Leider ist diese Geschichte der Verstrickung eines hochrangigen Kirchenmannes in unappetitliche Stasikollaborationen kein Einzelfall. Stellvertretend sei hier der ungarische Kardinalerzbischof László Paskai gennannt, der bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2002 Primas der ungarischen Katholischen Kirche und gleichzeitig Kollaborateur der spitzelnden Staatsmacht war. Ans Licht gelangte das im Gefolge der Aufdeckung des Filmregisseurs István Szabó ("Mephisto", "Oberst Redl" oder "Hanussen") als Stasizuträger.
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"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Ist es nicht.
Bleiben soll Wielgus dennoch - er ist als geisteswissenschaftliches Professor so etwas wie der Seelenverwandte und Wunschkandidat von Prof. Ratzinger. Da er aber so konservativ und noch dazu in der Ideengeschichte so beschlagen ist, versuchen die Postkommunisten ("Trybuna", "Gazeta Polska"), die Deutschen (Springers "Fakt", "Dziennik") und die Juden ("Gazeta Wyborcza"), ihn auf alle Fälle zu verhindern. Denn der könnte den Libertins ernsthaft Paroli bieten, ganz anders als sein Vorgänger Józef Glemp, der bisherige Primas Poloniae!
VIGILIA PRETIUM LIBERTATIS "Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit"
Gregor der Große: "Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht"
Dostojewski: "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um die Idioten nicht zu beleidigen."
VIGILIA PRETIUM LIBERTATIS "Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit"
Gregor der Große: "Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht"
Dostojewski: "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um die Idioten nicht zu beleidigen."
Mein Tante war zeitlebens eine treue Katholikin, sie war auch »Held der Arbeit« in der ehemaligen Täterää und hat trotzdem nirgends am Verrat an Menschen mitgearbeitet - je gerade im Gegenteil haben einige Menschen ihr das Leben zu vedanken was diese selber nicht einmal wissen. Dafür hat dann das Geld nach ihrem Tod noch nicht mal mehr für eine Grabinschrift gereicht. Sie wäre sicher ein sehr guter Priester gewesen.
Wenn also karrieregeile Bischöfe meinen sie müssten alle anlügen um ein Vorbild zu geben, dann habe ich nicht einen Funken Verständnis - allerdings ist mein Verständnis für den Klerus ohnehin rapide im Schwinden begriffen.
pervers ist das der Typ die Beichtgeheimnisse seiner Gläubigen ,die ihn vertrauten, brühwarm an die Kommunisten verriet.
In den Nachrichten kam gerade, das er seinen Posten aufgibt und zurück getreten ist.
Geändert von Sterntaler (07.01.2007 um 11:27 Uhr)
Es kann nicht angehen, daß wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens bestraft wird, wer die Staatsform der Bundesrepublik abändern will, während der, der das deutsche Staatsvolk in der Bundesrepublik abschaffen und durch eine multikulturelle Gesellschaft ersetzen und auf deutschem Boden einen Vielvölkerstaat etablieren will, straffrei bleibt - Dr. Otto Uhlitz (SPD), in Aspekte der Souveränität, 1987
Wie ich eben in den Nachrichten gehört habe, hat Stanislaw Wielgus auf sein Amt als Erzbischof verzichtet. Es hat zwar lange gedauert, bis er sich zu dieser Entscheidung durchgerungen hat, aber immerhin.
Zeit wird es........
"Warschauer Erzbischof tritt zurück
Der Warschauer Erzbischof Stanislaw Wielgus ist wegen seiner Geheimdienstverstrickungen von seinem Amt zurückgetreten. Papst Benedikt XVI. habe den Rücktritt angenommen. Das berichtete Radio Vatikan am Sonntag...
Der 67 Jahre alte Wielgus hatte am Freitag seine langjährigen Geheimdienstkontakte eingeräumt. "
.................geht doch! Das man immer erst Druck aufbauen muss!:rolleyes:
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Nach Informationen des polnischen Fernsehen TVP fanden in der Nacht Gespräche zwischen dem Vatikan und den polnischen Behörden zu dem Thema statt. Statt der Zeremonie wurde in der Warschauer Kathedrale eine "Dankesmesse" an Kardinal Glemp gelesen.
Darin erklärte Wielgus vor Bischöfen, Priestern und Gläubigen: Nach "tiefem Nachdenken und Einschätzung meiner persönlichen Lage" habe er sein Amt "in die Hände des Heiligen Vaters gelegt". Anschließend brachen in der Kathedrale Tumulte aus. Gläubige protestierten mit lauten Rufen gegen die Entscheidung und skandierten "Bleib bei uns". *)
Vor der Kirche harrten mehrere hundert Menschen im Regen aus. Unter ihnen waren sowohl überwiegend ältere Menschen, die sich mit Wielgus solidarisierten, als auch Gläubige, die auf Transparenten erklärten, ihn nicht als Bischof akzeptieren zu wollen.
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*) die STASI-Fraktion in Polen scheint auch nicht gerade klein zu sein ?
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