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Thema: Die Seligpreisungen ohne Metaphysik?

  1. #11
    Oberfrangge
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    Standard AW: Die Seligpreisungen ohne Metaphysik?

    Zitat Zitat von NITUP Beitrag anzeigen
    8) Wieviele Universen gibt es tatsächlich?

    (Ein Anhänger der Stringtheorie?)
    Viele und eines zugleich. Jenachdem, wie man "Universum" definiert.

    9) Warum soll es einen "Sinn des Lebens" geben und wozu?

    Jegliche Existenz hat einen Sinn. Die Suche nach Selbigen wäre die Antwort.

    Folgt man den westlichen, sprich den neoliberalen Ansichten, kann man allerdings schon die Frage nach dem Sinn des Lebens stellen, da diese Lebensweise keinen erkennbaren Sinn bereithält - es sei denn, der Konsum und das persönliche, sprich egozentrische, Streben nach "Glück"stellen den Sinn des Lebens dar. Dann allerdings unterscheiden wir uns nicht von einer Amöbe, deren Existenz ja auch nur darin besteht, zu sein und zu vergehen, ohne wirklich sich selbst voranzubringen. Eine destruktive Lebensweise mag auch einen "Sinn" ergeben, allerdings einen, wie gesagt, destruktiven.

    10) Wieviele erdähnliche Planeten gibt es im Universum/den Universen?

    Wenn wir x für einen erdähnlichen Planeten halten, dann wäre die Frage folgendermaßen zu beantworten: x=unendlich, wobei unendlich nicht näher definiert werden kann.

    Selbst wenn es nur einen erdähnlichen (also belebten) Planeten in unserer Galxie gäbe, so wären Milliarden dieser Planeten vorhanden, denn es gibt ja auch Milliarden von Galaxien.
    Wäre die Erde tatsächlich der einzige Planet, der Leben hervorbrachte, wären wir ein Unfall der Natur (Natur steht hier für das Universum als solches).

    11) Warum ist das menschliche Gehirn in Bezug auf "Gott" nicht in der Lage Fakten von Mythen/Sagen/Legenden zu trennen?

    Aus dem gleichen Grunde, warum der Mensch tötet und Kriege führt.

    12) Warum brauchen Menschen "Propheten" und akzeptieren deren "göttliche Aussagen" ohne jedes Hinterfragen bzw. Beweis?

    Die Frage hat uns schon Goethe mit seinen Erkönig zu beantworten versucht. Siehe meinen Link im vorherigen Beitrag.


    13) Wie entstand der "Traum vom ewigen Leben"?


    Aus der Angst vor dem Tod. Und das, obwohl wir über den Tod rein gar nichts wissen, außer, daß er das Ende einer materiellen und linearen Existenz ist. Das ist weniger als nichts.
    nachdem die "menschliche Vorstellungskraft" der Evolution"aus dem Ruder gelaufen" ist, hat sie sich auch noch diese "Sinnfrage" ausgedacht!

    Warum einfach, wenn es kompliziert auch geht!

    "Menschlich" eben!

    Das was ich über den Tod weiss, reicht mir völlig!
    Ist aber ein bißchen mehr als Nichts!

  2. #12
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Standard AW: Die Seligpreisungen ohne Metaphysik?

    Zitat Zitat von Wahabiten Fan Beitrag anzeigen
    nachdem die "menschliche Vorstellungskraft" der Evolution"aus dem Ruder gelaufen" ist, hat sie sich auch noch diese "Sinnfrage" ausgedacht!

    Warum einfach, wenn es kompliziert auch geht!

    "Menschlich" eben!

    Das was ich über den Tod weiss, reicht mir völlig!
    Ist aber ein bißchen mehr als Nichts!
    Ein bischen Mager, Dein Quantum an Beantwortung, wo Du Dir doch so viele Mühe machtest beim Formulieren Deiner durchaus berechtigten und intelligenten Fragen - und nun diese dünnen Zeilen. I am not amused!
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  3. #13
    stummer
    Gast

    Standard AW: Die Seligpreisungen ohne Metaphysik?

    Hallo, NITUP –

    Danke für Deine Darlegungen!
    Deine Darlegungen, NITUP, habe ich in roter Schrift zitiert.

    NITUP
    >>1.) Wieso existiert die Welt, das Universum?

