Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), hat kurz vor der Islamkonferenz die Forderung von Muslimen nach getrenntem Sportunterricht für Jungen und Mädchen kritisiert.
"Wir werden nicht zulassen, dass eine kleine Minderheit von Rückwärtsgewandten hier die Regeln ihrer Großväter zu installieren versucht", sagte sie. Kulturelle Vielfalt sei schön und bereichernd, betonte Böhmer. Sie ende aber dort, wo Deutschlands Grundwerte und -rechte in Frage gestellt würden. "Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist eines dieser nicht verhandelbaren Grundrechte."
Mazyek erneuerte seine Forderung, den Islam als gleichberechtigte Religionsgemeinschaft in Deutschland anzuerkennen.
Der neu gegründete Zentralrat der Ex-Muslime in Köln kritisierte die bevorstehende zweite Runde der Islamkonferenz als integrationsfeindlich und forderte die Auflösung des Gremiums. Es werde nicht gesprochen über eine bessere sprachliche oder berufliche Integration, sondern vor allem über die von muslimischen Verbänden geforderten Sonderregelungen wie Islam-Unterricht, Moscheenbau oder nach Geschlechtern getrennten Sportunterricht, kritisierte die zu Jahresbeginn gegründete Organisation. "Damit wird die Integration nicht gefördert, sondern dem Ausbau von parallelgesellschaftlichen Strukturen Vorschub geleistet". Der deutsche Staat spiele mit der Islamkonferenz "Islamisten in die Hände".
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