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Vor knapp einer Woche war die EU-Erweiterung ein Quell der Freude für den ganzen Kontinent, speziell auf deutscher und polnischer Seite wurde die neue Einheit der Staaten mit allerlei Aufrufen zur guten Nachbarschaft verbunden. Jetzt gibt es den ersten Ärger: Seit 24 Stunden werden an der deutsch-polnischen Grenze deutsche Reisebusse auf dem Weg nach Osteuropa festgehalten. Der Grund: Die polnischen Behörden verlangen von den Busfahrern eine EU-Beförderungslizenz, welche die Unternehmer nicht besitzen - und auch gar nicht benötigen.
1.700 Sicherheitsleistung
"Uns ist von den deutschen Behörden versichert worden, dass wir mit den alten Lizenzen weiterfahren können", empört sich Walter Weiss, Geschäftsführer des Busunternehmens "Alexander Bürkle GmbH". "Jetzt sitzen meine Kunden seit einem Tag an der Grenze fest." Gennadi Mattis vom Busunternehmen "Vektor" hat Ähnliches erlebt: "Unser Bus wurde gestern um 23 Uhr auf der Strecke zwischen Warschau und der weißrussischen Grenze aufgehalten und mit Polizeieskorte zum Hauptbahnhof in Warschau gebracht. Seither sitzen meine Fahrgäste dort fest - unter ihnen Familien und auch ein behindertes Kind." Besonders pikant: Die polnischen Behörden verlangen für die Weiterfahrt eine Sicherheitsleistung von 8.000 Zloty, umgerechnet ca. 1.700 Euro pro Bus - die will Walter Weiss aber nicht zahlen: "Wenn ich das mache, haben die doch einen Präzendenzfall. Dann machen die das immer wieder."
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