BILD - die stärkste Waffe

[harlekina]

Man macht es sich zu einfach, wenn man die BILD nur elitär von oben herab betrachtet und sie zu ignorieren versucht - denn genau das sollte man nicht! So dumm das ganze rüberkommen mag - und so primitiv der journalisitische Gehalt der BILD ist - so ist sie auch die meistgelesene Zeitung und das Leitmedium für viele andere Zeitungen, TV-Sender und Redaktionen. Sie hat die Macht, massiv einfluss auf gesellschaftliche Diskurse zu nehmen oder sie zu starten und zu steuern (wie aktuell beim Thema Rente) - oft unter dem Deckmantel des Vertreters des "kleinen Mannes", aus der weniger gebildeten Zielgruppe - die auch erst einmal von neoliberaler Politik überzeugt werden muss! Oder der katholischen Kirche und uns selbst - also dem Papst - wenn der Ratze Kai Dieckmann in einer Privataudienz für seine BILD-Bibel dankt - und über die tagtägliche Vermittlung im Anzeigenteil von geilen Bumskontakten lustgeiler Omas "mit Abspritzgarantie" nachsieht... Einer der größten Bild-Kritiker Gerhard Henschel:

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Gerhard Schröder wurde hier ja auch schon zitiert... Und deswegen liegt sie auch auf den Pulten im Bundestag... Die Bild ist ein Geschwür - das man leider so schnell nicht los wird... immerhin sinkt die Auflage seit Jahren recht deutlich, was Hoffnung macht!

Ja, aber mittlerweile gibt es Bild-t-online.

[harlekina]

Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich schrieb über Reklame für die BILD, nicht über ihren Inhalt.

Du schriebst:

Ohne die ständige einlullende, beschönigende, selektiv informierende und / oder desinformierende Stimme der bürgerlichen Medien ließe sich die Herrschaft des Kapitals längst nicht mehr aufrechterhalten. Was diese Stimmen der Kapitalisten nicht so alles verkünden! Zum Beispiel den bevorstehenden Aufschwung (seit etwas mehr als 30 Jahren). Oder die Faulheit der Arbeitslosen. Daß man Sozialsysteme sichert, indem man sie zerstört. Daß man andere Staaten zum Besten derer Bevölkerungen angreift. Daß die Bundesregierung die Interessen des Volkes vertritt. Daß überall Terroristen lauern, gegen die man endlich die Armee im Inneren einsetzen muß. Daß die Sozialleistungen ("Lohnnebenkosten") zu hoch sind. Daß ihre Senkung Arbeitsplätze schafft ...

Und vor Allem, daß Sozialismus und Kommunismus was gaaanz, gaaanz Schlechtes sind und daß die (nicht erwähnte) totalitäre Diktatur des Kapitals (Spitznamen in den Kapitalistenmedien: Demokratie, soziale Marktwirtschaft) die bessere Alternative zur totalitären Diktatur der Werktätigen ist.

Nicht zu vergessen die Rudel von Säuen, die zur Massenablenkung durchs Dorf getrieben werden: Welcher "Promi" sich von wem getrennt hat und mit wem ins Bett steigt, welche Mutter wieviele Kinder einfriert oder verbuddelt, wer sich die Lippen vergößern, die Brust verkleinern, das Fett absaugen läßt und ob die Haare des Kanzlers nun gefärbt sind oder nicht. Katastrophen sind auch immer gut geeignet, ein paar Tage davon abzulenken, welche Katastrophen und Verbrechen hier tagtäglich stattfinden.

Das kannst du alles aus der Reklame ableiten? Vielleicht war es keine Reklame, die Bildzeitung schreibt immer so groß.

[dimu]

Man macht es sich zu einfach, wenn man die BILD nur elitär von oben herab betrachtet und sie zu ignorieren versucht - denn genau das sollte man nicht! So dumm das ganze rüberkommen mag - und so primitiv der journalisitische Gehalt der BILD ist - so ist sie auch die meistgelesene Zeitung und das Leitmedium für viele andere Zeitungen, TV-Sender und Redaktionen. Sie hat die Macht, massiv einfluss auf gesellschaftliche Diskurse zu nehmen oder sie zu starten und zu steuern (wie aktuell beim Thema Rente) - oft unter dem Deckmantel des Vertreters des "kleinen Mannes", aus der weniger gebildeten Zielgruppe - die auch erst einmal von neoliberaler Politik überzeugt werden muss! Oder der katholischen Kirche und uns selbst - also dem Papst - wenn der Ratze Kai Dieckmann in einer Privataudienz für seine BILD-Bibel dankt - und über die tagtägliche Vermittlung im Anzeigenteil von geilen Bumskontakten lustgeiler Omas "mit Abspritzgarantie" nachsieht... Einer der größten Bild-Kritiker Gerhard Henschel:

