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Thema: Ein Zitat:

  1. #21
    Hup holland hup! Benutzerbild von Biskra
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    Standard AW: Ein Zitat:

    Zitat Zitat von NITUP
    Hat Newtons Gravitationsgesetz seine Gültigkeit verloren, weil er das Phänomen Gravitation falsch deutete? Nein. Jeder Raketenstart basiert immer noch auf diesem Gesetz. Einstein hat mit seiner Relativitätstheorie grundlegend dazu beigetragen, die Physik besser zu verstehen. Kein Sattelit würde funktionieren, wäre uns die spezielle Relativitätstheorie nicht bekannt. Insofern bestätigt sich Albert Einstein jeden Abend beim Betrachten des Sattelitenfernsehens oder auch beim Navigationssystem unseres Autos.

    Also konkret: Inwiefern sollte man Einstein eines Tages widerlegen?
    Ich bin zwar ein Laie in physikalischen Fragen, aber die Behauptung, daß jeder Raketenstart auf dem Newtonschen Gesetz basiert ist ungefähr so aussagekräftig, wie die Behauptung, daß jeder Fall eines Apfels vom Baum darauf beruht.

    Übrigens heißt es Satellit.

    Godwin's Law: As an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches one.

  2. #22
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Standard AW: Ein Zitat:

    Zitat Zitat von Biskra
    Ich bin zwar ein Laie in physikalischen Fragen, aber die Behauptung, daß jeder Raketenstart auf dem Newtonschen Gesetz basiert ist ungefähr so aussagekräftig, wie die Behauptung, daß jeder Fall eines Apfels vom Baum darauf beruht.
    So, so! Schauen wir uns doch mal die Gravitationsformel an:

    F= y x (m1 x m2 : r²)

    F= Gravitationskraft oder einfach nur Kraft

    y= (soll ein Gamma sein, fehlt auf meiner Tastatur) Gravitationskonstante.

    m1 = Masse 1 (Planet, Sonne, Körper)

    m2 = Masse 2, welche von der größeren Masse 1 angezogen wird

    = Abstand beider Massen.

    Was sagt sie uns? Massen (m) ziehen sich an, abhängig von ihrem mittleren Abstand (r); wird dieser größer, verkleinert sich F.

    Eine Rakete besitzt eine Masse x und will eine bestimmte Umlaufbahn erreichen. Dazu ist eine Kraft nötig, welche der Rakete das Gravitationsfeld der Erde zu überwinden hilft: nämlich F! Diese errechnet sich nun mal nur aus der Gravitationsformel Newtons. Wie sollte es anders funktionieren? Ohne Newton, kein Raketenstart. Sicher spielen auch andere Faktoren eine Rolle, aber allein die benötigte Kraft zum Überwinden der Gravitation errechnet sich nur aus dieser Formel. Verstanden?

    Übrigens heißt es Satellit.
    Danke für den Hinweis. Ich wußte, irgendwas war doppelt: das l! Mea culpa!
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  3. #23
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    Standard AW: Ein Zitat:

    Zitat Zitat von NITUP
    Irrte Einstein bei seiner Relativitätstheorie? Nein. Einsteins einziger Irrtum basierte einzig und allein im Ignorieren der Quantenphysik: Gott würfelt nicht! Er suchte nach der Weltformel, also nach der Formel, welche alle Naturphänomene - Gravitation, Elektromagnetismus, schwache und starke Kernkraft - in sich vereinigt und sie dadurch erklären kann. Sein Ziel war kein Irrtum, nur der Weg dorthin war leider der falsche.

    Hat Newtons Gravitationsgesetz seine Gültigkeit verloren, weil er das Phänomen Gravitation falsch deutete? Nein. Jeder Raketenstart basiert immer noch auf diesem Gesetz. Einstein hat mit seiner Relativitätstheorie grundlegend dazu beigetragen, die Physik besser zu verstehen. Kein Sattelit würde funktionieren, wäre uns die spezielle Relativitätstheorie nicht bekannt. Insofern bestätigt sich Albert Einstein jeden Abend beim Betrachten des Sattelitenfernsehens oder auch beim Navigationssystem unseres Autos.

    Also konkret: Inwiefern sollte man Einstein eines Tages widerlegen?

