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Thema: Zuwanderung

  1. #1
    Wurst
    Gast

    Standard Zuwanderung

    Neulich habe ich mal wieder den Spiegel gelesen. Ihr wisst schon, diese Serie über Deutschland und die Erfindung des Deutschen usw.

    An einr Stelle wurde merkt, dass der historische Unterschied zwischen Deutschland und Frankreich sich dadurch auszeichnet, dass Franzose sei, wer in Frankreich lebt, während Deutscher sei, er Deutsche Vorfahren habe, der deutschen Kultur anhänge usw.

    Heute leben wir in einer Zet wo man nur 1 Tag braucht, um auf die andere Seite der Welt anzukommen. Es gibt stetig wachsende Migrationsströme, die dafür sorgen, dass die Einwohner aller Länder gehörig durchmischt werden.

    Auch Deutschland gehört dazu. Für uns ist das sogar notwndg. Laut Frank Schirrmacher braucht D. bis 2050 rund 190 Mio. Zuwanderer, um wirschaftlich bestehen zu können. Das liegt daran, dass sowohl hier geborene generell zu enig Nachuchs bekommen, als auch Zugewanderte vergleichsweise immer wenigr Kinder zur Welt bringen.

    Das Problem der deutschen Gesellschaft aber ist, dass sie gar nicht weiß, wie man mit Zuwanderern umzugehen hat. Während beispielsweise in Südamerika die Hautfarbe keine Rolle spielt, haben sich hiesig Politiker bis zuletzt gewunden, Deutschland als Zuwanderungsland zu bezeichnen. Daneben gibt es die NPD, die völlig realitätsfern und fantasierend ihre vorgestrigen Wltkriegsträume fortsetzt (oft aus Arbeitslosgkeit oder Komplexen, das soll hier aber nicht Thema sein.).
    Und dazu das Gros der hir ständig gescholtenen "Gutmenschen", die es, wie der Name schon verrät, gut meinen, aber ebenso gestrig sind mit ihrer Vorstellung, alle dese Politik kritisierenden Elemente seien Nazis (-> Claudia Roth).

    In Warheit ist Deutschland schon immer eine Art Einwanderungsland gewesen. Denn schon zu Zeiten Roms war das Gebiet Deutschlands nicht nur von germanischen Stämmen besiedelt. Die Germanen sind damit sozusagen nicht die Enzigen Stammväter Deutschlands. Dann gab es die Mongolen, die hier ihre Spuren hinterlassn haben, später war das Gebiet des heutigen Deutschlands Ort andauernder Kriege. Um menschenleere Gegenden wieder zu besiedeln, wurden Zuwanderer angelockt. Besonders nach dem 30jährigen Kriege war das so. Und mit der eroberung der Gebiete, die heute Ostdeutschland sind, wurden eine Menge Slawen "germanisiert". Dazu kommen in den letzten Jahrhunderten zig Zugewanderte aus ganz Europa. Und inzwischen aus der ganzen Welt.

    Es ist realitätsfern, altes germanisches Blut heraufzubschwören oder eine Herrenrasse.

    Genauso realitätsfern ist es aber, von Multikulti" zu sprechen und damit generell alles passeren zu lassen, was irgendwo das Markenzeichen "Nichtdeutsch" trägt. Denn so ungern sich einig daran Erinnern lassen wollen oder müssen, so gibt es gewisse Dinge in Deutschland, die so viele Zuwanderer anziehen und die das Leben hier einfach machen: Dazu zählen natürlich die Wirtschaft, der Frieden etc.

    Diese Dinge jedoch basieren alle auf einem Fundament. Durch homogene und gerechte Wertvorstellungen, in unserem Fall die Demokratie und die Aufklärung, sichern sozialen Frieden und halten Schulbildung und Wissenschaft höher als religiöses Gekeife. Demokratie hält Korrupton niedrig und wart die Menschenrechte stärker als andere Staatsformen. In einem solchen System kann Chancngleichhet gedeiehen, di selbst wiederum den sozialen Frieden sichert. Diese Chancengleichheit kann aber nur bestehen, wenn dafür die Voraussetzungen gegeben sind, z.B. die deutsche Sprache! Jeder, der sich dafür einsetzt, dass Zugewanderte die deutsche Sprache nicht gezungenermaßen möglichst schnell erlernen müssen, setzt sich für deren Benachteiligung ein! Jeder, der Mitteralterliche ertvorstellungen, (wie aus gewissen Relgionen) gesellschaftlich toleriert, der Verkauft den sozialen Frieden und die Demokratie!
    Wie es um bedes Bestellt ist (und die Menschenrechte oben drein), kann sich ja an gewissen Staaten ein Bild machen, in denen solch Wertvorstellungen gang un gebe sind.

