Mir platzt der Kragen, wenn ich an die eingeräumten Rechte für Muslime in Deutschland denke und das mit den Rechten der Christen im Irak vergleiche. Mein Motto kann auf Grund der Tatsachen nur noch heißen, keine Toleranz für Muslime in Deutschland.Der Exodus von Christen aus dem Irak hat sich dramatisch verschärft. [...] Die Zahl der im Irak lebenden Christen ist nach offiziellen Angaben von etwa 1,4 Millionen im Jahre 1987 auf inzwischen deutlich weniger als 1 Million gesunken. Christliche Würdenträger gehen davon aus, dass derzeit vermutlich mehr als 700.000 irakische Christen im Ausland leben. Nach UNHCR vorliegenden Berichten sind Christen von der dramatischen Verschlechterung der Situation nicht-muslimischer Religionsgemeinschaften besonders stark betroffen. So sehen sich Christen in zunehmendem Maße Diskriminierungen beim Zugang zum Arbeitsmarkt oder zu Diensten der sozialen Grundversorgung ausgesetzt. Viele irakische Christen fürchten jedoch vor allem Verfolgung durch aufständische Gruppierungen wie Ansar Al-Sunna und islamistische Milizen, [...] Infolge der Veröffentlichung satirischer Darstellungen des islamischen Propheten Mohammed in verschiedenen europäischen und US-amerikanischen Tageszeitungen haben sich die Sicherheitslage und die politischen Rahmenbedingungen für Christen im Irak seit Januar 2006 weiter verschärft. Aus nahezu allen Landesteilen wird immer wieder von Übergriffen und Anschlägen gegen Christen oder christliche Einrichtungen berichtet. Sie sind zum Teil politisch motiviert, tragen aber auch zum Teil unmittelbar religiöse Komponenten in sich. Etwa wenn Christen durch Gewaltakte für nichtislamisches Verhalten – beispielsweise die Nichtbeachtung der von der muslimischen Mehrheit akzeptierten und geforderten Kleiderordnung, das Trinken oder Ausschenken von Alkohol – abgestraft oder zur Einhaltung traditioneller Verhaltenskodizes ermahnt werden sollen. So geraten beispielsweise christliche Frauen landesweit zunehmend unter Druck extremistischer Gruppen, sich traditionell islamischen Vorstellungen entsprechenden Bekleidungsvorschriften anzupassen und sich zu verschleiern. In Mosul haben sich bereits im Frühjahr 2005 etwa 1.500 weibliche Studenten den ständigen Drohungen, unter anderem in Form von Flugblattkampagnen, gebeugt und die dortige Universität verlassen. Die Kampagnen gegen die christliche Minderheit reichen dabei von diffamierenden Flugblättern und individuellen Drohbriefen gegen einfache Mitglieder christlicher Gemeinschaften und kirchliche Würdenträger über Plakataktionen, in denen Christen unter Androhung des Todes und der Zerstörung ihrer Häuser zur Konversion zum Islam aufgerufen werden, bis hin zu weit angelegten Internetaktionen, auf denen zu Anschlägen gegenüber allen „Ungläubigen“ im Irak aufgerufen wird. [...] So haben in den vergangenen Monaten verschiedene irakische Gruppen, darunter die Modjahedin-Armee und die Islamische Armee im Irak zur Entführung und Ermordung von Christen und Staatsan-gehörigen derjenigen westlichen Staaten aufgerufen, in denen die Karikaturen veröffentlicht wurden. Irakische Rechtsgelehrte haben sich diesen Forderungen in mehreren „fatawa“ angeschlossen, in denen sie die Bevölkerung dazu aufgerufen haben, Christen aus Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen sowie von den Straßen zu vertreiben, weil sie den Propheten beleidigt hätten. Auch die am 29. Januar 2006 verübten Bombenanschläge auf Kirchen und christliche Einrichtungen in Baghdad, Kirkuk und Mosul werden von irakischen Quellen mit dem Streit um die Mohammed-Karikaturen in Beziehung gebracht. Das Christentum stehe als so genannte Buchreligion formell unter der Obhut der islamischen Religionsgemeinschaft, heißt es in dem UNHCR-Bericht. Dennoch gelten Angehörige nicht-muslimischer Glaubensgemeinschaften in der einfachen, mehrheitlich muslimischen Bevölkerung im Irak häufig als nicht besonders schutzwürdig. Unter dem Einfluss radikaler muslimischer Geistlicher führt diese Auffassung teilweise dazu, dass gegen „Ungläubige“ gerichtete Straftaten als geringeres Unrecht angesehen werden.
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Nach dem Attentat auf die 25. christliche Kirche in Bagdad durch islamistische Terroristen seit Ende 2003 fordert die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ (GfbV) die Innenminister von Bund und Ländern dringend dazu auf, den nach Deutschland geflüchteten 20.000 Christen aus dem Irak einen langfristigen Aufenthaltsstatus einzuräumen. [...]
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