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Thema: Die Wahrheit über den Irak

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von blumenau
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    Standard Die Wahrheit über den Irak

    Nun möchte ich nicht alles unterschreiben, was der Professor da erzählt, der scheint mir eher von der politisch-naiven Truppe zu sein, aber einiges ist doch sehr bedenkenswert:

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    Zum Beispiel das hier, Öl hin oder her, gibt zu denken:

    Systematische organisierte Plünderung und Brandschatzung

    Besonders geschockt sind die Iraker vom Wandalismus, mit dem Infrastruktur und Kultur zerstört wurden. Die Berichte zahlreicher, unabhängiger Zeugen gleichen sich derartig im Detail, daß sie einen realen Kern haben müssen. Zumindest spricht folgende Beschreibung der allgemeinen Überzeugung, die in Zukunft das Verhältnis der Bevölkerung zur "Koalition der Willigen" beeinflussen wird.

    1. Die Plünderungen waren systematisch

    In einem Stadtteil nach dem anderen wurden die Einrichtungen des alten Staates vollständig ausgeraubt – selbst fest installierte Anlagen wurden einschließlich der Steckdosen abmontiert – und was sich nicht zu plündern lohnte, wurde zerschlagen, umgestoßen, auf dem Boden zerstreut usw. Betroffen sind unter anderem:

    * alle Ministerien und State Departments bis auf das Ölministerium,
    * die 15 Universitäten des Landes (mit Ausnahme des Campus der Universität Baghdad, wo die Amerikaner Quartier aufgeschlagen haben),
    * die Museen (darunter das weltberühmte Iraq Museum), Bibliotheken, Archive, Kunst- und Kulturzentren,
    * Krankenhäuser, staatliche Warenlager, Banken,
    * Paläste und Wohnhäuser der führenden Vertreter des Regimes,
    * Hotels (z. B. Rasheed, Melia Mansour, Babil),
    * einzelne andere Einrichtungen wie die deutsche Botschaft, das französische Kulturinstitut, die Residenz des chinesischen Botschafters, einige Gebäude von UNO-Einrichtungen.



    Spontan klingt das in keiner Weise:


    2. Die Plünderungen waren angestiftet oder toleriert

    Viele Gesprächspartner berichten von verzweifelten Versuchen, Soldaten zum Einschreiten zu bewegen – ohne Erfolg. Selbst Interventionen bei der Kommandantur im Palestine-Hotel (z.B. durch UNO-Mitarbeiter zum Schutz ihrer Gebäude) blieben unerhört. Im Gegenteil: Die Plünderer fühlten sich sicher, sie trugen strahlend vor laufender Kamera die Sachen aus den Gebäuden und hörten erst auf, als alles ausgeraubt war. Es plünderten einfache Leute aus den Armenvierteln, aber – zumindest in einigen Gegenden – viele normale und auch gut gestellte Bewohner aus der Nachbarschaft. Die Menschen stahlen aus Armut, Wut, Rache, Gier. Das Beutegut wurde oft noch am selben Tag auf der Straße verkauft – manchmal zu Spottpreisen, etwa eine Klimaanlage für umgerechnet 5 Euro.

    Das überraschendste Detail bei den Schilderungen war der Umstand, daß die amerikanischen Soldaten erst die Plünderungen ermöglichten, indem sie die oft sehr gut gesicherten Tore aufbrachen oder aufschossen und dann die Umstehenden aufforderten zu plündern: "Go in, Ali Baba, its yours!" Diesen Standardsatz haben Augenzeugen wiederholt gehört, "Ali Baba" ist unter den Amerikanern zum Inbegriff für plündernde Iraker geworden. Regelmäßig wird auch von Kuweitis berichtet, die die Truppen als Übersetzer und Führer begleiten und zum Plündern einluden. Ein Zeuge erzählte, wie die Soldaten lachend auf ihren Panzern saßen und zuschauten.



    Weitergehende Planungen im voraus lassen diese Aktionen vermuten:

    3. Die Brandschatzung war unabhängig und sekundär

    Die Plünderer haben geraubt und zerstört, aber nicht verbrannt. Nach ihnen kamen Brandschatzer, die systematisch ein ausgeraubtes Gebäude nach dem anderen mit Benzin (und zumindest teilweise auch mit brennbaren Chemikalien) in Brand setzten. Der zeitliche Abstand betrug manchmal mehrere Tage. Von der Brandschatzung blieb nicht viel verschont (darunter glücklicherweise das Iraq Museum), es wurden aber auch Gebäudeteile verbrannt, die nicht geplündert worden waren (z. B. die Finanzbuchhaltung einer UNO-Einrichtung). Opfer der Flammen wurden vor allem Papiere, Dokumente und Gebäude, von denen mehrere nach tagelangen Bränden zusammenbrachen.