    Die Frage kann man auf vielerlei Art beantworten, je nachdem welchen philosophischen oder auch wissenschaftlichen Standpunkt man vertritt. Andererseits ist diese Frage in gewisser Hinsicht gar nicht zu beantworten, weil, und jetzt werde ich mal provokativ, eine Beantwortung dieser Frage die Suche des Menschen nach Antworten beenden würde - wir wüßten in dem Falle einfach schon alles, was es zu wissen gibt. Es entstünde eine Sinnkrise. Denn wenn man schon alles weiß, was will man dann noch?<<


    Dieser Antwort stimme ich voll zu. Jene Äußerung von Dir, welche Du als „Provokation“ bezeichnet hattest – eben diese Formulierung empfinde ich als Inspiration (jedenfalls keineswegs bedrohlich.)
    In diesen Zusammenhang sei eine Position erwähnt, welcher der Atheist Peter W. Atkins anhängt. Er formuliert nämlich, „ ... daß alles verstanden werden kann und daß es letztlich nichts zu erklären gibt.“
    (Atkins, Peter W.:
    Schöpfung ohne Schöpfer Was war vor dem Urknall?; Rowohlt Verlag Hamburg 1987; S. 17 )
    Das mag gelegentlich pragmatisch sinnvoll sein - rational fundiert oder gar weise ist es für mich nicht.
    Übrigens sind ja auch die sogenannten „Theorien für Alles“ unter PhysikerInnen keineswegs unumstritten.

    NITUP
    >>2.) Warum glauben die Menschen an "Gott"?

    Perfektion bedeutet Stillstand - das ist meine Theorie. Das wirft natürlich auch die ketzerische These auf, ob Gott, wer oder was immer er auch sein mag, dann nicht auch Stillstand bedeutet oder vielmehr die Sehnsucht nach der Perfektion, was ja auf das Gleiche hinausläuft. Denn immerhin leben wir in einer naturwissenschaftlich aufgeklärten Zeit (alle Kreationisten mal weggehört!) und müssen uns Blitz und Donner nicht mehr mittels "höherer" Phantasien erklären (man lese diesen Zeitgenossen und verstehe, was NITUP meint: GOETHE).<<


    Manchmal frage ich mich: „Vielleicht gibt es gar keine Perfektion?“
    (Nun bedeutet z.B. in der christlichen Glaubenslehre G:.tt keineswegs Stillstand. Auch als Apostat bin ich diese Anmerkung meinen ehemaligen Glaubensschwestern /und –brüdern schuldig. Diese können kompetentere Auskunft geben.)
    Zu den naturwissenschaftlichen Aspekten ist anzumerken: Ich bin nicht Kreationist. Ich stimme der Evolutionstheorie zu. Erkenntnistheoretisch bevorzuge ich im weltanschaulich übergreifenden Dialog die evolutionäre Erkenntnistheorie (wie sie z.B. Gerhard Vollmer beschreibt).

    NITUP
    >>3.) Welche Bedürfnisse gab und gibt es, an einen "Gott" zu glauben?

    Das kann nur jemand beantworten, der tatsächlich einen festen Glauben besitzt. Ich tue es nicht - jedenfalls nicht im religiösen Bereich.<<


    Diese Antwort respektiere ich. Auf meine Art bin auch ich im religiösen Sinne ungläubig, wenn auch nicht Atheist.

    NITUP
    >>4.) Kann man "Gott" auch anders definieren als es die Religionen tun?

    Schiller schrieb dazu: "Es gibt nichts außer der Natur, und sie ist der unendlich geteilte Gott." (R.Safransksi: Friedrich Schiller - oder die Erfindung des deutschen Idealismus, S. 88). Tatsächlich kann man die Natur als einen "Gott" ansehen - ist sie nicht der Schöpfer allen Lebens?<<


    Nichstdestotrotz wäre es unangemessen, diese Äußerung pantheistisch zu interpretieren. – oder?


    NITUP
    >>5.) Sind das Bewußtsein und die Seele identisch oder muß dort unterschieden werden?

