Nordkorea haben nun nach dem Taepodong 2 Start auch Atomtests angekündigt. Wie es schein, ein letzter verzweifelter Versuch das eigene Land zu retten indem man die Amerikaner zwingt in Pyongyang zu verhandeln.
Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer] (03.10.2006)Nordkorea kündigt Atomtest an
Laut Außenministerium will Nordkorea einen Atomtest starten. Das kommunistische Regime bezeichnete dies als "Maßnahme zur Selbstverteidigung" und als Reaktion auf die "Drohungen der USA mit einem Atomkrieg". Ob das Land wirklich über Atomwaffen verfügt, ist bislang unklar.
Seoul - Nordkorea wird nach Angaben des Außenministeriums "in der Zukunft" einen Atomtest durchführen. Dies sei Teil der Anstrengungen zur Verbesserung der Selbstverteidigung angesichts der zunehmenden Feindseligkeiten der USA, hieß es in einer von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung. Die Regierung in Pjöngjang hatte zwar schon zuvor erklärt, dass sie im Besitz von Atomwaffen sei. Bislang hat sie aber keinen Test durchgeführt, um diese Behauptung zu untermauern.
Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il: Dunkle Drohungen aus Pjöngjang
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Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il: Dunkle Drohungen aus Pjöngjang
In einer ersten Stellungnahme nannte der japanische Außenminister Taro Aso diese "Bedrohung des Friedens völlig unverzeihlich". Japan werde "entschieden" reagieren, sollte Nordkorea den Atomtest tatsächlich starten, sagte Aso nach einem Bericht der Kyodo Nachrichtenagentur. Dies sei bedrohlicher als Nordkoreas Raketentests.
Noch handelt es sich nur um eine Absichtserklärung, keine Explosion. Mit der Ankündigung eines Atomtests hat das kommunistische Regime Nordkoreas dem seit Monaten schwelenden Konflikt um das Atomprogramm des Landes und seine Raketentests jetzt neue Nahrung gegeben.
Reaktionen:
Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer] (05.10.2006)World Reacts to N.Korea's Nuclear Test Warning
The world on Wednesday reacted with different degrees of concern to North Korea’s announcement a day earlier that it will conduct a nuclear test “in the future.” The U.S. defined it as a “provocative action” and made it clear it will respond together with the international community. U.S. Secretary of State Condoleezza Rice told reporters a nuclear test “would create a qualitatively different situation on the Korean Peninsula” and Washington would have to assess its options. Spokesman for the U.S. National Security Council Frederick Jones said “The United States will continue to work with its allies and partners to discourage such a reckless action and will respond appropriately.” “We stand firmly with our allies in the region and reaffirm our commitment to their security.”
The Japanese government will make diplomatic efforts to keep North Korea from conducting a test and review additional sanctions against the North if the communist state pushes ahead. That would include stopping trade with the North and embargoing North Korean ships, sources said. Japanese Prime Minister Shinzo Abe said the North Korean announcement is “extremely regrettable” and warned that a nuclear test would not be tolerated. He added Tokyo will work with the U.S., China and South Korea to respond appropriately.
Nordkoreas Absichten:
Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer] (05.10.2006)Nordkorea zwingt USA zum Dialog
Von unserer Korrespondentin JUTTA LIETSCH (Die Presse) 04.10.2006
Nervenkrieg. Regime schürt Angst vor Bush.
Pjöngjang/Peking. Nordkorea will "in Zukunft" eine Atombombe testen. Das kündigte die Regierung in Pjöngjang am Dienstag an. Einen genauen Termin nannte sie allerdings nicht. Begründung: "Die extreme Drohung der USA mit einem Atomkrieg, ihre teuflischen Sanktionen sowie der anhaltende Druck" würden das Land zu diesem Schritt zwingen. Unter diesen Bedingungen müsse Nordkorea seine Fähigkeit verbessern, sich selbst zu verteidigen, hieß es in einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA, die üblicherweise für solche Ankündigungen genutzt wird.
