Wir sind wieder wer
Wo man auch hinschaut: Nur noch Deutschland,
so penetrant, wie ich es noch nie kannte,
als gäbe es sonst nichts mehr.
In der Zeitung, im Fernsehen, und im Radio,
im Bus, und an der Wand vom Männerklo,
als gäbe es sonst nichts mehr.
Wir sind der Nabel der Welt
und am Tellerrand ist unsere Phantasie zu Ende.
Es quält uns kein Gewissen mehr,
deutscher Fleiß und deutsches Geld,
sonst zählt gar nichts mehr.
Denn wir sind wieder wer
Zwischen Alpen und Meer
und vom Rhein bis zur Oder, wie lange nicht mehr.
Wir sind fürchterlich stolz,
schwenken Schwarz-Rot-Gold,
singen Hymnen so laut wie lange nicht mehr.
Deutschbesoffen vor Glück,
keinen Blick mehr zurück,
nur noch vorwärts, wie Panzer, wie lange nicht mehr,
wer nicht mitläuft hat Pech.
Auf die Seite – aus dem Weg!
Hier kommt Deutschland, wie lange nicht mehr.
Symptome kollektiver Amnesie,
und jedem Parasit der Euphorie,
geht man jetzt auf den Leim, fällt jubelnd auf ihn rein.
Mit deutscher Reichsfahne und mit Bomberjacke
mischt – im Größenwahn – das braune Pack mit
beim Tanz um das Goldene Kalb:
(""Wer tanzen will, der darf!")
Wir sind der Nabel der Welt
und am Tellerrand ist unsere Phantasie zu Ende.
Es quält uns kein Gewissen mehr,
deutscher Fleiß und deutsches Geld,
sonst zählt gar nichts mehr.
Denn wir sind wieder wer
Zwischen Alpen und Meer
und vom Rhein bis zur Oder, wie lange nicht mehr.
Wir sind fürchterlich stolz,
schwenken Schwarz-Rot-Gold,
singen Hymnen so laut wie lange nicht mehr