Doch damit nicht genug. Der Versuch des Konzerns, den Flaschenpreis mit der Veredelung des Wassers zu rechtfertigen, ging ebenfalls gründlich daneben. In der Presse-Erklärung und auf der firmeneigenen Website heißt es nämlich, das Dasani-Wasser habe einen "ausgeklügelten Reinigungsprozess" durchlaufen. Daraufhin meldeten sich sofort die örtlichen Wasserwerke mit feinem englischen Humor zu Wort: "Wir denken nicht, dass es irgendwelche Unreinheiten im Leitungswasser gibt", sagte Barry Clarke, Sprecher von Water UK, "dass das Wasser sauber ist, ist auch die Meinung der amtlichen Prüfer, die etwa drei Millionen Stichproben pro Jahr machen".
Judith Snyder, Produktmanagerin von Dasani, machte danach noch einen Rettungsversuch: "Wir würden nie sagen, dass Leitungswasser nicht trinkbar wäre. Es ist nur so, dass Dasani so rein ist, wie Wasser nur sein kann - es gibt unterschiedliche Niveaus von Reinheit", sagte sie.
Auch diese Argumentation könnte Coca-Cola noch arge Probleme bereiten. Die britische Nahrungsmittelbehörde Food Standards Agency kündigte Ermittlungen in Sachen Dasani an. Nach britischem Recht darf ein Produkt nur dann als "rein" bezeichnet werden, wenn es aus einem einzigen Inhaltsstoff besteht oder die Bestandteile besonders hochwertig sind. Bei Dasani ist das nicht der Fall, denn das Leitungswasser wird nach der Reinigung mit Kalzium, Magnesium und Natron angereichert - zur Geschmacksverbesserung.