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Was ist Asatru ?
Asatru (gelesen "Asaat") ist eine der alten Religionen, an die unsere Urahnen noch vor dem Christentum glaubten. Asatru war die Religion der nördlichen Länder, also der Skandinavier. Es ist eine sehr alte Religion, deren ersten Impulse in eine Zeit vor 40000 Jahren zurückzuführen sind. In der alten Sprache der Skandinavier bedeutet Asatru "Der Glaube an die Götter" bzw. "Treu des Asen". Die Germanen stammen von zwei größeren Völkern ab: denn Asen und den Vanen. Die Asen waren eher Jäger und Krieger, während die Vanen eher Bauern waren. Das spiegelt sich auch in der Götterwelt wieder: die Götter der Vanen waren eher Götter der Fruchtbarkeit, die zu einer guten Ernte verhalfen. Die Götter der Asen waren eher kriegrischer Natur. Die Vanen und die Asen führten Krieg und schließlich gingen die Asen, aufgrund ihrer kriegerischen Fähigkeiten, als Sieger hervor. Die zwei Völker verschmolzen in den darauf folgenden Jahrhunderten zu einem großen Germanischem Volk mit einer gemeinsamen Mythologie, in der sowohl die Götter der Asen als auch der Vanen vertreten sind. Asatru bedeutet zwar wortwörtlich "Asentreu", doch die Mythologie des Asatru beinhaltet auch die Götter der Vanen. Somit vertritt Asatru sowohl die Vanen als auch die Asen.
Können nur Skandinavier an Asatru glauben ?
Heutzutage unterscheidet man zwischen "völkischen" und "universellen" Asatru. Das universelle Asatru ist der Meinung, daß alle Menschen unabhängig ihrer Abstammung an Asatru glauben können, sofern sie die Werte der Asatru annehmen. Demzufolge könnte z.B. auch ein Afrikaner in der Asatrugemeinschaft aufgenommen werden. Das völkische Asatru vetritt die Auffassung, daß der Mensch sowohl seine körperlichen als auch seine geistigen Eigenschaften seiner Abstammung verdankt. Daher soll jeder Mensch an die Religion seiner Vorfahren glauben. Demnach dürfte z.B. ein Afrikaner nicht in die Artgemeinschaft aufgenommen werden und auch Heiraten zwischen den einzelnen Rassen sind nicht erlaubt. Troztdem sind völkische Asatru nicht im eigentlichen Sinne Rassisten, da sie die anderen Rassen nicht
verachten sondern lediglich gegen die Vermischung von Rassen und für die Rassenreinheit stehen. In wie weit eine "Abstammungstoleranz" erlaubt ist, ist je nach Auffassung unterschiedlich: manche vertreten die Meinung, daß nur "reinrassige Germanen" mit dementsprechenden körperlichen Merkmalen (blond,
hochgewachsen, hellhäutig,...) in die Asatrugemeinschaft aufgenommen werden dürfen. Andere erlauben auch "verwandte" Abstammungen, so das z.B.alle Menschen der weißen Rasse in die Asatrugemeinschaft eintreten können. Es ist zu bedenken, daß Asatru in der Regel eher dezentral organisiert ist. Es gibt keinen obersten Priester, wie der Papst bei der Katholischen Kirche. In Island gibt es Tempel von Asatru. In anderen Ländern gibt es so gut wie keine Einrichtungen und Gebäude. Daher jeder selbst entscheiden, ob er eher dem universellen oder dem völkischen Asatru sich zugehörig fühlt. Man kann auch an die Nordischen Götter glauben und die Runen verwenden ohne dem Asatru anzugehören. Tatsächlich ist das heutige Asatru nur eine von vielen möglichen Interpretationen des Wissens und der Traditionen unserer Vorfahren. Asatru ist mit anderen heidnischen Religionen verwandt, beispielsweise mit den Kelten. Bei beiden Religionen handelt es sich um Naturreligionen, die insbesondere Bäume bewundern. Deshalb werden auch die Nordischen Runen vorwiegend aus Holz angefertigt.
Wie viele Menschen glauben heute an Asatru ?
Das ist schwierig zu beantworten, da unsere Religion dezentral ist. Sicher ist, daß immer mehr Menschen zu den alten Religionen unserer Vorfahren zurückkehren. In den USA wurde eine Studie durchgeführt, die ergab, daß ungefähr zwei Millionen Menschen in den USA an heidnische Religionen (Asatru, Wicca, Keltentum, Shintoismus,...) glauben und es immer mehr werden. In Island ist Asatru sogar eine offizielle Religion.
