Organisierter Kindergeldbetrug?

[Geronimo]

Also, ich gucke grad den neuen ZDF-Krimi (KDD), übrigens bemerkenswert realistisch in Berlin. Nix braver Türke böser Deutscher und so. Kommt folgende Passage vor:

Arzt wird festgenommen der 47 Hausgeburten, vor allem für Zigeuner bescheinigt hat. Aufgrund der Bescheinigung wird Geburtsurkunde ausgestellt und Kindergeld bezahlt. Bevor die Kinder schulpflichtig (und damit nicht nur virtuell sondern auch physisch den Ämtern bekannt werden) "verschwinden sie Richtung Balkan oder sonstwo hin.

6-7 Jahre Kindergeld für viele (100)tausend nicht existierende Kinder.

Realität oder Fiktion in diesem Krimi? Ich kann mir das seehr gut vorstellen!
Hat jemand schon von konkreten Fällen gehört?

Gruß
Gero

[Geronimo]

Hat keiner ´ne Info?

[Geronimo]

Nix? Gibt´s das etwa nicht?

[klartext]

Es gibt tatsächlich eine grosse Dunkelziffer, aber auf Grund fehlender rechtlicher Durchgriffsmöglichkeiten keine konkreten Zahlen.
Dies gilt übrigens auch für Totenscheine.

[Don]

Hab ich auch gesehen, der Trick war neu für mich.
Bekannt sind allerdings die Fälle seit Beginn der Anwerbung türkischer Gastarbeiter, die für nicht existente aber vom Dorfbürgermeister bescheinigte zweistellige Kinderhorden in Anatolien jahrzehntelang Kindergeld bezogen und vermutlich heute noch beziehen.

[Skaramanga]

Gehört habe ich davon, und neu ist das auch nicht. Neu wäre allerdings, dass auch deutsche Ärzte dabei mitmachen. Kann ich mir aber nicht vorstellen, denn in D muss ja auch noch das Standesamt und die Einwohnerbehörde beteiligt sein. Aber dass Jugos, Türken und Levantiner fiktive, durch Bestechung erlangte amtliche Kinderpapiere (aus ihrem Herkunfstland) vorlegen, das ist ein alter Hut. Es ist dem auch kaum beizukommen, denn wenn Zweifel bestehen wird immer nur die Echtheit der Papiere, durch Einschaltung der Botschaft, überprüft. Nun, die Papiere sind echt, sie sind korrekt von den dafür zuständigen Behörden, und von echten Arzten ausgestellt. Was dann noch folgen müsste wäre die detektivisch-kriminalistische Ermittlung, ob das Kind tatsächlich existiert. Dazu sind die deutschen Behörden aber weder berechtigt noch überhaupt, rein faktisch, imstande.