    Ich halte beide für ein und dieselbe Sache, solange man "materialistisch" an die Sache rangeht. Jedoch eine andere Betrachtungsweise könnte uns zu der Ansicht verleiten, daß es doch zwei unterschiedliche Dinge sind. Ich denke, zu dieser Ansicht gelangt man, wenn man "sich selbst" betrachtet, also über sein ICH nachdenkt, indem man einen imaginären Spiegel dazu benutzt, ohne sich diesem auch bewußt zu sein. So gelangt man eben zu der Theorie, die Seele und das Bewußtsein seien zweierlei. Interessant wären dabei folgende Fragen:
    - Was "sieht" man im Spiegel, die Seele oder das Bewußstsein?
    - Wer repräsentiert das ICH, die Seele oder das Bewußtsein?<<

    Im Zusammenhang mit der Deutung der Seligpreisungen sehe ich keine unüberbrückbaren Meinungsunterschiede. Ontologische Aspekte haben wir ja ausgeblendet. Und das ist korrekt so.

    NITUP
    >>6.) Hat der Mensch einen freien Willen?

    Ich behaupte, wer mit sich und der Natur im reinen ist, also stets bemüht ist, auf jede naturwissenschaftliche und auch philosophische Frage eine Antwort zu finden (hier ist zumeist der Weg das Ziel), der hat einen freien Willen, weil man bei dieser Suche nach Antworten an keine Denkkonventionen gebunden ist. Denkkonventionen wären für mich kreationistische Ansichten, religiöse Dogmen und auch, sehr wichtig, ideologische Barrieren hinsichtlich der Definition des Sinn des Lebens. Und hier schließt sich der Kreis wieder wenn ich sage, daß die Bergpredigt, so religiös sie auch sein mag, mehr über den Sinn des Lebens aussagt als alle westlichen Zivilisationsmuster zusammen. Provokant aber diskussionswürdig.<<


    NITUP, ich dachte, Du hättest von mir eine umfassende Darlegung meiner unzureichenden Rezeption zu dieser Fragestellung erwartet.
    So wie Du nun formuliert hast, kann ich Dir zustimmen. Indes versuche ich im Dialog das auszublenden, was für atheistische Außenstehende nicht reproduzierbar ist.
    Kurz: Ich meine, Deinen Antworten kann zumindest ich als nichtatheistischer Ungläubiger als gemeinsame Diskussionsbasis zustimmen. Für andere Menschen stehen mir derartige Aussagen nicht zu.

    Mit freundlichen Grüßen

    stummer
    Geändert von stummer (24.02.2007 um 14:29 Uhr)

  4. #14
    Oberfrangge
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    Standard AW: Die Seligpreisungen ohne Metaphysik?

    Zitat Zitat von NITUP Beitrag anzeigen
    Ein bischen Mager, Dein Quantum an Beantwortung, wo Du Dir doch so viele Mühe machtest beim Formulieren Deiner durchaus berechtigten und intelligenten Fragen - und nun diese dünnen Zeilen. I am not amused!
    Lass es einfach "gut sein"!

    Zum "Sinn des Lebens":

    Wieviele Menschen glauben an Astrologie und welche Unsummen werden dafür jedes Jahr verschwendet!!

    Verstanden?

    Ich glaube schon!!

  5. #15
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Standard AW: Die Seligpreisungen ohne Metaphysik?

    Zitat Zitat von stummer Beitrag anzeigen
    Dieser Antwort stimme ich voll zu. Jene Äußerung von Dir, welche Du als „Provokation“ bezeichnet hattest – eben diese Formulierung empfinde ich als Inspiration (jedenfalls keineswegs bedrohlich.)
    In diesen Zusammenhang sei eine Position erwähnt, welcher der Atheist Peter W. Atkins anhängt. Er formuliert nämlich, „ ... daß alles verstanden werden kann und daß es letztlich nichts zu erklären gibt.“
    (Atkins, Peter W.:
    Schöpfung ohne Schöpfer Was war vor dem Urknall?; Rowohlt Verlag Hamburg 1987; S. 17 )
    Das mag gelegentlich pragmatisch sinnvoll sein - rational fundiert oder gar weise ist es für mich nicht.
    Übrigens sind ja auch die sogenannten „Theorien für Alles“ unter PhysikerInnen keineswegs unumstritten.
    "...daß alles verstanden werden kann, und daß es letztlich nichts zu erklären gibt." Eine Aussage voller Arroganz und mangelnden menschlichen Respekts. Für wen hält sich dieser Kerl?