    Die Folge: Es sind praktisch alle Unterlagen des alten Staates vernichtet, die gesamte Administration fängt bei Null an. So gibt es für Baghdad kein Grundbuch mehr, und damit ist kein Eigentumsnachweis mehr möglich. Dieser Umstand wird bereits jetzt von Milizen genutzt, um Bewohner aus gut gelegenen Anwesen zu vertreiben und diese dann für Büros und Stützpunkte zu nutzen. – Eine Gruppe von 20 schwerstverletzten Kindern, für die in Europa bereits Behandlungsplätze vorbereitet waren, konnte nicht ausreisen, weil niemand Reisedokumente ausstellen kann. Einige sind inzwischen gestorben, andere konnten in Saudi-Arabien behandelt werden.

    Während die ungenierten Plünderungen von vielen Menschen beobachtet wurden, die zahlreiche Details benennen können, sind zur Identifizierung des relativ kleinen Kreises der Brandschatzer nur sehr vage Angaben erhältlich: "Geraubt haben die Iraker, verbrannt haben andere."



    Gezielte Kampagne aus welchen Gründen?


    Die Plünderung des Iraq Museums

    Folgende Schilderung beruht auf den Berichten von Mitarbeitern des Museums und Bewohnern der umgebenden Wohngebiete, die als Augenzeugen die Vorgänge unmittelbar erlebt haben. Die meisten wollen anonym bleiben, weil sie sich vor Repressionen fürchten und auch in Zukunft notgedrungen mit den Amerikanern zusammenarbeiten müssen.

    Am Dienstag, den 8.4., fanden heftige Kämpfe in unmittelbarer Nähe des Museums statt, das im Stadtzentrum liegt und von strategisch wichtigen Punkten umgeben ist. Die bewaffnete zivile Schutztruppe, die zur Sicherung des Museums vor Überfällen aufgestellt war, verließ in Todesangst das Gelände, das dann nach schweren Kampfhandlungen ("the museum was a real battle field") in die Hände der Amerikaner fiel. Am nächsten Tag rückten zwei Panzer an, so ein befragter Museumsangestellter; amerikanische Soldaten brachen die Tür des Hauptgebäudes auf und verweilten ca. zwei Stunden unter sich in den Ausstellungssälen. Sie wurden dann gesehen, wie sie Gegenstände herausbrachten und fortschufen. Um welche Objekte es sich dabei genau handelte, konnten die Beobachter nicht identifizieren. Es ist nur sicher, daß sich die meisten großen und auffälligen Exponate noch vor Ort befanden, weil deren Bergung schwieriger war, und daß nur die kleinen Objekte aus den Vitrinen in die Magazine gebracht worden waren.

    Die zufällig anwesenden Iraker wurden dann aufgefordert, sich im Museum zu bedienen, wie ein Anwohner erzählte: "This is your treasure, get in!" Von Donnerstag bis Samstag, 10. bis 12.4., tobten die Plünderungen völlig unbehindert. Die Plünderer fühlten sich sehr sicher, selbst vor laufender Kamera brachten sie ungeniert die Objekte ins Freie und trugen sie davon – entsprechende Fernsehbilder gingen damals um die ganze Welt. Die wenigen an ihren Platz zurückgekehrten Museumsmitarbeiter konnten sie nicht aufhalten, sie versuchten aber mehrfach verzweifelt, in der Umgebung anwesende amerikanische Truppen zum Schutz zu bewegen. Es erschienen nur ganz kurz einige Soldaten, sahen sich die Vorgänge an und verschwanden wieder ("This is not our order.").


    Solche Augenzeugenberichte kommen in der West-Presse gar nicht an.

    Das ganze Ding dreht sich ganz bestimmt nicht nur um das Öl, soviel sollte klar sein.
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  2. #2
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    Standard AW: Die Wahrheit über den Irak

    Zitat Zitat von blumenau Beitrag anzeigen

    (1) Solche Augenzeugenberichte kommen in der West-Presse gar nicht an.

    (2) Das ganze Ding dreht sich ganz bestimmt nicht nur um das Öl, soviel sollte klar sein.
    (1) das ist Quatsch. Die amerikanischen Zeitungen und die Cable News networks waren voll davon das Chaos und die Pluenderungen zu beschreiben.

    (2) Natuerlich gings nicht um's Oel. Faellt dir das endlich auf? Well, mansollte nie die Hoffnung aufgeben, noch nicht mal beim Blumenau.

    Die Amerikaner haben nicht gepluendert. Die Iraqer haben gepluendert.
    Das Konzept war genau von den ersten Tagen der jeweiligen deutschen Besetzung im zweiten Weltkrieg abgekupfert . Da haben die Deutschen gepluendert, und die Strategie Eisenhowers war, das fuer 48 Stunden einfach zu ertragen, without interference.