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Gerhard Schröder wurde hier ja auch schon zitiert... Und deswegen liegt sie auch auf den Pulten im Bundestag... Die Bild ist ein Geschwür - das man leider so schnell nicht los wird... immerhin sinkt die Auflage seit Jahren recht deutlich, was Hoffnung macht!

ganz richtig.
die bild ist eines der üblesten geschwüre in D. auf welchem gebiet auch immer.
.

[Kalmit]

Ja, aber mittlerweile gibt es Bild-t-online.

Du meinst doch wohl hoffentlich [Links nur für registrierte Nutzer] - oder?!

[harlekina]

Du meinst doch wohl hoffentlich [Links nur für registrierte Nutzer] - oder?!

Nein, [Links nur für registrierte Nutzer]

[bernhard44]

Man macht es sich zu einfach, wenn man die BILD nur elitär von oben herab betrachtet und sie zu ignorieren versucht - denn genau das sollte man nicht! So dumm das ganze rüberkommen mag - und so primitiv der journalisitische Gehalt der BILD ist - so ist sie auch die meistgelesene Zeitung und das Leitmedium für viele andere Zeitungen, TV-Sender und Redaktionen. Sie hat die Macht, massiv einfluss auf gesellschaftliche Diskurse zu nehmen oder sie zu starten und zu steuern (wie aktuell beim Thema Rente) - oft unter dem Deckmantel des Vertreters des "kleinen Mannes", aus der weniger gebildeten Zielgruppe - die auch erst einmal von neoliberaler Politik überzeugt werden muss! Oder der katholischen Kirche und uns selbst - also dem Papst - wenn der Ratze Kai Dieckmann in einer Privataudienz für seine BILD-Bibel dankt - und über die tagtägliche Vermittlung im Anzeigenteil von geilen Bumskontakten lustgeiler Omas "mit Abspritzgarantie" nachsieht... Einer der größten Bild-Kritiker Gerhard Henschel:

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Gerhard Schröder wurde hier ja auch schon zitiert... Und deswegen liegt sie auch auf den Pulten im Bundestag... Die Bild ist ein Geschwür - das man leider so schnell nicht los wird... immerhin sinkt die Auflage seit Jahren recht deutlich, was Hoffnung macht!

dann wundert mich nur, warum die Politiker die Stimmungen und Meinungen des Volkes ignorieren! Scheinbar ist ihnen die gedruckte Meinung der BILD dafür um so wichtiger.
Meiner Meinung nach wird die wirkliche Macht der BILD völlig überschätzt, sie wird oft nur herbeigeredet und wechselseitig bedient bzw.benutzt!
Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern! Das gilt auch für die BILD

[Ausonius]

Meiner Meinung nach wird die wirkliche Macht der BILD völlig überschätzt, sie wird oft nur herbeigeredet und wechselseitig bedient bzw.benutzt!
Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern! Das gilt auch für die BILD

Nein. Die BILD ist mit Abstand die Zeitung mit dem größten Marktanteil (stets zwischen 20-25 Prozent) und damit auch der größten Reichweite in Deutschland. Alle anderen Zeitungen haben im Vergleich dazu einen Marktanteil im unteren einstelligen Bereich. Sie ist die einzige große Tageszeitung, die fast als reine Kauf- und nicht als Abozeitung existieren kann. Auch im Vergleich mit Fernsehen und Radio dürfte sie immer noch eines, wenn nicht DAS stärkste Medium Deutschlands sein.
Interessant ist, das viele (gerade auch hier) zwar immer auf die BILD schimpfen, in ihrer Denk- und Argumentationsweise jedoch absolut bildkompatibel schreiben (dort werden die Aussagen zu Ausländerproblematik etc. nur etwas versteckter und geschickter gestreut).

[Bruddler]

zuerst, ich bin kein Fürsprecher der BILD....
aber welche andere Zeitung deckt so viele Mißstaende auf wie die BILD ?

und ausserdem soll es BILD-Kritiker geben, die selbst noch nie eine Bildzeitung selbst gelesen haben - es ist eben schick ueber die BILD zu schimpfen und wer ueber die BILD schimpft, erweckt schliesslich auch den Eindruck intelligent zu sein....

