Im Unterschied zum Vorjahr, als die Teilnahme von ORF-Chefredakteur Walter Seledec für Aufregung gesorgt hatte, erschienen heuer keine prominenten Vertreter von Politik und Medien am Zentralfriedhof. Die Rede hielt Gerhard Pendl, Obmann des Vereins zur Pflege des Grabes Walter Nowotny und Universitätsrat der Medizinischen Universität Wien: Es sei "unsere Pflicht, gegen die seelischen Narben der Gutmenschen, die auch die Toten nicht in Ruhe lassen, aufzuzeigen, dass es doch noch ein Fähnlein gibt in diesen deutschen Landen, die unsere unschuldigen Soldaten und ihren furchtbaren Tod nicht vergessen oder gar herabwürdigen", sagte er.
Politische Gegner bezeichnete er als "RAF-Sympathisanten" (Rote Armee Fraktion, Anm.), "Generation der Widersacher der Kriegsgeneration" sowie "Generation der Zivildiener und Störer der Totenruhe", die "klammheimliche Freude" verspüren würden, wenn das Grab Nowotnys "wahrscheinlich wieder" geschändet würde nach dem Gedenken.