Der Football Star Pat Tillmann wurde in der US Army von seinen eigenen Kameraden erschossen
Der Football Superstar hatte auf einen Millionenvertrag als Football Profi verzichtet um als " Patriot und Held des Vaterlandes" in den Krieg gegen Afghanistan zu ziehen
In Wirklichkeit wollte der US Soldat Kameraden retten, die in einen Hinterhalt geraten waren
US-Militär erfand Heldengeschichte
Pat Tillman wurde in Afghanistan irrtümlich von den eigenen Kameraden erschossen.
Washington - Das US-Militär hat die Familie eines getöteten prominenten Afghanistan-Soldaten und die Öffentlichkeit wochenlang über die wahre Todesursache getäuscht. Es erfand eine weltweit verbreitete Geschichte, der zufolge der einstige Footballstar Pat Tillman als Held inmitten eines Feuergefechts mit der Terrororganisation El Kaida starb.
Tatsächlich wurde aber der 27-Jährige irrtümlich von eigenen Kameraden erschossen. Einzelheiten dieses Täuschungsmanövers wurden am Dienstag (Ortszeit) in einer Anhörung im US-Kongress bekannt. Dabei sagte ein Kamerad Tillmans aus, ihm sei von höherer Stelle befohlen worden, über den wahren Ablauf zu lügen.
„Wir sind alle betrogen worden“
Angehörige des Toten beschuldigten das US-Militär und das Pentagon in dem Hearing, das Schicksal des Soldaten für politische Zwecke missbraucht zu haben. Ziel sei es gewesen, negative Schlagzeilen über den Antiterrorkrieg zu verhindern, sagte der Bruder des Toten, Kevin Tillman. „Wir sind alle betrogen worden“, sagte auch Mutter Mary Tillman unter Tränen. „Die Wahrheit hätte uns nicht mehr schmerzen können als später die Erkenntnis, dass wir belogen wurden.“
Ganz Amerika hatte seinerzeit um seinen Helden getrauert, und auch Menschen, die bis dahin mit seinem Namen nichts anfangen konnten, weinten um ihn. Denn Tillman war nicht „irgendwer“. Der vor Lebenskraft strotzende intelligente Mann mit dem Aussehen eines Bilderbuch-Surfers hatte als Free Safety der Arizona Cardinals (eine Art Libero-Position im Football) Karriere gemacht. Sein Sportruhm stieg ständig, und sein Verein bot ihm einen Dreijahresvertrag mit einem Gehalt von umgerechnet etwa drei Millionen Euro an. Dann kamen die Anschläge vom 11. September, und Tillman gab freiwillig alles auf, um als Soldat sein Land gegen die Terroristen zu verteidigen.
Sein Leben verlor er Ende April 2004, als er seine Einheit von Army Rangers ein entlegenes Berggelände hinauf führte. Er habe in einen Hinterhalt geratene Kameraden retten wollen, berichtete das US- Militär später und ging dabei in zahlreiche Einzelheiten. Dann sei Tillman selbst den Kugeln des Feindes zum Opfer gefallen. Der Silver Star, die dritthöchste Auszeichnung für Taperkeit im Kampf, wurde ihm posthum verliehen, Präsident George W. Bush zollte dem Patrioten in einer Erklärung Respekt, „Unser Held“ hieß es in fetten Lettern auf den Titelseiten vieler Zeitungen.
In Wirklichkeit aber wurde der US Soldat ganz einfach von eigenen US Soldaten erschossen
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Jürgen Meyer