FRIEDBERT PFLÜGER
"Wenn wir uns nicht spalten lassen, werden wir obsiegen"
Wenn die Menschen in Europa nach dem 11. September 2001 geglaubt haben sollten, sie könnten sich aus dem weltweiten Angriff islamistischer Terrorgruppen gegen die abendländische Zivilisation heraushalten, so sind sie spätestens am 11. März 2004 eines Besseren belehrt worden. Denn die brutalen Attentate auf die Madrider Vorortzüge belegen aufs Neue, dass es Sicherheit vor Fanatikern nirgendwo auf der Welt geben kann.
Diese These untermauert der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Friedbert Pflüger, in seinem neuesten Buch "EIN NEUER WELTKRIEG? Die islamistische Herausforderung des Westens". Angesichts der neuen Qualität des Terrors und seiner globalen Wirkungsweise spricht er gar von einem neuen Weltkrieg, in dessen Verlauf auch ABC-Waffen zum Einsatz kommen könnten. Schließlich gehe es den Islamisten darum, eine "höchstmögliche Zahl von ?Ungläubigen' zu töten". Zugleich warnt Pflüger davor, dem Islamismus, den er in eine Reihe mit den totalitären Ideologien Faschismus und Kommunismus stellt, nachzugeben in der Hoffnung, so nicht zur "Zielscheibe" zu werden. Tatsächlich seien "Appeasement und Anbiederung" immer schon das schlechteste Konzept im Umgang mit dem Totalitarismus gewesen.
Angesichts des Konflikts zwischen der westlichen Zivilisation und dem Islamismus richtet der CDU-Politiker die Forderung an die deutsche Außenpolitik, auch in Zukunft an den beiden Grundpfeilern unserer Sicherheit festzuhalten: der europäischen Integration und der atlantischen Partnerschaft. Zugleich appelliert Pflüger an die USA und Europa, "ein umfassendes und langfristig angelegtes strategisches Konzept für den Größeren Mittleren Osten" zu entwickeln. In dem Maße, indem diese Region "mit politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen" Programmen stabilisiert werde, bestehe zumindest die Chance, den Islamisten ihren Nährboden zu entziehen. Hinzukommen müsse aber die Bereitschaft der großen schweigenden Mehrheit unter den Muslimen, sich klar von der kleinen Minderheit "extremistischer und terroristischer Religionsideologen" zu distanzieren. Das gelte insbesondere für die in Europa lebenden Muslime, die sich unzweifelhaft zu den Ideen des europäischen Verfassungsstaates bekennen müssten.
Wer sich über den Unterscheid zwischen "Islam und Islamismus" informieren und Einzelheiten über die "Anti-Terror-Strategie für den Größeren Mittleren Osten" erfahren möchte, dem sei das Buch von Friedbert Pflüger zur Lektüre empfohlen.
Ruth Kirsch