... müssen ja entsetzliche Schmerzen sein, liebe Luciérnaga! :PZitat von Luciérnaga
Freundlichen Gruß!
Enzo
... müssen ja entsetzliche Schmerzen sein, liebe Luciérnaga! :PZitat von Luciérnaga
Freundlichen Gruß!
Enzo
Ich lese hier (und da), dass es der Bevölkerung,
bzw. den Bevölkerungen an EU-Bewusstsein fehlt.
Wie aber könnte EU-Bewusstseins entstehen? Infor-
mation, dass und in welcher Form EU-Bewusstseins
hier und da in diversen Ansätzen besteht? Dass
Ängste, Sorgen und Hoffnungen EU-Bewusstseins-
Hoffnungen fördern?
Europhilie hat keine Überhand genommen, Demokratie
'von unten' schafft keine größeren Zusammenhänge
und vielleicht fehlt es in Europa nicht einmal an
Eliten.
Für eine EU-Verfassung, für die US of EU fehlt es
m.E. an einer europäischen Elite der europäischen
Eliten, die der Bevölkerung, den Eliten, den Demo-
kraten usf. Europhilie einimpft.
Wirtschaftsnetz statt Feindseligkeiten, happy end
einer immer wieder traurigen Geschichte scheint
nicht zu reichen, um Leute zu begeistern, die in
lokaler Umgebung lokale Probleme haben.
Gott ist groß!
Muss wohl, nachdem un- und antidemokratische Elemente Oberhand gewonnen haben.Zitat von OhneLeitfigur
Schon die Idee, die Bevölkerung über ihren Verfassung deswegen nicht abstimmen zu lassen, weil es abgelehnt werden kann, zeigt wie weit von der Demokratie entfernt ist.
Europaweit herrscht Parteiokratie mit Korruption und Vetternwirtschaft.
Man hat sich darauf geeinigt unter sich die Fragen zu behandeln, fürs Volk hat niemand was übrig. Das muss so sein, denn ausser die paar machtlose (und teils wohl korrupte) Parlamentarier wird niemand gewählt nur untereinander ernannt.
Man kann natürlich die Verfassung und andere Gesetze nochmal aufdrängen, aber vermutlich ist das gleichbedeutend mit dem Zerfall durch innere Kündigung.
Verheugen erzählt gerade wieder, wie positiv die
EU-Osterweiterung für die deutsche Wirtschaft ist.
Naja, das haben wir ja schon in der Vergangenheit gemerkt,
etwa bei den früheren Beitrittskandidaten, oder beim Euro:
Irland wird reich, Deutschland wird arm:
Die Sprüche sind immer die gleichen (die Realität leider auch)
na ja, dass muss er ja sagen. ist er doch nichts anderes als ein bezahlter knecht des eu-aparatschiks. wessen brot ich ess...
ich freu' mich auf jeden fall auf die eu-erweiterung. mal sehen wieviele arbeitslose die deutschen hammel ertragen... :2faces:
.
der gott der eisen wachsen ließ, der wollte keine knechte.Der Gott, der Eisen wachsen ließ,der wollte keine Knechte,drum gab er Säbel, Schwert und Spießdem Mann in seine Rechte,drum gab er ihm den kühnen Mut,den Zorn der freien Rede,dass er bestände bis aufs Blut,bis in den Tod die Fehde.
e.-m. arndt, deutscher national-dichter
EU-Bewusstsein.Zitat von OhneLeitfigur
Was soll das genau sein?
- gefühlsmäßige Bindung an die EU über die "Wertegemeinschaft" und die historische Bedeutung
- Wissen um die Vorgänge in den EU-Institutionen
- "EU-Bürger" sein, Nationalbewusstsein ablegen und sich mit den anderen europäischen Völkern verbunden fühlen
So würde ich spontan den Bedeutungsraum des Begriffs abdecken.
Durch eine EU-Verfassung käme es nicht sofort zum europäischen Bundesstaat, wohl aber zu einem nächsten Schritt in diese Richtung.
