen, von einer Erwartung oder gar Begeisterung eines bevorstehenden Krieges kann keine Rede sein. Lediglich nationalistische Politiker und Intellektuelle waren bereits vor dem Angriff offen für einen Krieg eingetreten, etwa zur Revanche und zur Rückgewinnung des Elsass und Lothringens.

    Erklärungen für die These der Kriegsbegeisterung kamen etwa von George L. Mosse: Er beschrieb den Wunsch nach Wiederherstellung einer intakten Männlichkeit nach einer Phase der sogenannten Dekadenz, zu der neben einer vermeintlichen Vormachtstellung des Judentums die Frauenbewegung, erste Ansätze einer Schwulenbewegung und Künstler wie die „Dekadenzdichter“ gezählt wurden.

    Umstritten ist auch, ob sich diese Kriegsbegeisterung in der gesamten Bevölkerung wiederfand oder - wie der Historiker Jeffrey Verhey behauptet – vor allem in der großstädtischen Mittel- und Oberschicht verbreitet war. Im Deutschen Reich wurde ein Notabitur eingeführt, damit kriegsbegeisterte Oberprimaner vorzeitig ins Heer eintreten konnten.
    Finde ich aber auch nicht wirklich überzeugend.

  4. #14
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Woher kam die Begeisterung der Deutschen im ersten Weltkrieg?

    Zitat Zitat von Mark Mallokent Beitrag anzeigen
    Die Forschung geht heute davon aus, daß die Stimmung 1914 sehr gemischt war. Neben Kriegsbegeisterung gab es durchaus auch Ablehnung. Allerdings ist dann von der Propaganda die Begeisterung in den Vordergrung gerückt worden. :]
    Was soll das denn für eine Forschung sein?Die Propaganda steckte noch in den Kinderschuhen und war auf keinen Fall schon so abgebrüht wie sie es später durch die US Methoden wurde.Die Begeisterung war echt und da die Menschen schon damals keine Hellseher waren wußten sie nicht in was für einen Krieg sie gingen auch das Militär nicht.Als Beleg kann man nehmen die Franzosen zogen mit roten Uniformhosen in den Krieg und die ersten Angriffe im 1.Weltkrieg wurden mit Trommler und Regimentsfahne durchgeführt oder einige Wochen nach den ersten Kämpfen merkte man das die Kavalerie überflüssig war.

  5. #15
    Vorstand der Stammchatter Benutzerbild von Mark Mallokent
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    Standard AW: Woher kam die Begeisterung der Deutschen im ersten Weltkrieg?

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Was soll das denn für eine Forschung sein?Die Propaganda steckte noch in den Kinderschuhen und war auf keinen Fall schon so abgebrüht wie sie es später durch die US Methoden wurde.Die Begeisterung war echt und da die Menschen schon damals keine Hellseher waren wußten sie nicht in was für einen Krieg sie gingen auch das Militär nicht.Als Beleg kann man nehmen die Franzosen zogen mit roten Uniformhosen in den Krieg und die ersten Angriffe im 1.Weltkrieg wurden mit Trommler und Regimentsfahne durchgeführt oder einige Wochen nach den ersten Kämpfen merkte man das die Kavalerie überflüssig war.
    Das besagt aber nichts gegen meinen Beitrag. :rolleyes:
    Ich stehe hier, ein Herkules mit Fackeln! Sie sollen lodern, leuchten, knistern und auch knackeln!
    Mitglied der FDL

  6. #16
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Woher kam die Begeisterung der Deutschen im ersten Weltkrieg?

    Zitat Zitat von Mark Mallokent Beitrag anzeigen
    Das besagt aber nichts gegen meinen Beitrag. :rolleyes:
    Die Ablehnung war kaum meßbar,und wenn der Krieg abgelehnt wurde waren es religiöse Motive oder auch politische Motive die nicht unbedingt gegen Krieg waren, sondern immer gegen eine etablierte Herrschaft.

  7. #17
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    Standard AW: Woher kam die Begeisterung der Deutschen im ersten Weltkrieg?

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Ganz Europa zog begeistert in den Krieg,denn keiner hatte reale Vorstellungen was sie erwarten werden vom General bis zum Soldaten,denn viele Waffen waren neu und noch nicht in Massen ausprobiert worden.
    Jahrzehntelang gab es davor keine schlimmen Kriege (die kleinen nicht mitgezählt) mehr. Also eine friedliche Periode von exakt 43 Jahren. Also konnte 1914 kaum einer ahnen, was krieg gegen richtige Gegner (Nicht irgend welche
    Stämme oder Gruppen, die man leicht unterwerfen konnte). Jahrzehntelange Propaganda und träumereien von einem glänzenden Sieg taten ihr übriges.

    Auch die veraltete Taktik spielte eine grioße Rolle für die großen Verluste.

  8. #18
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    Standard AW: Woher kam die Begeisterung der Deutschen im ersten Weltkrieg?

    Zitat Zitat von leuchtender Phönix Beitrag anzeigen
    Jahrzehntelang gab es davor keine schlimmen Kriege (die kleinen nicht mitgezählt) mehr. Also eine friedliche Periode von exakt 43 Jahren. Also konnte 1914 kaum einer ahnen, was krieg gegen richtige Gegner (Nicht irgend welche
    Stämme oder Gruppen, die man leicht unterwerfen konnte). Jahrzehntelange Propaganda und träumereien von einem glänzenden Sieg taten ihr übriges.

    Auch die veraltete Taktik spielte eine grioße Rolle für die großen Verluste.
    Für richtige Gegner wie Frankreich oder Österreich hatten die Deutschen unter preußischer Führung vor 1871 auch nur wenige Monate gebraucht.
    Siegen heißt Leben

  9. #19
    Admiral v. Tirpitz Benutzerbild von Freiherr
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    Standard AW: Woher kam die Begeisterung der Deutschen im ersten Weltkrieg?

    Zitat Zitat von Kaiser Beitrag anzeigen
    Für richtige Gegner wie Frankreich oder Österreich hatten die Deutschen unter preußischer Führung vor 1871 auch nur wenige Monate gebraucht.
    Ja, aber man muss doch die technischen Entwicklungen und die erheblich höhere Zahl der Beteiligten zurechnen.
    Noch dazu eine Veränderung der militärischen Handlungsweise.
    Solange wir das Volk mit dem schwächsten Nationalgefühl sind, das jeden Länderraub oder sonstige Schmach, die uns angetan wird, mit Versöhnungsreden erwidert, damit straflos macht und zu neuem Raub einlädt, solange wir ohne den erforderlichen Nationalstolz den Sitten und Formen anderer Völker nachlaufen und solange uns das Bekämpfen anderer Deutscher wichtiger ist als das Zusammenhalten gegen außen, solange kann Deutschland nur sinken, nicht gesunden. - Großadmiral Alfred v. Tirpitz, 1919

  10. #20
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Standard AW: Woher kam die Begeisterung der Deutschen im ersten Weltkrieg?

    Zitat Zitat von Freiherr Beitrag anzeigen
    Ja, aber man muss doch die technischen Entwicklungen und die erheblich höhere Zahl der Beteiligten zurechnen.
    Noch dazu eine Veränderung der militärischen Handlungsweise.
    Auch die Militärstäbe aller Länder nahmen 1914 an, dass es trotz technischem Fortschritt und größerer Koalitionen ein harter aber dennoch kurzer Krieg werden würde.

    Im Nachhinein wissen wir es natürlich besser
    Siegen heißt Leben

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