    Dann wurde durchgefahren. Und das haben die Amerikaner auch im Iraq gemacht.
    Ich bin mir nicht ganz sicher, aber in meinen Gehirnwindungen steckt, dass es auch geanu 48 Stunden waren, in denen die Amerikaner zugeschaut haben.

    Rocky

  3. #3
    food for thought Benutzerbild von houndstooth
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    Standard AW: Die Wahrheit über den Irak

    Du rennst aber auch hinter jedes moronic 'world socialist' , commy & Pravda item her. X( Gruss ... Heinz

  4. #4
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    Standard AW: Die Wahrheit über den Irak

    Zitat Zitat von houndstooth Beitrag anzeigen
    Du rennst aber auch hinter jedes moronic 'world socialist' , commy & Pravda item her. X( Gruss ... Heinz

    Du hast recht.
    It's one of my weaknesses.

    Rocky

  5. #5
    food for thought Benutzerbild von houndstooth
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    Standard AW: Die Wahrheit über den Irak

    been there , done that too ... *grins*

    Ami bashing is a leftist , selfpertuating industry , feeding of and regurgitating itself endlessly .
    WOT !!

    Hang tough ... Heinz

  6. #6
    Einheitsmensch Benutzerbild von Firnrabe
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    Standard AW: Die Wahrheit über den Irak

    Die Amis haben große Pläne, das ist mehr als ersichtlich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das für mich nichts Gutes bedeutet.
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  7. #7
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    Standard AW: Die Wahrheit über den Irak

    Zitat Zitat von Firnrabe Beitrag anzeigen
    Die Amis haben große Pläne, das ist mehr als ersichtlich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das für mich nichts Gutes bedeutet.
    Nur scheinen die Pläne nicht wirklich aufzugehen. Weder im Irak noch in Afghanistan haben sie das Geschehen auch nur ansatzweise im Griff. Bush hat Pläne, nur reichen die nicht sehr weit und kalkulieren keine vorhersehbaen Ereignisse ein.

  8. #8
    Patriotischer Kritiker
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    Standard AW: Die Wahrheit über den Irak

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass die umfassenden Plünderungen und Zerstörungen deshalb zugelassen, gefördert und unterstützt wurden, damit die Iraker später mal massenhaft amerikanischen Waren kaufen werden, die nach der "Befreiung" das ganze Land überfluten. Desweiteren waren diese Plünderungen wohl ein Akt um den Volk zu zeigen, dass die alten Machthaber ihre ganze Macht verloren hatten.

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von blumenau
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    Standard AW: Die Wahrheit über den Irak

    Zitat Zitat von Neutraler Beitrag anzeigen
    Ich könnte mir gut vorstellen, dass die umfassenden Plünderungen und Zerstörungen deshalb zugelassen, gefördert und unterstützt wurden, damit die Iraker später mal massenhaft amerikanischen Waren kaufen werden, die nach der "Befreiung" das ganze Land überfluten. Desweiteren waren diese Plünderungen wohl ein Akt um den Volk zu zeigen, dass die alten Machthaber ihre ganze Macht verloren hatten.
    Ich könnte mir gut vorstellen, daß das GANZ ANDERE als wirtschaftliche Hintergründe hat.

    Es ist doch in dem Öl-Klau und Geostrategie Projekt IRAK GANZ BESONDERS AUFFÄLLIG, daß die Zerstörung des Kulturguts zunächst mal ursächlich gar nicht hineinzupassen scheint. Umso weniger, als diese nicht zufällig, sondern von langer Hand geplant durchgeführt wurde.

    Beweise unwiederbringlich vernichten, Beweise für eine sehr lange zurückliegende Geschichte.

    Wofür, wozu?

    Wer ein bißchen mitdenkt, für den liegen die Gründe eigentlich klar auf dem Tisch. Kann man im Alten Testament schon nachlesen.
    Geändert von blumenau (03.02.2007 um 18:42 Uhr)
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  10. #10
    GESPERRT
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    Standard AW: Die Wahrheit über den Irak

    Zitat Zitat von blumenau Beitrag anzeigen
    Ich könnte mir gut vorstellen, daß das GANZ ANDERE als wirtschaftliche Hintergründe hat.
    Ich auch.
    Analog zu dem, was bei uns nach 1945 unter der Bezeichnung Reeducation gelaufen ist, vermute ich, es soll das historische irakische Gedächtnis und nationale kulturelle Bewußtsein ausgelöscht werden, damit das Land desto leichter einem größeren staatlichen Gebilde einverleibt werden kann.

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