    Zusammengefasst: Deutschland hat nur eine Zukunft mit Zuwanderung. Zuwanderung ist schön, denn sie erhöht die Vielfältigkeit des Landes. Deutschland hat nur eine Zukunft, wenn der Staat darauf achtet, dass Zuwanderer keine alternativen Gesellschafts-Wertvorstellungen mitbringen bzw. solche Systeme hier installieren können! Zuwanderer, die nicht in diesen Bedingungskatalog hineinpassen, dürfen in der BRD nicht erwünscht sein, da sie den sozialen Frieden, die Demokratie und Freiheit und die Wirtschaft bedrohen.

  2. #2
    GESPERRT
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    Standard AW: Zuwanderung

    Zitat Zitat von Wurst Beitrag anzeigen
    Während beispielsweise in Südamerika die Hautfarbe keine Rolle spielt,
    Exemplarisch für den Rest der Träumerei.....

    Geh mal als Weißer in Sao Paulo, Rio oder Mexico City spazieren. :rolleyes:

    Mal sehen wie sehr da deine Hautfarbe eine Rolle spielt...

    Auto fahren soll in Kapstadt auch ganz witzig sein.

    Der Rest ist linke Gutmenschelei, ohne einen Funken Vernunft und Wissen über Wirtschaft oder Geschichte.

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Giri
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    Standard AW: Zuwanderung

    Hatten wir das Thema nicht schon?
    Wer seine Meinung nicht sagen darf, wer unterdrückt, bevormundet, manipuliert, überwacht und zensiert wird, lebt in einem Gefängnis.

    Wem Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit entzogen wird, ist ein Sklave.

  4. #4
    Mitglied
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    Standard AW: Zuwanderung

    Laut Frank Schirrmacher braucht D. bis 2050 rund 190 Mio. Zuwanderer, um wirschaftlich bestehen zu können.

    Schirrmacher ist ein Idiot. Die meisten "Experten" wissen noch nicht mal, was in einem Jahr ist, aber glauben zu wissen, wie es in 2050 hier ist.
    Wir sind jetzt ein Volk von 82 Mio Menschen, das sind 15 Mio zuviel.
    In den 60ern und 70ern hatten wir etwas über 60 Mio Menschen. Dem Land ging es prima, es ging aufwärts. Zwischendurch gab es immer mal Jahre, die wirtschaftlich u. finanziell nicht so gut liefen, aber es hat sich alles immer eingependelt. Das Unglück fing Mitte der 80er an. Und davon wird sich D nie mehr erholen.

  5. #5
    ...
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    Standard AW: Zuwanderung

    Und das kommt dann dabei raus, wenn man ein Blatt liest, welches Redakteure der ehemaligen linksterroristischen RAF betreiben:
    Zuwanderung ist schön, denn sie erhöht die Vielfältigkeit des Landes.
    So, dann vergleichen wir doch einfach mal die Kultur:

    Wenn hat die BRD hervorgebracht, der es mit Goethe, Schiller, Eggers,...und tausende mehr, aufnehmen kann?

    Und dieses NICHTS, was die Multikultur hervorbringt, das nennst du dann erhöhte "Vielfalt"?

    Ihr Rassisten schafft den Einheitsmenschen und keine Vielfalt. Die Vielfalt liegt in den Völkern und nicht wenn man alle vermischt, so das es keine mehr gibt.

  6. #6
    Wurst
    Gast

    Standard AW: Zuwanderung

    Geh mal als Weißer in Sao Paulo, Rio oder Mexico City spazieren.

    Mal sehen wie sehr da deine Hautfarbe eine Rolle spielt...