    Zu den Theorien für Alles: Hier sprichst Du sicherlich die Stringtheorie an, von der ich sehr viel halte, auch wenn ich sie nicht bis ins letzt Detail verstehe - wer tut das schon. Die Stringtherie ist meiner Ansicht nach nichts anders als im übertragenen Sinne eine andere Spielart der Evolutionstheorie, nur eben hier im rein materialistischen Bereich. Die Stringtheorie sagt weder aus, daß es keinen Gott gibt noch daß es ihn gibt, ähnlich der Aussage der Evolutionstheorie. Von daher endecke ich dort kein Konfliktpotenzial zwischen Religion und Wissenschaft.

    Zitat Zitat von stummer Beitrag anzeigen
    Manchmal frage ich mich: „Vielleicht gibt es gar keine Perfektion?“
    (Nun bedeutet z.B. in der christlichen Glaubenslehre G:.tt keineswegs Stillstand. Auch als Apostat bin ich diese Anmerkung meinen ehemaligen Glaubensschwestern /und –brüdern schuldig. Diese können kompetentere Auskunft geben.)
    Zu den naturwissenschaftlichen Aspekten ist anzumerken: Ich bin nicht Kreationist. Ich stimme der Evolutionstheorie zu. Erkenntnistheoretisch bevorzuge ich im weltanschaulich übergreifenden Dialog die evolutionäre Erkenntnistheorie (wie sie z.B. Gerhard Vollmer beschreibt).
    Kommt ganz darauf an, wie man Perfektion definiert. Aber im Grunde neige ich zu Deiner Auffassung, daß es so etwas wie Perfektion gar nicht gibt. Sie wäre ein destruktiver Bestandteil der Natur. Die Saurier waren perfekt - und dennoch starben sie aus.
    Wer sich für perfekt hält, hat das Ende seiner Fähigkeiten, seines Potenzials, ja seiner Phantasie erreicht. Das wäre ein erbärmliches Dasein. Aber wollen wir uns darauf einigen, daß Perfektion eine nicht durchschaubare Fiktion ist, deren Erfüllung das Gegenteil dessen ist, was man eigentlich erreichen will. Nur laufen dieser Schimäre die meisten Menschen hinterher. Nicht das Streben nach Perfektion sollte unsere Haupttriebkraft sein, sondern das Streben nach Verbesserung.

    Dazu Schillers "Hoffnung":

    Es reden und träumen die Menschen viel.
    Von bessern künftigen Tagen;
    Nach einem glücklichen, goldnen Ziel
    Sieht man sie rennen und jagen
    Die Welt wird alt und wird wieder jung,
    Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.

    Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein,
    Sie umflattert den fröhlichen Knaben,
    Den Jüngling locket ihr Zauberschein,
    Sie wird mit dem Greis nicht begraben;
    Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf
    Noch am Grabe pflanzt er die Hoffnung auf.

    Es ist kein leerer, schmeichelnder Wahn,
    Erzeugt im Gehirn des Toren;
    Im Herzen kündigt es laut sich an:
    Zu was Besserem sind wir geboren;
    Und was die innere Stimme spricht,
    Das täuscht die hoffende Seele nicht.


    Zitat Zitat von stummer Beitrag anzeigen
    Nichstdestotrotz wäre es unangemessen, diese Äußerung pantheistisch zu interpretieren. – oder?
    Gute Frage. Ich neige da eher dazu, die ganze Sache doch eher pantheistisch zu sehen, weil diese Auffassung meines Erachtens nach keine konkrete Aussage über einen personifizierten Gott macht. Alles ist eben göttlich, somit ist alles Gott, und alles ist die Natur.
    Einstein war für sich selbst genommen ein ziemlich religiöser Mensch; versuchte er doch stets, Gott in die Karten zu schauen. Und er hatte Erfolg.