Nordkorea wolle aber "niemals zuerst" Atomwaffen einsetzen. Stattdessen werde das Land "alles dafür tun", dass die koreanische Halbinsel atomwaffenfrei werde, hieß es in der paradox anmutenden Erklärung. Experten in Südkorea wie auch in den USA sind sich uneinig, ob Nordkorea überhaupt in der Lage ist, eine Atombombe zu bauen. In letzter Zeit hat sich die Ansicht durchgesetzt, der abgeschottete Staat besitze genug atomwaffenfähiges Material für sechs bis acht Bomben.
Schon in den vergangenen Monaten rasselte Pjöngjang mit dem Säbel. Am 4. Juli testeten die Militärs sieben Raketen, darunter eine Langstreckenrakete vom Typ Taepodong-2. Sie könnte theoretisch über 6000 Kilometer entfernte Ziele - etwa in Alaska oder Hawaii - erreichen. Bei der Erprobung war sie jedoch nach wenigen Minuten ins Meer gestürzt.
Die Ankündigung eines Atomtests kommt nicht überraschend. In den vergangenen Wochen schwirrten immer wieder Gerüchte über entsprechende Pläne des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-il und seiner mächtigen Generäle durch Ostasien. Die scharfen Töne aus Pjöngjang fallen in eine Zeit, in der China, die USA und Südkorea bemüht sind, die bisher erfolglosen Sechser-Gespräche über Nordkoreas Atomprogramm in Gang zu bringen.
Der 62-jährige Kim und seine Militärs, die offenkundig davon überzeugt sind, dass ein Angriff der USA unmittelbar bevorstehe, wollen mit ihrer Drohung Washington zwingen, direkt mit Pjöngjang über einen Friedensvertrag zu verhandeln. Die USA sollen das Überleben des Kim-Regimes garantieren und zugleich alle Sanktionen gegen Pjöngjang aufheben. "Nordkorea will alle schockieren", sagt ein südkoreanischer Experte. "Sie sind unfähig, die Lage richtig einzuschätzen.
Chinas Reaktion:
Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer] (05.10.2006)China droht bei Atomtest mit «Konsequenzen»
05. Okt 15:47
Die internationalen Proteste gegen den von Nordkorea angekündigten Atomwaffentest werden schärfer: Auch China, der wichtigste Verbündete und Handelspartner Nordkoreas, warnte die Regierung in Pjöngjang am Donnerstag eindringlich vor einem solchen Test. Der chinesische UN-Botschafter Wang Guangya verzichtete dabei auch auf die sonst übliche feine diplomatische Zurückhaltung und drohte, Nordkorea müsse im Fall eines Atomtests mit «ernsten Konsequenzen» rechnen.
Lieferant von Lebensmitteln
Es war der bislang schärfste Protest aus Peking gegen den nordkoreanischen Atomwaffentest. Niemand werde Nordkorea schützen, wenn das Land mit seinem «schlechten Verhalten» fortfahre, sagte Wang. «Nordkorea muss wissen, dass es mit ernsten Konsequenzen rechnen muss, wenn es an seinem Atomtest festhält», sagte Wang. Wie sie aussehen könnte, führte er nicht aus.
China ist der wichtigste Lieferant von Lebensmitteln und Treibstoff für Nordkorea sowie der engste politische Verbündete des ansonsten weitgehend isolierten Landes.
Sanktionen ablehnt
Die chinesische Reaktion ist bemerkenswert, weil sich die Regierung in Peking noch bei dem nordkoreanischen Raketentest im Juli, der ebenfalls international scharf kritisiert worden waren, ganz anders verhielt: Damals warf China noch der japanischen Regierung vor, mit ihrem Ruf nach Sanktionen überreagiert zu haben.
Auch Russland lehnt bislang Sanktionen gegen Nordkorea ab. Moskau versucht aber, die Regierung in Pjöngjang von dem Atomtest abzuhalten. Außenminister Sergej Lawrow erklärte, Russland verhandele mit der Regierung in Pjöngjang, damit sie von dem Atomwaffentest absehe. «Wir müssen alles tun, damit dies nicht stattfindet», sagte Lawrow.