    Auto fahren soll in Kapstadt auch ganz witzig sein.

    Der Rest ist linke Gutmenschelei, ohne einen Funken Vernunft und Wissen über Wirtschaft oder Geschichte.
    Kapstadt ist in Afrika.
    Selbst wenn es in Südamerika so ist, ist das dann in gutes Beispiel für Deutschland? Oder eine Rechtfrtigung?

    Schirrmacher ist ein Idiot. Die meisten "Experten" wissen noch nicht mal, was in einem Jahr ist, aber glauben zu wissen, wie es in 2050 hier ist.
    Wir sind jetzt ein Volk von 82 Mio Menschen, das sind 15 Mio zuviel.
    In den 60ern und 70ern hatten wir etwas über 60 Mio Menschen. Dem Land ging es prima, es ging aufwärts. Zwischendurch gab es immer mal Jahre, die wirtschaftlich u. finanziell nicht so gut liefen, aber es hat sich alles immer eingependelt. Das Unglück fing Mitte der 80er an. Und davon wird sich D nie mehr erholen.
    Wenn es so weitergeht wie bisher, vielleicht nicht. Aber man kann ja was dran ändern. Im übrigen gab es in den 60er Jahrn noch ein Kommunistisches China. Das es unserer Wirtschaft schlechter geht, hat auch damt etwas zu tun, dass der Staat für jeden Dreck Geld übrig hat, und die Weltgemeinschaft radikal zuwachs von fleißigeren und billigeren bekommen hat.
    Und Schirrmacher hat de Zahlen vom stat. Bundesamt oder so. Natürlich könnn die sich auch irren.


    Hatten wir das Thema nicht schon?
    Vielleicht... Dann war ich blind.


    So, dann vergleichen wir doch einfach mal die Kultur:

    Wenn hat die BRD hervorgebracht, der es mit Goethe, Schiller, Eggers,...und tausende mehr, aufnehmen kann?

    Und dieses NICHTS, was die Multikultur hervorbringt, das nennst du dann erhöhte "Vielfalt"?

    Ihr Rassisten schafft den Einheitsmenschen und keine Vielfalt. Die Vielfalt liegt in den Völkern und nicht wenn man alle vermischt, so das es keine mehr gibt.
    Also, ICH persönlich möchte auf meinen Döner nicht mehr verzichten. Und asatisch esse ich auch gerne. Darüber hinaus gucke ich gerne ausländische Filme (die deutsche Filmindustrie ist auch nicht so besonders), höre Musik usw.
    Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Sicherlich hat die deutsche Kultur große Persönlichkeiten rausgebracht. Aber vielleicht könnte ja auch ein Deutscher mit Indischen Vorfahren einmal so etwas werden? Oder geht das nicht wegen seinen Genen? Deutsche Kultur kann ja trotz einwanderung weiter fortbestehen! Bei angemessener Behandlung werden aus Zuwanderern auch Deutsche. Und das das aufgeklärte Wertesystem Deutschlands sowie die Demokratie im allgemeinen Spitze sind, daran möchte ich gar nicht zweifeln.

  7. #7
    Mitglied
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    Standard AW: Zuwanderung

    Zitat Zitat von Wurst Beitrag anzeigen
    Kapstadt ist in Afrika.
    Selbst wenn es in Südamerika so ist, ist das dann in gutes Beispiel für Deutschland? Oder eine Rechtfrtigung?



    Wenn es so weitergeht wie bisher, vielleicht nicht. Aber man kann ja was dran ändern. Im übrigen gab es in den 60er Jahrn noch ein Kommunistisches China. Das es unserer Wirtschaft schlechter geht, hat auch damt etwas zu tun, dass der Staat für jeden Dreck Geld übrig hat, und die Weltgemeinschaft radikal zuwachs von fleißigeren und billigeren bekommen hat.
    Und Schirrmacher hat de Zahlen vom stat. Bundesamt oder so. Natürlich könnn die sich auch irren.



    Vielleicht... Dann war ich blind.