    Zitat Zitat von stummer Beitrag anzeigen
    NITUP, ich dachte, Du hättest von mir eine umfassende Darlegung meiner unzureichenden Rezeption zu dieser Fragestellung erwartet.
    So wie Du nun formuliert hast, kann ich Dir zustimmen. Indes versuche ich im Dialog das auszublenden, was für atheistische Außenstehende nicht reproduzierbar ist.
    Kurz: Ich meine, Deinen Antworten kann zumindest ich als nichtatheistischer Ungläubiger als gemeinsame Diskussionsbasis zustimmen. Für andere Menschen stehen mir derartige Aussagen nicht zu.
    Ich gestehe, daß die Formulierung "religiöse Dogmen" ein wenig ungenau und schwammig war.
    Mit religiösen Dogmen meine ich eher die Sorte, welche immer noch die Deutungshoheit über naturwissenschaftliche Erkenntnisse für sich selbst in Anspruch nimmt. Und merkwürdiger Weise ist der katholische Klerus in dieser Frage fortschrittlicher als der Rest sämtlicher Religionen. Denn Darwins Evolutionstheorie wird vom Vatikan als vollwertige These zur Entstehung der Arten, und somit auch des Menschen, anerkannt. Welche Religion kann das schon von sich behaupten?
    Geändert von Stechlin (24.02.2007 um 14:54 Uhr)
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  6. #16
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Standard AW: Die Seligpreisungen ohne Metaphysik?

    Zitat Zitat von Wahabiten Fan Beitrag anzeigen
    Lass es einfach "gut sein"!

    Zum "Sinn des Lebens":

    Wieviele Menschen glauben an Astrologie und welche Unsummen werden dafür jedes Jahr verschwendet!!

    Verstanden?

    Ich glaube schon!!
    Astrologie ist eine Pseudowissenschaft für abgehalfterte Hausfrauen und irregeleitete Konsumfanatiker, die Angst vor dem Unbekannten haben. Da das Leben an sich eine einzige Unbekannte ist, haben sie im Grunde genommen Angst vorm Leben, und so mit vor sich selbst. Das hat nichts mit dem Sinn des Lebens zu tun.

    Astrologie sollte verboten werden. Punktum.
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  7. #17
    stummer
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    Standard AW: Die Seligpreisungen ohne Metaphysik?

    Zitat Zitat von NITUP Beitrag anzeigen
    "...daß alles verstanden werden kann, und daß es letztlich nichts zu erklären gibt." Eine Aussage voller Arroganz und mangelnden menschlichen Respekts. Für wen hält sich dieser Kerl?

    Zu den Theorien für Alles: Hier sprichst Du sicherlich die Stringtheorie an, von der ich sehr viel halte, auch wenn ich sie nicht bis ins letzt Detail verstehe - wer tut das schon. Die Stringtherie ist meiner Ansicht nach nichts anders als im übertragenen Sinne eine andere Spielart der Evolutionstheorie, nur eben hier im rein materialistischen Bereich. Die Stringtheorie sagt weder aus, daß es keinen Gott gibt noch daß es ihn gibt, ähnlich der Aussage der Evolutionstheorie. Von daher endecke ich dort kein Konfliktpotenzial zwischen Religion und Wissenschaft.



    Kommt ganz darauf an, wie man Perfektion definiert. Aber im Grunde neige ich zu Deiner Auffassung, daß es so etwas wie Perfektion gar nicht gibt. Sie wäre ein destruktiver Bestandteil der Natur. Die Saurier waren perfekt - und dennoch starben sie aus.
    Wer sich für perfekt hält, hat das Ende seiner Fähigkeiten, seines Potenzials, ja seiner Phantasie erreicht. Das wäre ein erbärmliches Dasein. Aber wollen wir uns darauf einigen, daß Perfektion eine nicht durchschaubare Fiktion ist, deren Erfüllung das Gegenteil dessen ist, was man eigentlich erreichen will. Nur laufen dieser Schimäre die meisten Menschen hinterher. Nicht das Streben nach Perfektion sollte unsere Haupttriebkraft sein, sondern das Streben nach Verbesserung.

    Dazu Schillers "Hoffnung":

    Es reden und träumen die Menschen viel.
    Von bessern künftigen Tagen;
    Nach einem glücklichen, goldnen Ziel
    Sieht man sie rennen und jagen
    Die Welt wird alt und wird wieder jung,
    Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.

    Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein,
    Sie umflattert den fröhlichen Knaben,
    Den Jüngling locket ihr Zauberschein,
    Sie wird mit dem Greis nicht begraben;
    Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf
    Noch am Grabe pflanzt er die Hoffnung auf.