    Hallo Nitup,

    gefällt mir ausnahmsweise mal sehr gut, was du schreibst.

    Wissenschaftler entwickeln Modelle, diese liefern entweder gute Erklärungen für experimentelle Ergebnisse oder Beobachtungen oder eben nicht.

    Das Newtonsche Gesetz hat ganz streng genommen keine Gültigkeit nirgends, es fehlt allein die Vorraussetzung, die er selber formuliert hat, wir kennen strenggenommen kein Inertialsystem. Wir können uns aber in den allermeisten Fällen des Alltags die Erde z.B. näherungsweise als ein solches Vorstellen, nach den Newtonschen Axiomen vorgehen und im Makrokosmos werden wir damit hervorragende Vorraussagen machen können. Die Abweichungen davon sind in sehr vielen Fällen unendlich klein, vor allem vergleichen mit anderen Störeffekten oder Fehlerquellen.

    Nun weiß man heute, dass es in einigen Bereichen (z.B. im Mikrokosmos) bessere Modelle gibt, die noch mehr erklären können.
    Wenn du das alleine als Widerlegung bezeichnen würdest, könnte ich mir vorstellen, dass man auch eines Tages Einstein widerlegen kann. Allg. spricht man in solchen Fällen natürlich nicht davon und das aus gutem Grund, denn das Newtonsche Gesetz reicht aus, um die allermeisten Phänomene des Makrokosmos zu erklären.

  4. #24
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    Standard AW: Ein Zitat:

    Zitat Zitat von Biskra
    Ich bin zwar ein Laie in physikalischen Fragen, aber die Behauptung, daß jeder Raketenstart auf dem Newtonschen Gesetz basiert ist ungefähr so aussagekräftig, wie die Behauptung, daß jeder Fall eines Apfels vom Baum darauf beruht.

    Übrigens heißt es Satellit.
    Ob ne großartige Aussagekraft oder nicht, das Newtonsche Gesetz ist nicht widerlegt worden. (Ich bezeichne mal als "widerlegt" Modelle, die heutzutage nicht mehr zu gebrauchen sind.)

  5. #25
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    Standard AW: Ein Zitat:

    Zitat Zitat von Nitup
    Ohne Newton, kein Raketenstart. Sicher spielen auch andere Faktoren eine Rolle, aber allein die benötigte Kraft zum Überwinden der Gravitation errechnet sich nur aus dieser Formel. Verstanden?
    Naja, du kannst die für den Makrokosmos von Newton schon Jahrhunderte zuvor vorhergesagten Gesetze natürlich auch aus der Quantenmechanik herleiten oder du kannst auch nach Einstein Biskras einfachen Fall mit dem runterfallenden Apfel berechnen, es liefert nur in diesen Fällen keine besseren Ergebnisse, als das einfache Modell von Newton.

  6. #26
    Ein Volk verblödet Benutzerbild von Der Gerechte
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    Standard AW: Ein Zitat:

    Die Erde bleibt nicht allein wegen der Gravitation auf der Umlaufbahn um die Sonne.
    Sie bleibt es auch wegen der Krümmung des Raumes.
    Jetzt weiß ich aber auch nicht so genau, ob das Einstein in seinen Formeln berücksichtigt hat.

  7. #27
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    Standard AW: Ein Zitat:

    Zitat Zitat von Der Gerechte
    Die Erde bleibt nicht allein wegen der Gravitation auf der Umlaufbahn um die Sonne.
    Sie bleibt es auch wegen der Krümmung des Raumes.
    Jetzt weiß ich aber auch nicht so genau, ob das Einstein in seinen Formeln berücksichtigt hat.
    Newton und Einstein (und viele zuvor) haben Beobachtungen gemacht und und Theorien entwickelt, die uns Menschen diese Beobachtungen erklären.

    Warum die Erde da bleibt bzw. ob wir das überhaupt als Menschen beliebig verstehen können, ist eher ein philosophisches Problem.

    Newton hat eben drei Axiome entwickelt, aus denen man, setzt man deren Gültigkeit vorraus sehr viele Phänomene vorhersagen und quantifizieren kann. Eine Antwort auf ein "Warum" gibt es auch nach Newton nicht, irgendwann kommt man auf seine Axiome zurück, die man akzeptieren muss, ohne nach einem "warum" zu fragen!