    Also, ICH persönlich möchte auf meinen Döner nicht mehr verzichten. Und asatisch esse ich auch gerne. Darüber hinaus gucke ich gerne ausländische Filme (die deutsche Filmindustrie ist auch nicht so besonders), höre Musik usw.
    Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Sicherlich hat die deutsche Kultur große Persönlichkeiten rausgebracht. Aber vielleicht könnte ja auch ein Deutscher mit Indischen Vorfahren einmal so etwas werden? Oder geht das nicht wegen seinen Genen? Deutsche Kultur kann ja trotz einwanderung weiter fortbestehen! Bei angemessener Behandlung werden aus Zuwanderern auch Deutsche. Und das das aufgeklärte Wertesystem Deutschlands sowie die Demokratie im allgemeinen Spitze sind, daran möchte ich gar nicht zweifeln.

    Wir hatten in den 70ern auch ausländische Lokale. Keine Döner, aber die hab ich auch nicht vermißt. Wenn ich teilweise diese verschmutzten Buden seh, hab ich schon gegessen. Das gilt jetzt nicht für alle. Asiatisch gabs auch schon.
    Für mich persönlich war diese Zeit einfach schöner, und würde die Zeit gerne wieder zurückdrehen, wenn ich könnte. Die Lebensqualität war in D viel höher.

  8. #8
    ...
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    Standard AW: Zuwanderung

    Zitat Zitat von Wurst Beitrag anzeigen
    Also, ICH persönlich möchte auf meinen Döner nicht mehr verzichten. Und asatisch esse ich auch gerne. Darüber hinaus gucke ich gerne ausländische Filme (die deutsche Filmindustrie ist auch nicht so besonders), höre Musik usw.
    Wir halten fest - Der Vergleich der multikulturellen Extremisten:

    Döner vs. Goethe
    Sushi vs. Schiller

    Wäre der Vergleich nicht jetzt schon völlig absurd, fragen sich trotzdem einige: Was hat Export/Import von Waren (Essen) mit Überfremdung zutun?

    PS: In der Filmindustrie waren wir absolute Nr.1, bis zur Diktatur der Neosozis und ihre importierte Kulturlosigkeit.

  9. #9
    zur Mahnung und Gedenken Benutzerbild von Sterntaler
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    Standard AW: Zuwanderung

    Zitat Zitat von Tratschtante Beitrag anzeigen
    Laut Frank Schirrmacher braucht D. bis 2050 rund 190 Mio. Zuwanderer, um wirschaftlich bestehen zu können.

    Schirrmacher ist ein Idiot. Die meisten "Experten" wissen noch nicht mal, was in einem Jahr ist, aber glauben zu wissen, wie es in 2050 hier ist.
    Wir sind jetzt ein Volk von 82 Mio Menschen, das sind 15 Mio zuviel.
    In den 60ern und 70ern hatten wir etwas über 60 Mio Menschen. Dem Land ging es prima, es ging aufwärts. Zwischendurch gab es immer mal Jahre, die wirtschaftlich u. finanziell nicht so gut liefen, aber es hat sich alles immer eingependelt. Das Unglück fing Mitte der 80er an. Und davon wird sich D nie mehr erholen.
    in welcher Psychatrie sitzt Schirrmacher ein?
    Es kann nicht angehen, daß wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens bestraft wird, wer die Staatsform der Bundesrepublik abändern will, während der, der das deutsche Staatsvolk in der Bundesrepublik abschaffen und durch eine multikulturelle Gesellschaft ersetzen und auf deutschem Boden einen Vielvölkerstaat etablieren will, straffrei bleibt - Dr. Otto Uhlitz (SPD), in Aspekte der Souveränität, 1987

  10. #10
    ...
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    Standard AW: Zuwanderung

    Zitat Zitat von Wurst Beitrag anzeigen
    Auch Deutschland gehört dazu. Für uns ist das sogar notwndg. Laut Frank Schirrmacher braucht D. bis 2050 rund 190 Mio. Zuwanderer, um wirschaftlich bestehen zu können. Das liegt daran, dass sowohl hier geborene generell zu enig Nachuchs bekommen, als auch Zugewanderte vergleichsweise immer wenigr Kinder zur Welt bringen.
    Laut "Frank Schirrmacher". Aus welchen Zusammenhang hast du denn das gerissen? Etwa daraus, das er keine Zuwanderer will, sondern stattdessen will, dass wir die Lage jetzt erkennen und jetzt handelen, damit wir eben keine 190 Mio Zuwanderer brauchen?


