Gewaltvorfälle an Berliner Schulen haben dramatisch zugenommen: In den letzten fünf Jahren haben sich die gemeldeten Gewalttaten versechsfacht, erklärte der neue Schulsenator Jürgen Zöllner (SPD). Vor allem die Gewalt gegen Lehrer sei deutlich gestiegen.[Links nur für registrierte Nutzer]Im Bereich Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung seien knapp 1000 Fälle gemeldet worden. Die meisten Berichte von Schulen über Gewalttaten kamen aus dem Bezirk Mitte mit 300 Fällen. Es folgen Lichtenberg, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln ebenfalls im dreistelligen Bereich. Im Zusammenhang mit Rechtsextremismus habe es 80 Fälle gegeben, im Schuljahr davor waren es 62. Der Anteil der Fälle mit Migrationshintergrund stieg von knapp 36 Prozent auf mehr als 54 Prozent. Lehrerinnen und Lehrer werden fast doppelt so häufig wie im Vorjahr als Geschädigte und Beleidigte genannt. 374 Pädagogen waren betroffen, 2004/05 waren es noch 196.
Besonders bedrohlich erscheint hinter den nackten Zahlen die Verschärfung der Aktionen. In einem Fall war eine Lehrerin auf dem Schulhof von Schülern einer benachbarten Schule krankenhausreif geschlagen worden. Häufig, so heißt es in den Einzelberichten, seien volle Wasserflaschen Lehrerinnen in den Rücken geworfen worden. Andere Delikte: bespucken, beleidigen, bedrohen, erpressen.