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Thema: toleranz und verständnis als grundlage für jegliche kritik

  1. #1
    Bakunin
    Gast

    Standard toleranz und verständnis als grundlage für jegliche kritik

    hallo,

    ich finde, dass toleranz, also die akzeptanz von dem, was andere tun oder lassen, eine wichtige grundlage für kritik ist. toleranz bedeutet in meinem verständnis nicht, dass man missstände nicht anpacken sollte und versucht sie zu beheben, aber jeder, der kritisiert sollte wissen, dass der gegenüber von dem, was er sagt, denkt und fühlt wahrscheinlich genauso überzeugt ist, wie man es selbst ist. also, auch eine gehörige portion verständnis ist für ein friedliches miteiander wichtig bzw. unausweichlich.

    die macken anderer menschen als krankheit abzutun ist ein irrtun, denn wieso sollte unser eigenes wertesystem, das jeder mensch besitzt, das einzig wahre sein?

    toleranz bedeutet, dass man das akzeptiert, was man meint akzeptieren zu können. einseitige toleranz ist meiner meinung nach idiotisch und kritik gehört genauso zu dem miteinander von verschiedenen menschen, denn nur wer kritik übt, der kann etwas verändern.

    ein beispiel: meine kritik an religionen oder speziell an der gottesvorstellung ist oftmals sehr hart vielleicht sogar ab und zu unverschämt, doch respektiere ich gläubige genauso, wie sie mich ( hoffentlich ) respektieren. ich versuche sogar gläubige zu verstehen bzw. ihre gedankengänge nachzugehen, damit ich ihr verhalten verstehe und ruhigen gewissens tolerieren kann.

    der feind jeglicher toleranz ist unwissen. der mohammedaner abi ibn abi taliq hat einmal gesagt "man hasst, was man nicht kennt." und leider ist dies so. der grund ist sehr einfach: derjenige, der etwas nicht kennt, der kann es nicht verstehen, aber da verständnis ein muss für eine vernünftige toleranz ist kann er es weder lieben noch respektieren. natürlich könnte man auch etwas tolerieren, was man nicht kennt, aber auch dies wäre dumm, denn man kann nicht jeden dreck tolerieren.

    ein mensch kann nichts tolerieren, was seine eigene existenz bedroht- das ist klar.

    der wirkungsvollste feind der toleranz ist wahrscheinlich egoismus. alles, was einem nicht gefällt, das hasst der egoist und niemand kann etwas tolerieren, was er hasst, denn dies wäre verrat an den eigenen gedanken, dem eigenen empfinden, den eigenen überzeugungen.

    ein beispiel: manche user meinen bekanntlich, dass homosexualität eine krankheit ist, aber wie kommen sie zu dieser verrückten these? nun ja, ich würde vermuten, dass ihr verständnis von richtig und falsch oder gut und böse, unkritisiert in ihren hirnen herumgeistert und die mischung mit dem egoismus führt dazu, dass sie alles, was ihnen falsch erscheint oder eben böse, verurteilen und noch weitergehen: es in einer intoleranten art bekämpfen

    wieso ich das schreibe? ich kann schlichtweg nicht tolerieren mit welcher selbstherrlichkeit hier oftmals argumentiert wird und deshalb ist es mir auch egal, ob ich nun wie ein moralapostel daherkomme, der ich nicht seien kann und auch nicht bin, aber etwas grundlegendes wollte ich doch gesagt haben und vielleicht überdenken manche ja auch ihr verhalten, denn das wäre schließlich selbstkritisch und wer selbstkritisch ist, bei dem geht auch der egoismus verloren...

  2. #2
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Standard

    Toleranz ist ein Zeichen von Dummheit oder Schwäche.

    Und auch zwischen Verstehen und Verständnis gibt es gewaltige Unterschiede.

    Grundlage jeder ernsthaften Kritik sollte m.E. das Verstehen einer Sache samt resultierenden Problemen sein.
    Siegen heißt Leben

  3. #3
    SelbsternannterShitboxMOD Benutzerbild von WladimirLenin
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    Zitat Zitat von Bakunin
    ein beispiel: meine kritik an religionen oder speziell an der gottesvorstellung ist oftmals sehr hart vielleicht sogar ab und zu unverschämt, doch respektiere ich gläubige genauso, wie sie mich ( hoffentlich ) respektieren. ich versuche sogar gläubige zu verstehen bzw. ihre gedankengänge nachzugehen, damit ich ihr verhalten verstehe und ruhigen gewissens tolerieren kann.
    Manche religiöse Leute respektieren sie, doch die fundamentalisten und streng religiöse würden sie nicht respektieren.

    Zitat Zitat von Kaiser
    Toleranz ist ein Zeichen von Dummheit oder Schwäche.
    Das ist vollkommen Falsch, Intoleranz ist das Zeichen der Idiotie und das man kein wirklich guter Mensch ist. Schau mal blos Neo-Nazis an, die wissen nicht mal was "Toleranz" bedeutet und sind wahrscheinlich hirnamputiert!

    Toleranz muss sein!
    "Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten – wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten –, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit."
    George Orwell, 1984

  4. #4
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Zitat Zitat von WladimirLenin
    Das ist vollkommen Falsch, Intoleranz ist das Zeichen der Idiotie und das man kein wirklich guter Mensch ist.
    Pathetisches Geschwätz, das jeglicher Beiweisführung entbehrt.

    Zitat Zitat von WladimirLenin
    Schau mal blos Neo-Nazis an, die wissen nicht mal was "Toleranz" bedeutet und sind wahrscheinlich hirnamputiert!