    Es ist kein leerer, schmeichelnder Wahn,
    Erzeugt im Gehirn des Toren;
    Im Herzen kündigt es laut sich an:
    Zu was Besserem sind wir geboren;
    Und was die innere Stimme spricht,
    Das täuscht die hoffende Seele nicht.




    Gute Frage. Ich neige da eher dazu, die ganze Sache doch eher pantheistisch zu sehen, weil diese Auffassung meines Erachtens nach keine konkrete Aussage über einen personifizierten Gott macht. Alles ist eben göttlich, somit ist alles Gott, und alles ist die Natur.
    Einstein war für sich selbst genommen ein ziemlich religiöser Mensch; versuchte er doch stets, Gott in die Karten zu schauen. Und er hatte Erfolg.



    Ich gestehe, daß die Formulierung "religiöse Dogmen" ein wenig ungenau und schwammig war.
    Mit religiösen Dogmen meine ich eher die Sorte, welche immer noch die Deutungshoheit über naturwissenschaftliche Erkenntnisse für sich selbst in Anspruch nimmt. Und merkwürdiger Weise ist der katholische Klerus in dieser Frage fortschrittlicher als der Rest sämtlicher Religionen. Denn Darwins Evolutionstheorie wird vom Vatikan als vollwertige These zur Entstehung der Arten, und somit auch des Menschen, anerkannt. Welche Religion kann das schon von sich behaupten?

    Hallo, NITUP -

    jetzt habe ich ein Problem:

    Wie drücke ich in Worten dankbares und zustimmendes Schweigen aus?
    Doch Schweigen wäre hier andererseits auch Dir gegenüber unhöflich.

    Ein Ausschnitt jenes Schillerzitates von Dir hilft:

    "Es ist kein leerer, schmeichelnder Wahn,
    Erzeugt im Gehirn des Toren;
    Im Herzen kündigt es laut sich an:
    Zu was Besserem sind wir geboren;
    Und was die innere Stimme spricht,
    Das täuscht die hoffende Seele nicht. "


    Ist das eine Brücke zu den Seligpreisungen?

    Mit freundlichen Grüßen

    stummer
    Geändert von stummer (24.02.2007 um 15:04 Uhr)

  8. #18
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    Standard AW: Die Seligpreisungen ohne Metaphysik?

    Zitat Zitat von NITUP Beitrag anzeigen
    Astrologie ist eine Pseudowissenschaft für abgehalfterte Hausfrauen und irregeleitete Konsumfanatiker, die Angst vor dem Unbekannten haben. Da das Leben an sich eine einzige Unbekannte ist, haben sie im Grunde genommen Angst vorm Leben, und so mit vor sich selbst. Das hat nichts mit dem Sinn des Lebens zu tun.
    Astrologie sollte verboten werden. Punktum.
    Für mich schon!

    Und Astrologie kannst du genau so wenig verbieten wie Religion!

    Und ob ich nun an "imaginäre Strahlen" oder "Gottheiten" glaube!?

  9. #19
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Zitat Zitat von Wahabiten Fan Beitrag anzeigen
    Für mich schon!

    Und Astrologie kannst du genau so wenig verbieten wie Religion!

    Und ob ich nun an "imaginäre Strahlen" oder "Gottheiten" glaube!?
    Ich sprach im Konjunktiv!

    Du glaubst an die Astrologie? Dann erläutere mir mal, warum!
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  10. #20
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Zitat Zitat von stummer Beitrag anzeigen
    Hallo, NITUP -

    jetzt habe ich ein Problem:

    Wie drücke ich in Worten dankbares und zustimmendes Schweigen aus?
    Doch Schweigen wäre hier andererseits auch Dir gegenüber unhöflich.

    Ein Ausschnitt jenes Schillerzitates von Dir hilft:

    "Es ist kein leerer, schmeichelnder Wahn,
    Erzeugt im Gehirn des Toren;
    Im Herzen kündigt es laut sich an:
    Zu was Besserem sind wir geboren;
    Und was die innere Stimme spricht,
    Das täuscht die hoffende Seele nicht. "


    Ist das eine Brücke zu den Seligpreisungen?

    Mit freundlichen Grüßen

    stummer
    Also so in der Art: Selig sind die, die über sich selbst hinauswachsen. Dann haben wir die Brücke zur Seligpreisung.
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

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