Wie ist die Welt entstanden ?
Unsere alten Mythen erzählen, daß die Welt durch Eis und Feuer entstand, was wohl ein bildhaftes Symbol für das duale Prinzip ist. Unsere Götter sind nicht die Schöpfer des Universums, sondern sind ein Teil von ihm. Die Entstehung des Universums war ein natürlicher Ablauf. Die genauen Abläufe der Entstehung des Universums überlassen wir unseren Wissenschaftlern. Wer sich näher damit beschäftigen möchte, sollte nach den Antworten in der Astro- und Quantenphysik suchen.
Glauben die Asatru an ein Leben nach dem Tode ?
Ja, das tun wir. Wir glauben, daß dieses Leben auf der Erde nur eine Teilstrecke eines unendlich langen Weges ist. Wie jedoch das Leben nach dem Tode aussieht, wissen wir nicht und wir wollen auch keine Behauptungen aufstellen, die sich nicht beweisen lassen können. Es gibt die Idee der Wiedergeburt, der zufolge eine Seele nach dem Tode eines Körpers den nächsten Körper sich auswählen kann, oder es existieren Naturgesetze, die bestimmen, in welchem Körper die Seele im nächsten Leben manifestiert wird.
Wie auch immer es sein mag, wir leben hier und heute und wollen unser Leben möglichst sinnvoll und tugenhaft leben. Wir sind ein Teil des Universums und
überlassen es ihm, wie unser Leben nach dem Tode aussehen wird.
Was sind die Werte der Asatru ?
Die wichtigsten Tugenden sind:
Ehre: Ein Mensch soll in allen Lebenssituationen ehrenhaft handeln. Ein Versprechen darf nicht gebrochen werden.
Gerechte Rache: Es ist ein Aspekt der Ehre und der Stärke gerechte Rache auszuüben.
Treue: Treue gegenüber der Familie und den eigenen Idealen ist nicht nur Pflicht sondern auch eine Quelle der eigenen Stärke und des guten Gewissens.
Freiheit: Man entscheidet selbst. Man ist nicht der Diener der Götter. Die Götter sind unsere Vorbilder, die uns helfen im Sinne der Tugenden zu handeln.
Man betet nicht zu den Göttern indem man sich ihnen unterwirft, sondern man ehrt sie indem man tugendhaft lebt und gelegentlich Rituale des
Dankes durchführt. Es gibt keine "geerbte Sünde" wie beim Christentum. Der Mensch ist frei und seine Entscheidungen im Leben sind das, was
zählen. Asatru ist eine dezentrale Religion, ohne feste organisatorische Strukturen, was unsere Liebe zur Freiheit betont.
Mut: Tapferkeit ist wichtig, da wir mutig sein müssen um uns, unsere Familie und unsere Freiheit zu verteidigen. Man muß Stärke und Mut besitzen um seinem eigenen Weg zu folgen und nicht nur ein Mitläufer zu sein.
Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft: Es ist eine Ehre Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft auszuüben. Menschen in Not zu helfen und schwächere Menschen zu beschützen war auch schon ein Ideal des Rittertums, das leider in unserer heutigen Zeit von vielen Menschen vergessen wurde.
Gleichstellung: Gleichstellung von Mann und Frau ist ein wichtiger Aspekt des dualen Prinzips. Beide Geschlechter sind gleich viel wert. Sie sind jedoch nicht gleich. Männer und Frauen unterscheiden sich, haben unterschiedliche Stärken und Talente. Eine Emanzipation in dem Sinne, daß eine Frau in allem Bereichen des Lebens so sein soll wie der Mann es ist, kann nicht der richtige Weg sein. Wir sehen heute schon, wie Ehen scheitern und Kinder bei
getrennt lebenden Eltern aufwachsen müssen. Diese Tragödie ist u.a. auch darauf zurückzuführen, daß viele Frauen ihre eigene Weiblichkeit verloren haben, und auch viele Männer ihre eigene Männlichkeit. Männer und Frauen unterscheiden sich und haben andere Talente, doch beide sind gleichwertig und beide verdienen den gleichen Respekt.
Ehrehrbietung unserer Vorfahren: Wir sind ein Glied einer langen Kette. Wir verdanken unser Leben dem Leben unserer Vorfahren und tragen ein Stückchen von ihnen ins uns...sowohl genetisch als auch kulturell. Wir sollten uns immer bewußt sein, daß es schon Menschen vor uns gab und es auch Menschen nach uns geben wird.