Zitat von Modena 360
Im Falle Deutschlands eine ganze Zeitlang; liegt auch am schwierigen Nationalcharakter Deutschlands und an der Art der Niederlage(und den KZ-Bildern). Aber inzwischen sind diese Zeiten auch vorbei; das sichtbarste Zeichen sind ja die zunehmenden antiamerikanischen Stimmungen sowie die Unberührtheit zumindest meiner Altersgenossen gegenüber dem Holocaust ect. Hör dich mal im Osten Deutschlands um, was über Juden, Kriegsschuldfrage, Türken ect. gedacht wird. Also eine Duckmäuserhaltung, Flüsterton ect. erkenne ich da nicht mehr. Das hysterische Geschreie von wg. Meinungsdikatur ist überflüssig...nur weil man selbst nicht die Courage hat, sollte man anderen dies nicht vorwerfen. Wir leben nicht mehr in der alten Bundesrepublik bzw. ihr tut es nicht mehr. Und selbst im Offiziellen wird, beispielsweise beim Thema Bombenkrieg, sehr viel objektiver berichtet als noch vor ein paar Jahren. Oder über die Rote Armee 1945. Eine Umerziehung kann eine ganze Weile lang funktionieren, aber eben nicht für immer. Kannst dir auch die Geschichte der Sowjetunion geben.
Gut, den Einwand wirste jetzt sicher bringen, daß die Periode der Umerziehung verheerende Fakten, soziologischer und demographischer Natur geschaffen hat. Ja, das trifft zu, für Westdeutschland weit mehr und...entgültiger als für uns(die lediglich mit den Folgen einer Deindustrialisierung zu kämpfen haben). Aber solange es den Westdeutschen materiell gutgeht dabei, werden sie deswegen doch nicht ausrasten, oder ? Zuviele Türken im Stadtzentrum ? Dann kauft man sich eben ein Häuschen im Grünen, wenn man es nicht schon getan hat. Rückzug ins Private, solange eben gut verdient wird. Für das Schicksal der einstigen Stadtkerne dürfte man verständlicherweise kaum noch Verständnis aufbringen.