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Thema: Wie weit darf man gehen?

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  1. #1
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    Standard Wie weit darf man gehen?

    Als vor geraumer Zeit der Mörder eines Bankierssohnes aus Frankfurt mit verschärfter Gangart während eines Verhöres befragt wurde, empörten sich Teile der Öffentlichkeit in sehr heftiger Form. Hintergrund war damals, dass die Polizei glaubte, der Junge sei noch am Leben und es könne eine Frage von Stunden sein, ob er gerettet werden könne oder sterben müsse.

    Nun hat der Historiker Michael Wolfssohn (Professor der Münchner Bundeswehr-Uni) in der Talkshow von Sandra Maischberger gesagt: Als eines der Mittel gegen Terroristen halte ich die Folter für legitim." und damit wieder einen Aufschrei der guten Menschen ausgelöst. Die BILD kürte ihn zum "Verlierer des Tages" und nannte seine Äußerungen "schwer daneben gegriffen".

    Nun soll Wolffsohn diszipliniert werden, Forderungen nach Entzug seiner Lehrerlaubnis werden schon laut. Sein Vorgesetzter hält zu ihm, wenngleich er seine Meinung nicht teilt, hält aber eine Diskussion für legitim und einen Maulkorb für den konservativen Wolfssohn für nicht zulässig.
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  2. #2
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    Standard da bin ich jetzt wirklich perplex,

    Zitat Zitat von TanjaKrienen
    Als vor geraumer Zeit der Mörder eines Bankierssohnes aus Frankfurt mit verschärfter Gangart während eines Verhöres befragt wurde, empörten sich Teile der Öffentlichkeit in sehr heftiger Form. Hintergrund war damals, dass die Polizei glaubte, der Junge sei noch am Leben und es könne eine Frage von Stunden sein, ob er gerettet werden könne oder sterben müsse.

    Nun hat der Historiker Michael Wolfssohn (Professor der Münchner Bundeswehr-Uni) in der Talkshow von Sandra Maischberger gesagt: Als eines der Mittel gegen Terroristen halte ich die Folter für legitim." und damit wieder einen Aufschrei der guten Menschen ausgelöst. Die BILD kürte ihn zum "Verlierer des Tages" und nannte seine Äußerungen "schwer daneben gegriffen".

    Nun soll Wolffsohn diszipliniert werden, Forderungen nach Entzug seiner Lehrerlaubnis werden schon laut. Sein Vorgesetzter hält zu ihm, wenngleich er seine Meinung nicht teilt, hält aber eine Diskussion für legitim und einen Maulkorb für den konservativen Wolfssohn für nicht zulässig.
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    daß einem jüdischstämmigen Bürger hierzulande die Leviten gelesen werden, dürfte einmalig sein. Übrigens weiß man ja, daß in Israel Folter immer noch gang und gäbe ist. NOAM CHOMSKY Offene Wunde Nahost
    Ich bin auch raus!

  3. #3
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard

    Zitat Zitat von Nofretete
    daß einem jüdischstämmigen Bürger hierzulande die Leviten gelesen werden, dürfte einmalig sein. Übrigens weiß man ja, daß in Israel Folter immer noch gang und gäbe ist. NOAM CHOMSKY Offene Wunde Nahost
    Wir reden über Deutschland. Was hat Herrn Wolfssohns Anregung zur Folter (die außer stärkster Verachtung nichts weiter verdient, stimme Gothauer ausdrücklich zu) mit Israel zu tun?
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Nofretete
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    Standard Gelehrter, das ist wirklich eine seltsame Ansicht,

    Zitat Zitat von Der Gelehrte
    Wir reden über Deutschland. Was hat Herrn Wolfssohns Anregung zur Folter (die außer stärkster Verachtung nichts weiter verdient, stimme Gothauer ausdrücklich zu) mit Israel zu tun?

    Nun hat der Historiker Michael Wolfssohn (Professor der Münchner Bundeswehr-Uni) in der Talkshow von Sandra Maischberger gesagt: Als eines der Mittel gegen Terroristen halte ich die Folter für legitim."

    wenn von Folter die Rede ist, kann ich sämtliche Länder der Welt aufzählen, wo noch gefoltert wird und ich kann überhaupt nie daneben sein, es scheint so zu sein, daß Du Probleme bekommst, sobald man Israel mit etwas in Verbindung bringt, das nicht korrekt ist....(stärkste Verachtung verdient - Deine Worte)
    Ich bin auch raus!

  5. #5
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard

    Wenn der Herr Wolffsohn kein Jude wäre, hättest du zweifellos nicht die Parallele einzig zu Israel (und nicht zu "sämtlichen Ländern der Welt") gezogen. Das meine ich.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von Nofretete
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    Standard Gelehrter,

    Zitat Zitat von Der Gelehrte
    Wenn der Herr Wolffsohn kein Jude wäre, hättest du zweifellos nicht die Parallele einzig zu Israel (und nicht zu "sämtlichen Ländern der Welt") gezogen. Das meine ich.


    was wenn, hätte, könnte oder täte wär, kann ich Dir jetzt leider nicht mit Sicherheit sagen...
    Ich bin auch raus!