[Kalmit]

Meiner Meinung nach wird die wirkliche Macht der BILD völlig überschätzt, sie wird oft nur herbeigeredet und wechselseitig bedient bzw.benutzt!

Schau nur mal morgens in die Videotexte der Privaten - oder hör Radio - da beruht jede 2. Story der Super-gut-gelaunten-Aufweck-Moderatoren auf den stupiden BILD-Berichten - das zieht sich dann über den ganzen Tag bis in die Boulevard-Magazine am Abend - bei ÖR und Privaten! Am Inhalt der tagtäglichen BILD partizipieren ganze Industriezweige, weil sie ihn letzten Endes auch selbst bestimmen...

Die Verzahnung von PR und Journalismus ist für viele Branchen eine willkommene Möglichkeit in der BILD, Stimmungen und Werbung zu machen. Stimmungen, die der Springerkonzern politisch unterstützt. Wie aktuell beim Thema Rente: Da schreibt ein Oliver Santen, der zuvor bei der Allianz als Pressesprecher gearbeitet hat, tagtäglich in demagogischer Art und Weise, die staatliche Rente wäre ein Minusgeschäft und man solle doch bitte privat vorsorgen. Dass die BILD zusammen mit der Allianz eine "Volks-Rente" betreibt ist da sicher nur Zufall...

@Seekuh: Die Bild deckt nur sehr selten wirkliche Missstände auf, im Gegenteil: sie verschweigt und ignoriert sogar viel eklatantere Missstände - wegen den Interessen ihrer Finanziers und der neoliberalen Ausrichtung des Springer-Konzerns! Eine politische Einseitigkeit klar zu erkennen: Die BILD schwimmt stramm auf neoliberaler Linie und ist das Sprachrohr der Industriebosse, gibt sich aber als Robin Hood aus. Zum Beispiel kann man das in der Gewichtung erkennen, wie man Skandale in der Wirtschaftswelt kommentiert und behandelt - und wie man z. B. über faule Arbeitslose oder Sozialschmarotzer herzieht - und den Konsequenzen die man daraus zieht. Beim nächsten Mal darf die Wirtschaftslobby wieder in einer großen Serie dem Volk neoliberale "Wahrheiten" verkünden.

Die Bild ist auch sehr erfolgreich darin, ihre Leser und im Allgemeinen alle Bevölkerungsgruppen regelmäßig gegeneinander auszuspielen: z. B. Jung-Alt, Arbeiter-Rentner, Kinderlose-Eltern, Verheiratete-Unverheiratete usw.!

Das die BILD Missstände aufdeckt ist eine der etablierten Legenden, die sie über sich selbst verbreitet: ein Sprachrohr des kleinen Mannes zu sein... kritischen, überparteilichen und seriösen Journalismus kann man von der BILD nicht erwarten!

[Stechlin]

BILD ist ein wirtschaftlich erfolgreiches Produkt, weil es zielgruppenorientiert ist, erfolgreicher beispielsweise als das Loserblatt TAZ. Da sich die Zielgruppe (Asoziale, Dummköpfe und Gerdwähler - Überschneidungen sind beabsichtigt) stetig vergrößert, wird die BILD auch weiterhin kerngesund sein.

Mal unabhängig davon, daß man im Bundestag vom Minister bis zum Hinterbänkler nicht wenige erblickt, die dieses Schundblatt lesen, sollte einem doch sowohl die intellektuelle als auch die moralische Verfaßtheit dieser Gesellschaft zu denken geben, wenn eine Zeitung, die, wie Du schreibst, zum wirtschaftlich erfolgreichsten Produkt der europäischen Medienindustrie mittels Lügen, Halbwahrheiten und täglich erscheinenden belanglosen Sensationsgeschichten wurde, sich solcher "Beliebtheit" erfreut. Mit Journalismus, der sich doch stets der Wahrheit und nicht der Quote verpflichtet fühlen sollte, hat das nichts zu tun.

Denn, und das sollte man sich merken, eine Zeitung bezieht ihre Daseinsberechtigung nicht dadurch, daß sie schreibt, was die Leute lesen wollen, sondern daß sie das schreibt, was wichtig, relevant und vor allem wahr ist.
Daß sich diese Tugenden nicht in einer kapitalistisch verfaßten Gesellschaft verwirklichen lassen, sollte aufhorchen lassen, wenn es um den Wahrheitsgehalt und - ganz wichtig - um die Unabhängigkeit des Journalisten geht.

Wenn man dann in der Bildzeitung in großen Lettern Klagen über die Pressefreiheit in anderen Ländern vernimmt, kann einem vor dieser Doppelmoral nur schlecht werden.