    Von Frank Schirrmacher:

    Grundkurs für Staatsbürger
    Dreißig Jahre nach zwölf


    26. Februar 2005 Flaschenpost für die Nachgeborenen, anbei drei Beispiele eines Wochenendes, Februar 2005.

    Erstens: Ein Außenminister, der offenbar ernsthaft glaubt, die Folgen eines Beitritts eines Staates wie der Türkei in die Europäische Union für das Jahr 2015 beurteilen zu können, und schon an der Visa-Vergabe für Ukrainer scheitert. Wie will er eigentlich die Verantwortung dafür übernehmen, angesichts eines Landes, das selbst unter der Annahme abnehmender Geburtenzahlen bis zur Jahrhundertmitte von jetzt 67 auf dann 98 Millionen gewachsen sein wird?

    Zweitens: Ein Schuldirektor in Kreuzberg, in dessen Schule nur noch fünf deutsche Muttersprachler sind und der nun deutschen Eltern dringend abrät, ihre Kinder überhaupt dort anzumelden.

    Drittens: Der Demograph, der voraussagt, daß in den Ballungsräumen bald über die Hälfte der jungen Erwachsenen keine Deutschen mehr sein werden.

    Primärtugenden mit Fernsehsendung

    Alexander Kluge könnte die drei Wochenend-Beispiele in einem Film schneiden und dann bei Sat.1 zu später Stunde senden. Aufgemacht werden müßte das wie der "7.Sinn", die WDR-Sendung für Verkehrsteilnehmer. Gott, hat man uns das eingebleut: Reaktionszeit, Bremsweg, Anhalteweg! Fahren Sie vorausschauend! Seien Sie umsichtig! Bleibt nüchtern! Eine Sekunde nicht aufgepaßt, kann zum Crash führen.

    Seit unseren Kinderjahren, ehe unsereiner überhaupt an Führerschein und Straßenverkehr dachte, ging es um den "7. Sinn" und die dazugehörige Stimme des Sprechers Egon Hoegen: "Ganz wichtig: Halten Sie Tempobeschränkungen ein, denn der Anhalteweg, der neben dem Bremsweg auch die Reaktionszeit des Fahrers berücksichtigt, erhöht sich überproportional zur Geschwindigkeit." Wer in hundert Jahren die Sozialisation der Republik auf den Begriff bringt, wird auf diese Regeln stoßen. Es sind unsere Primärtugenden, die einzigen jedenfalls, denen seit 1966 eine eigene Fernsehsendung gewidmet ist.

    Bremsweg und Reaktionszeit

    Es ist ja eigentlich nicht viel, was da verlangt wurde. Aber heute, irgendwo zwischen den Kilometersteinen 2005 und 2010, haben wir das Gefühl, daß das, was jeder dreijährige Tretrollerfahrer in diesem Land eingeschärft bekommt, für die Lenker des Ganzen nicht galt. Wie denkwürdig wirken angesichts der demographischen Verkehrsverhältnisse in unserem Land jetzt manche Aussagen der WDR-Reihe: "Vorsicht! Kinder sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer"; oder: "Besonders in Wohngebieten gilt: Kinder sieht man schlecht". Noch ein paar Kilometer weiter, und man wird sie gar nicht mehr sehen, weil es immer weniger Kinder geben wird.

    "Der wichtigste und schwerwiegendste Irrtum über die Natur der demographischen Veränderungen ist der Glaube", schreibt der Bevölkerungsforscher Herwig Birg, "daß uns ein rascher Wiederanstieg der Geburtenrate auf 1,6 oder 1,8 oder zwei Kinder pro Frau vor dem Schlimmsten bewahren könnte. Aber es ist dreißig Jahre nach Zwölf, heute kann selbst ein Anstieg der Geburtenrate auf die ideale Zahl von zwei Kindern je Frau die Alterung für Jahrzehnte nicht abwenden. Daß es ein demographisches Momentum mit irreversiblen Folgen gibt, ist vielleicht die wichtigste Erkenntnis der Demographie. Wenn ein demographischer Prozeß ein Vierteljahrhundert in die falsche Richtung läuft, dauert es ein Dreivierteljahrhundert, um ihn zu stoppen.

