Zitat von
Misteredd
Hartmann: „Möglicherweise können wir bald alle Virusinfektionen und Krebs heilen!“
Problem bislang: Körperzellen produzieren ständig Proteine mittels sogenannter RNA (Bauanleitungen). Auch Viren brauchen Proteine, um sich zu vermehren. Dazu schleusen sie ihre RNA in die Zellen ein, die sich todbringend vermehren.
Warum bekämpft der Körper die Viren nicht? Zusammen mit Dr. Veit Hornung (30, Uni-Klinik München) fand Hartmann heraus: „Viren tarnen sich.“ Das geht jetzt nicht mehr. Die Forscher stellen künstliche Viren-RNA (ohne Tarnkappe!) her, die, so Hartmann, „nur in Zellen mit Virusbefall oder Tumorzellen ein Selbstmordprogramm auslösen“.
Hoffnung für HIV- und Krebskranke.
Wie in Virus-infizierten-Zellen erkennt der Körper fremdartige Eiweiße auch in Tumorzellen. Die Viren-Imitate markieren die Krebszellen, Killerzellen greifen an, zerstören den Tumor.
Fünf bis maximal zehn Jahre kann es bis zur Zulassung des Medikaments dauern.
Bereits 2000 hat Prof. Hartmann mit Dr. Arthur Krieg an der Uni in Iowa (USA) Virus-Imitate erfunden (CpG-Oligonukleotide), um u. a. Hepatitis-Viren und Krebs zu bekämpfen. Die Biotech-Firma Coley Pharmaceutical (Langenfeld) kaufte die Rechte zur Weiterentwicklung, 2005 zahlte Pfizer umgerechnet 380 Mio. Euro für das Patent.
Das Medikament (PF 3512676) steht kurz vor der Zulassung, wurde erfolgreich an Lungenkrebs-Patienten getestet. Eine Pfizer-Sprecherin: „Es könnte ein wichtiger Fortschritt in der Behandlung verschiedener Krebsarten sein.“
[Links nur für registrierte Nutzer]
Der Ansatz die Viren und den Krebs mit Viren zu bekämpfen ist der erfolgversprechendste Ansatz, den ich je gehört habe. Die erfolgreiche Behandlung von Lungenkrebskranken ist alleine für sich genommen bereits eine Sensation.