  7. #7
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Zitat Zitat von Nofretete
    es scheint so zu sein, daß Du Probleme bekommst, sobald man Israel mit etwas in Verbindung bringt, das nicht korrekt ist....(stärkste Verachtung verdient - Deine Worte)
    Quatsch. Gerade, weil ich ein Freund Israels bin, kann, ja muß ich Verfehlungen der Politik des Landes auch mit harten Worten kritisieren. Wie oft muß ich das denn noch sagen?

    Nur steht diese Politik weder in ursächlichem noch logischen Zusammenhang mit einer deutschen, von Wolffsohn angestoßenen Folterdebatte.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  8. #8
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    Standard

    Folter ist vollkommen indiskutabel. In der Logik der Hexenprozesse war die Folter (und die waren Meister darin) wegen der Schwere des Sonderverbrechens gerechtfertigt. Sie war erfolgreich, weil fast immer der Tod auf dem Scheiterhaufen eine Gnade und Erlösung war. Geständnisse unter der Folter, Denunziationen unter der Folter sind wertlos, keiner der Angeklagten, keiner der von den Gefolterten Denunzierten war schließlich schuldig. Ich empfehle dringend die Lektüre der: Cautio Criminalis von Friedrich von Spee und: Über die Hexenprozesse von Thomasius. Die Parallelen zum Heute sind beängstigend, sowohl was die Verfolgung von Meinungen und hier die Logik der Folterknechte betrifft.
    Wer auch nur eine schwache Vorstellung von den Abläufen in einer Armee hatt, ist sich darüber im Klaren, daß die amerikanische Regierung, daß Herr Bush über die Verfahrensweisen nicht nur unterrichtet war, sondern sie auch gebilligt hat. Zu dem Kriegsverbrechen des Angriffskriegs kommt damit zwangsläufig auch das Verbrechen gegen die Menschenrechte. Die Drahtzieher im Hintergrund mögen davonkommen, aber die im Vordergrund handelnden wühlen sich immer tiefer in den Morast. Ich hoffe, daß die Irakis die Kraft haben, den Widerstand gegen die Eindringlinge fortzusetzen. Und wir sollten endlich die Amerikaner zur Rückschiffung in das gelobte Land nach Hamburg geleiten. Wer die zum Freunde hat braucht keine Feinde mehr.

  9. #9
    Realist Benutzerbild von Chester
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    Zitat Zitat von luther
    Wer auch nur eine schwache Vorstellung von den Abläufen in einer Armee hatt, ist sich darüber im Klaren, daß die amerikanische Regierung, daß Herr Bush über die Verfahrensweisen nicht nur unterrichtet war, sondern sie auch gebilligt hat.
    Welche Abläufe genau sollen hier gemeint sein?
    "Soldaten handeln nur auf Befehl"?
    Das wäre allerdings tatsächlich eine recht schwache Vorstellung von den Abläufen.

    mfg,

    Chester :-:
    "Common sense and a sense of humor are the same thing, moving at different speeds. A sense of humor is just common sense, dancing." -- Clive James

    "You can have your theories, because you never had the clearance to know the facts."

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von OhneLeitfigur
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    Standard

    Ich denke, man sollte sich von einem menschenverachtenden
    "Professor der Münchner Bundeswehr-Uni" nicht dazu ver-
    leiten lassen über den Schwachsinn zu diskutieren, den er
    verbreitet.

    Im Gegensatz zum Fall des Generals Günzel, an den der
    Professor zweifelsfrei erinnert, handelt es sich hier wohl
    ganz offensichtlich um verfassungsfeindliche Äusserungen,
    eines zivilen Amtsträgers der Bundeswehr, bzw. eines Amts-
    trägers einer der Bundeswehr angegliederten Institution.
    Der Professor ist ausserdem ganz speziell mit Lehraufgaben
    betraut und muss besonderen Anforderungen genügen.

    Der Einstieg in die offene Befürwortung von Unrechts-Mass-
    nahmen begann mit US-Präsident Bushs berühmtem Satz "We
    will hunt him down ... ". Seitdem werden wir von Seiten der
    Medien, der Kriegspropaganda und der Anti-Islam-Hetze
    häppchenweise daran gewöhnt, Methoden zu akzeptieren, die
    im Wilden Westen bei der Ausrottung ganzer Stämme der dor-
    tigen Bevölkerung Anwendung fanden. Hass schüren und die
    Grausamkeit der "Wilden" aufzeigen sind die probaten Mittel.
    Israel benötigt diese Mittel im Rahmen ihrer Kolonialbe-
    strebungen.

    Dass es sich bei dem Professor um einen Juden handelt, tut
    nichts zur Sache, wenn es darum geht, ihn der erforderlichen
    rechtsstaatlichen Behandlung zu unterziehen. Im Rahmen einer
    Diskussion, wie, wo, von wem, auf welche Weise in unserer
    Gesellschaft die rechtsstaatlichen Prinzipien angegriffen
    werden, scheint mir dieser Punkt nicht ganz unerheblich.
    Handelt es sich doch zufällig? um einen Vertreter der Juden,
    aus deren Reihen die Berichterstattung über menschenverach-
    tende Methoden des Judenstaates Israel als "widerwärtig"
    bezeichnet wurde.
    Gott ist groß!

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