    Wir befinden uns noch nicht einmal in der Phase des Bremswegs, noch läuft überhaupt erst der Countdown der Reaktionszeit. Haben wir schon reagiert? Werden wir reagieren? Wann werden wir reagieren? Politiker, die wissen, daß sie nicht mehr im Amt sein werden, wenn die demographischen Folgen zu unübersehbaren sozialen und urbanen Veränderungen geführt haben werden, planen eine Zukunft auf den Grundrissen eines Deutschland, das in den siebziger Jahren vielleicht einmal war, aber längst nicht mehr ist.

    „Grundkurs Demographie” in zehn Folgen

    Von Montag an veröffentlichen Frankfurter Allgemeine und FAZ.NET täglich einen "Grundkurs Demographie", verfaßt von Herwig Birg, einem der renommiertesten Bevölkerungsforscher des Landes. Er wird in zehn Folgen das Handwerkszeug und die Ergebnisse einer Wissenschaft präsentieren, die für unseren sozialen und wirtschaftlichen Verkehr ebenso hilfreich sein könnte wie der "7. Sinn". Birg wird nicht nur den Abstand zwischen Reaktionszeit und Bremsweg beschreiben, sondern auch von Fehlprognosen angesichts verheerender Datenfehler berichten, die in einzelnen Kommunen beispielsweise zu einem statistischen Verschwinden der Neunzigjährigen geführt haben.
    Schon hört man, wie einzelne Politiker, die heute am Umbau der Welt arbeiten, sich mokieren über Zeithorizonte wie den folgenden: "Der demographisch bedingte Problemdruck wird sich in den nächsten zehn Wahlperioden mit der irreversiblen demographischen Alterung kontinuierlich verstärken und Deutschland in eine permanente gesellschaftspolitische Großbaustelle verwandeln."

    Wenig Erwachsene, schlecht ausgebildet

    Die heute Vierzigjährigen, die große Gruppe der letzten Babyboomer, sind von Eltern in diese Welt gesetzt worden, die zumeist zwischen 1930 und 1933 geboren wurden. Die Eltern, die heute Kinder in diese Welt setzen müßten, sind niemals geboren worden. 334 der 339 Kinder, die in die Eberhard-Klein-Oberschule in Berlin gehen, sind keine Deutschen. Von den jungen Erwachsenen, zu denen diese Kinder in fünf bis acht Jahren zählen, werden eine gewaltige Zahl weder richtig Deutsch sprechen können noch eine angemessene Ausbildung haben.

    Im schlimmsten Fall werden diese ohnehin schon wenigen, schlecht ausgebildeten Erwachsenen dann zusätzlich dem staatlichen Sozialbudget zur Last fallen. Auch hier sind wir noch in der Phase der Reaktionszeit. Wenn wir sehenden Auges eine jungen Erwachsenenpopulation heranreifen sehen, die noch nicht einmal über die elementarsten Bildungsgrundlagen verfügt, aber uns gleich erhalten und ernähren soll, müßten wir sofort eine Art "New Deal" der Bildungspolitik beginnen.

    Reden wir über Kinder

    Der deutsche Selbsthaß hat in den letzten Jahrzehnten eine Diskussion über dieses Problem verhindert, weil, wer es aufgriff, sofort beschuldigt wurde, klassische Bevölkerungspolitik zu betreiben. Wir müssen nun erkennen, daß der Autonomen-Satz "Nie wieder Deutschland!" auf unheimliche Weise vollstreckt werden könnte. "Von Kindern", so Birg, "profitieren in unserer Gesellschaft nur die, die sie nicht haben". Und damit ist ein Prinzip unseres politischen Diskurses benannt.

    Was ein Mensch wirklich ist - so pathetisch dieses Satz klingen mag - , was also ein geborener Mensch wirklich wert ist, das werden wir alle jetzt erst erfahren. Es müßte uns gelingen, über etwas ganz Einfaches und Naheliegendes zu reden, etwas was nicht jeder hat, aber jeder einmal war. Reden wir über Kinder.

    Text: F.A.Z., 21.02.2005, Nr. 43 / Seite 35

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