    Toleranz muss sein!
    Dann tolerier die Neo-Nazis doch, wenn du meinst Toleranz muß sein. Fang bei dir an, bevor du Toleranz von anderen einfordertst.

    Ich vermute, das würdest du nicht, oder? Und warum nicht? Ich wette, das sich deine Ablehnung Neonazis zu tolerieren exakt mit meiner kurzen aussage erklären läßt.
    Siegen heißt Leben

  5. #5
    Foren-Veteran
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    Zitat Zitat von Kaiser
    Toleranz ist ein Zeichen von Dummheit oder Schwäche.
    Im Gegenteil: Toleranz ist die notwendige Voraussetzung dafür, daß verschiedene Weltanschaungen nebeneinader existieren können.
    Erst durch den Austausch verschiedener Weltsichten kann sich
    die Menschheit insgesamt weiterentwickeln.
    Der Beitrag von Bakunin ist richtig und wichtig. :]

  6. #6
    Lichtverschenker
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    @Bakunin

    Volle Zustimmung!

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von OhneLeitfigur
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    "Nichts ist schädlich, nur die Dosis." Paracelsus in A. Schmidt-schreibweise.

    Kann man gut auch auf 'Toleranz' anwenden.
    Gott ist groß!

  8. #8
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Weltanschauungen stehen sich ebenfalls entgegen. Mal weniger drastisch und mal extrem. Was dann? Was passiert, wenn sich 2 Weltanschauungen diamentral widersprechen? Toleranz? Auf die kann der Verlierer setzen, denn wer toleriert erlaubt der Gegenseite die Möglichkeit die andere Weltanschauung mit der Zeit zu verdrängen bzw. zu vernichten. Warum toleriert die eine die andere Seite? Kann sie die Gegenseite nicht bezwingen, ist es eindeutig Schwäche. Ist es der Wunsch zur Koexistenz, dann ist es Dummheit, die sie eines Tages die Daseinsberechtigung kosten wird.

    Beispiele? Totalitäre Ideologien in Demokratien. Oder der Islam in europäischen Staaten. Oder stets überall dort wo das Neue das Alte verdängt hat, weil das Alte das Neue tolerierte. Die ersteren können im Schutze der Toleranz in den Zweiteren gedeihen bis eines Tages der Tag kommt an dem sie entscheiden, ob die Zweite existieren darf oder nicht.

    Noch etwas zur Toleranz. Man kann nur etwas tolerieren, was der persönlichen Meinung stark widerspricht und man die Möglichkeit hätte es zu verhindern, wenn man wollte. Man toleriert nichts, womit man symphatisiert, es keine Bedeutung für einen hat oder im großen und ganzen wesensgleich mit der eigenen Meinung ist. Man toleriert auch nichts, was man nicht verändern kann, weil man keine andere Option hat.

    Also, was toleriert ihr wirklich?
    Siegen heißt Leben

  9. #9
    Foren-Veteran
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    Standard

    Toleranz bedeutet nicht, daß es nicht auch Weltanschauungen geben kann,
    die sich "diametral entgegen stehen".
    In einem Klima der Toleranz werden sie einfach nebeneinader existieren,
    ohne sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen, obwohl sie sich von
    der Theorie her eigentlich wiedersprechen.
    Toleranz bedeutet z.B., daß die Muslime in Deutschland ungehindert ihrer
    Religion nachgehen dürfen. Dabei gibt es natürlich Grenzen: ob sie z.b.
    in jedem kleinen Dorf Moscheen bauen sollten, die in den Himmel reichen
    und das Stadtbild prägen, ist eine andere Frage, über die man im Einzelnen
    diskutieren muß. Toleranz hört immer da auf, wo sie den anderen beeinträchtigt.
    Das ist ein ständiges Suchen nach Kompromissen.
    Auf die Dauer setzt sich, wie ich glaube, immer das erfolgreichere und
    menschenfreundlichere Modell durch (Beispiel: Kommunismus/ soziale Marktwirtschaft) Bisher hat sich noch keine Diktatur so lange halten
    können, wie die demokratischen westlichen Staatssysteme.
    Bisher sind alle irgendwann demokratisch geworden. Und die, die es bisher
    nicht geschafft haben, werden es irgendwann. Wetten?

  10. #10
    Lichtverschenker
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    1.390

    Standard

    >Noch etwas zur Toleranz. Man kann nur etwas tolerieren, was der persönlichen
    >Meinung stark widerspricht und man die Möglichkeit hätte es zu verhindern,
    >wenn man wollte. Man toleriert nichts, womit man symphatisiert, es keine
    >Bedeutung für einen hat oder im großen und ganzen wesensgleich mit der
    >eigenen Meinung ist. Man toleriert auch nichts, was man nicht verändern
    >kann, weil man keine andere Option hat.

    Aber da muss ich doch widersprechen, Toleranz fängt schon damit an das man Dinge die der eigenen Meinung nicht extrem widersprechen toleriert. zB Ich toleriere als Agnostiker sowohl Gläubige als auch Atheisten, ein untolleranter Agnostiker würde behaupten das beide Seiten nur von Idiotie geprägt sind. Das man eigentlich immer gegen die zur eigenen Meinung entgegengesetzte Ansicht bekämpft (natürlich nicht immer mit Gewalt, aber wenigstens in einer diskussion) ist eigentlich klar, aber es ist relativ selten das man nur auf Meinungen/Lebensweisen trifft die entweder das Gegenteil oder gleich der eigenen sind...

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