Das EU-Bewusstsein kann aus folgenden Gründen nicht bestehen:
Die EU verkörpert eine Ambivalenz ihrer eigenen Werte: die Menschen sollen schätzen, in einem Raum der Freiheit, Demokratie und des Friedens zu leben, aber: dieser Raum selber steht für mangelnde demokratische Legitimation. => Misstrauen und Missgunst der Bürger
Die Ebene, auf der die EU tätig ist, ist abstrakt, kompliziert und es braucht sehr viel Fachkenntnis, um die Entscheidungen nachvollziehen zu können oder sich gar selber eine angemessene Meinung über sie zu bilden. Je höher die Ebene, umso mehr wird der Bürger ausgegliedert, denn die fachliche Kompetenz besitzt kaum einer und ich gehe davon aus, dass man es bewusst vermeidet, die Bürger mehr zu unterrichten, da es bequemer ist, den Entmündigten seinen Alltagsproblemen zu überlassen, während schlaue Eliten einer exklusiven Kommission und der Räte den Antrieb bilden und die Richtung weisen, um die Angelegenheiten im Kompetenzbereich der EG zu regeln.
Hier soll also kein größeres Bewusstsein entstehen.
Den Einwurf, die Massen seien dazu nicht befähigt, kann ich nachvollziehen und sicherlich erfüllen die Eliten auch ihren Zweck, doch die Gefahr liegt, wie bereits in vorherigen Beiträgen angeklungen, im wachsenden Machtbereich einiger weniger ohne effektive Gewaltenteilung und mit einem inakzeptablen Minimum an demokratischer Legitimation.
Und zu guter letzt: davor, "EU-Bürger" zu werden, haben die meisten Angst. "Einheit in Vielfalt" ist zwar zum Leitspruch der EU erklärt worden, doch trotzdem haben alle Angst vor Entfremdung und dazu kommt die wirtschaftliche Angst wie bei der Osterweiterung, durch die Union eher in Mitleidenschaft gezogen zu werden, als daraus zu profitieren. Hier fehlt jedoch meines Erachtens die langfristige Perspektive.
Nichtsdestotrotz bewirkt es auch erneuten Unmut und ist dem Einheitsgedanken nicht gerade zuträglich.
Europhilie kann daher m.E. nur entstehen, indem demokratisierende Umstrukturierungen vorgenommen werden, indem die Regionen eine größere Rolle bekommen und somit eine Bügernähe geschaffen wird und zuletzt, indem öffentlich über die Finalität der EU diskutiert wird und den Menschen dargelegt wird, welche Rolle Nationen zu spielen haben, welche Bedeutung sie bewahren werden und daraufhin wird man prüfen müssen, für wieviel Union die Menschen realistischer weise überhaupt bereit sind. Diese Bereitschaft kann jedoch ganz klar durch die strukturelle Beschaffenheit der EU beeinflusst werden.
Es liegt also bei den Eliten, ihren Elitenstatus einzugrenzen und dem Schattendasein der Institutionen ein Ende zu bereiten.
»Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.«Immanuel Kant
:] Genau, und "der Glupsch", wie er in "Titanic" genannt wurde, dürfte sichZitat von kettnhnd
schon ne satte Pension damit verdient haben, die Deutschen auf die richtige
Linie zu bringen...
Dabei fällt mir noch was ein:
nicht etwa ein deutscher Revisionist, sondern ein französischer Politiker
hat mal gesagt: "Europa ist wie der Versailler Vertrag ohne Krieg".
Nicht ganz dumm, der Mann...
:]
... war's wohl, dass der Chefredakteur Wirtschaft von Le Monde dies sagte:Zitat von derNeue
"In den 20er-Jahren sagte man, Deutschland wird zahlen. Heute zahlt Deutschland. Maastricht ist der Versailler-Vertrag ohne Krieg!"
Gruß!
Enzo
Schön, wenn sich für eine absurde These auch immer ein Holzkopf findet, der diese zu bestätigen scheint...
Zu den wirtschaftlichen Aussichten: Ich erinnere mich noch deutlich daran, wie hier der Untergang Deutschlands an die Wand gemalt wurde, weil ja nun, nach dem Beitritt Portugals, Spaniens und Griechenlands, zahllose Billigarbeiter den hiesigen Arbeitsmarkt überschwemmen würden.
Was ist passiert? Nix.
Heute haben die genannten Staaten im übrigen an die 3/4 des Eu-Niveaus erreicht, eine Erfolgsgeschichte.
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
... sollte damals eigentlich wirklich passieren - die waren doch sowieso schon alle da ... und Arbeit gab es satt!Zitat von Der Gelehrte
Was wohl 'nen gewissen Unterschied zur heutigen Situation beschreibt?!
Enzo
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