Hallo, OhneLeitfigur!
Da hast du wohl in den letzten Tagen nicht das Weltgeschehen verfolgt. Alleine an den schockierenden Bildern aus irakischen Gefängnissen macht zweierlei deutlich:Das verstehe ich nicht. Die Realität ist m.E., dass da eine
US-Regierung deutlichen Einfluss auf die Realität nimmt,
während die EU-Mitglieder sich alternativ gebrauchen oder
ignorieren lassen. Ob und wer nun moralisch Recht hat, wird
kaum was zur Sache tun, solange Afghanistan und Irak prak-
tisch unter US-Kontrolle stehen.
Die USA haben nicht mal die Kontrolle über ihre eigenen Leute. Da nützt ihnen ihre Miltärmacht genausowenig wie ihr Versprechen von Demokratie & Freiheit, beides kann diesen Verlust an moralischem Anspruch der USA nicht aufwiegen.
Zurzeit beherrscht die Realität eindeutig die US-Politik und nicht umgekehrt.
Das deutsche "Nein!" zum Dritten Golfkrieg als Undankbarkeit gegenüber den USA zu werten ist falsch:Hätten nicht Amis seinerzeit meinen Vater unterstützt, gäbe
es heute weder ihn noch mich. Ich werde nicht den Dank ver-
gessen. Ich bemühe mich, hier nicht 'die US-Amis' als solche
schlecht darzustellen, ich will mir ja auch nicht die
Schuhe der gegenwärtigen und vergangenen Regierungen oder
aller Kompatrioten anziehen.
Wenn Herr A Herrn B in der Vergangenheit etwas Gutes getan hat, und dadurch Herr B sich nun verpflichtet fühlt, Herrn A bei etwas zu unterstützen, was nicht mit Herrn Bs Überzeugung vereinbar ist, so ist Herr B nicht dankbar gegenüber Herrn A sondern schlicht und einfach korrupt.
Wie meinen?Ein Problem in diesem Kontext ist wohl, dass wir nun auch
traditionell gute Beziehungen zu diversen Ländern aus dem
islamischen Bereich haben.
Gruß Fars