  8. #28
    Hup holland hup! Benutzerbild von Biskra
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    Standard AW: Ein Zitat:

    Zitat Zitat von NITUP
    aber allein die benötigte Kraft zum Überwinden der Gravitation errechnet sich nur aus dieser Formel. Verstanden?
    Du hast mich anscheinend nicht verstanden. Genauso wie Raketen nur dadurch funktionieren, fällt der Apfel auch nur dadurch, daß die Adhäsionskraft geringer wird als die Gravitationskraft, die auf den Apfel wirkt. Der Apfel fällt auch ohne daß Baum oder Obstbauer das wissen.
    Und das mit Newtons Gesetz und der allgemeinen Relativitätstheorie ist auch so eine Sache. Beides geht nicht.

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  9. #29
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    Standard AW: Ein Zitat:

    Zitat Zitat von Praetorianer
    Hallo Nitup,

    gefällt mir ausnahmsweise mal sehr gut, was du schreibst.
    Wurde ja mal Zeit.


    Das Newtonsche Gesetz hat ganz streng genommen keine Gültigkeit nirgends, es fehlt allein die Vorraussetzung, die er selber formuliert hat, wir kennen strenggenommen kein Inertialsystem. Wir können uns aber in den allermeisten Fällen des Alltags die Erde z.B. näherungsweise als ein solches Vorstellen, nach den Newtonschen Axiomen vorgehen und im Makrokosmos werden wir damit hervorragende Vorraussagen machen können. Die Abweichungen davon sind in sehr vielen Fällen unendlich klein, vor allem vergleichen mit anderen Störeffekten oder Fehlerquellen.

    Nun weiß man heute, dass es in einigen Bereichen (z.B. im Mikrokosmos) bessere Modelle gibt, die noch mehr erklären können.
    Wenn du das alleine als Widerlegung bezeichnen würdest, könnte ich mir vorstellen, dass man auch eines Tages Einstein widerlegen kann. Allg. spricht man in solchen Fällen natürlich nicht davon und das aus gutem Grund, denn das Newtonsche Gesetz reicht aus, um die allermeisten Phänomene des Makrokosmos zu erklären.
    Der soganannte Mikrokosmos ist ja genau das Problem der modernen Physik: Das, was sich in den Atomen und dazwischen abspielt, läßt sich eben nicht mit Newton und Einstein (Relativitätstheorie) erklären. Die Quantenphysik, welche sich mit diesen Dingen beschäftigt, macht keine konkreten Vorraussagen, sondern kann nur mit großer oder eben kleiner Wahrscheinlichkeit ein Ereigniss voraussagen. Dazu meinte Einstein eben Gott würfelt nicht, und verteufelte diese Wissenschaft.

    Newton und Einstein entdeckten die Gesetze, welche unsere "große" Welt erklären und vorherbestimmen können. Die Welt im Kleinen gehorcht scheinbar anderen Gesetzen, als die Welt im Großen. Und hier setzt eben die "Weltformel" an, welche alle physikalischen Phänomene vereint. Einsteins Traum.

    Es gibt sie bereits, die "Theorie von allem": Die Stringtheorie, oder auch M-Theorie genannt. Aber sie ist eine Theorie, da man den empirischen Beweis schlecht antreten kann. Die Formel jedenfalls scheint in sich schlüssig zu sein - so die Aussage der Protagonisten. Mir - einem Laien - erscheint sie schlüssig. Aber das muß nichts heißen. Hier wandelt die Physik zwischen Wissenschaft und Philosophie.

    Buchtip:

    Brian Greene

    DAS ELEGANTE UNIVERSUM
    Superstrings, verborgene Dimensionen und die Suche nach der Weltformel
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  10. #30
    Hup holland hup! Benutzerbild von Biskra
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    Standard AW: Ein Zitat:

    Zitat Zitat von Praetorianer
    Ob ne großartige Aussagekraft oder nicht, das Newtonsche Gesetz ist nicht widerlegt worden. (Ich bezeichne mal als "widerlegt" Modelle, die heutzutage nicht mehr zu gebrauchen sind.)
    Ok, aber wie sähe es aus, wenn man die Existenz von Gravitationswellen nachweisen würde?

    Godwin's Law: As an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches one.

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