In der Diskussion um das neue Grundsatzprogramm der CDU, das derzeit erarbeitet wird, sind irritierende Töne zu hören: „CDU umwirbt Schwule und Nicht-Christen“, titelte die Netzzeitung letzte Woche. Viele Menschen erwarten von der CDU gerade angesichts der Schwierigkeiten innerhalb der Großen Koalition ein klares konservatives Profil.
Doch es wird immer unklarer, welches Leitbild von Familie die CDU eigentlich vertritt. Dabei müßte nur gesagt werden, daß zu einer Familie normalerweise eine Mutter, ein Vater und – möglichst viele – Kinder zählen. Die allermeisten Menschen zwischen 15 und 50 wünschen sich übrigens genau das für ihr eigenes Leben.
Nun ist zwar wahr, daß die Lebenswirklichkeit manchmal anders aussieht: Scheidung, immer öfter neue Verbindung der Eltern, seltener Todesfall oder Adoption, schaffen andere Familienverbände. Das ändert aber nichts daran, daß der Lebenstraum keine Scheidungen enthält, sondern im Idealfall eine lebenslange Ehe.
Dieses Familienbild ist keine Erfindung unserer Gesellschaft oder ein romantisches Ideal, sondern biblisches Beispiel. Jesus spricht davon, daß eine Frau und ein Mann ein Fleisch werden (Markus 10). Den größten Bruch stellte 1998 die Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und Bündnis 90/Die Grünen dar: „Familie ist, wo Kinder sind“, hieß es dort lapidar.
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Allensbach-Chefin Renate Köcher wies vor einigen Tagen darauf hin, daß die CDU ihr Profil zu verlieren drohe. Wenn die CDU ihre Herkunft einer Politik aus christlicher Verantwortung vergißt, läuft sie Gefahr, mehr Wähler zu verlieren als neue zu gewinnen. [...]
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