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Thema: Angloamerikanischer Überfall auf den Irak 2003 und deutscher Polenfeldzug 1939 - - Ein Vergleich

  1. #31
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Zitat Zitat von Kaiser
    Trauriger Kumulationspunkt einer 20 Jährigen Entwicklung der polnischen Diskriminierung wie Greultaten war der Bromberger Blutsonntag 2 Tage nach Kriegsbegin bei der 5000 Deutsche niedergemetzelt wurden.
    Da du ansonsten mit korrekten Daten operierst, würde ich das auch in diesem Falle empfehlen. Die Zahl der Toten lag wesentlich niedriger, wsl. um die 400.

    Mittlerweile scheint es übrigens auch in Polen eine Neubewertung der Ereignisse zu geben:


    [Links nur für registrierte Nutzer] und lies.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  2. #32
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Zitat Zitat von Irratio
    PS: @Kaiser: Historische Argumentationen nach dem Motto: "Polen verdankt Deutschland seine Existenz"... naja, der Irak verdankt der USA auch seine Existenz, auf die eine oder andere Weise (Kalter Krieg, etc.)
    Nein, im besten Fall den Engländern und Franzosen. Der Irak entstand in Folge der Auflösung des Osmanenreiches nach dem 1. Weltkrieg.


    Zitat Zitat von Irratio
    Historische Argumentationen dieser Art haben im Groben die Aussage: "Die schulden denen was", und das ist keine sonderlich ausgefeilte Argumentationen. Nur weil eins der für dtschl. vorteilhafteren der möglichen Projekte der Alliierten sind, ist es noch lange kein Grund für sie, etwas einzufordern. Geschichte befreit nicht von Eigenverantwortung, und auch nicht von Handlungsfreiheit.
    Wenn du meine Argumentation richtig gelesen hast, müßtest du wissen, das das ein Teil aber nicht die ganze Argumention ist. Revanche für den polnischen Überfall von 1920 wie die Rückeroberung des Korridors wären schon Grund genug.


    Zitat Zitat von Irratio
    Auch das eine oder andere Argument, wie: "Vor 20 Jahren haben die aber..." sind unzulässig. Die momentane Haltung eines Staates ist der einzige entscheidende Faktor.
    Vergangenheit, prägt die Gegenwart und beeinflußt die Zukunft. Wenn du Freunde und Feinde hast resultieren diese Beziehungen auf Ereignisse der Vergangenwart. Wenn du dich rächen willst oder etwas zurückholen möchtest was dir gehört dann auch. Politik und außenpolitische Beziehungen schweben nicht im Vakuum.


    Zitat Zitat von Irratio
    Der andere Punkt ist die Unvergleichbarkeit der beiden Zeiten, besonders in Bezug auf fest verankerte Rechte internationaler Natur.
    (man verzeihe Ungenauigkeiten, es ist spät, und Inkompetenzen, die sich Lehrer nennen, erwarten mich morgen.)
    Das ist richtig, denn vor 1945 gab es im Gegensatz zu heute keine allgemeingültigen völkerrechtlichen Verpflichtungen gegen Kriegführung. Krieg war die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Damals wie heute hat man aber nach wie vor keine Gewissensbisse wenn es darum geht Kriege aus Machtkalkülen zu führen. Ist es da nicht absurd dies dann ausgerechnet Hitler vorzuwerfen? Wo ständen denn die USA und England ohne das führen von Eroberungskriegen?
    Geändert von Kaiser (08.04.2004 um 16:03 Uhr)
    Siegen heißt Leben

  3. #33
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Zitat Zitat von Der Gelehrte
    Da du ansonsten mit korrekten Daten operierst, würde ich das auch in diesem Falle empfehlen. Die Zahl der Toten lag wesentlich niedriger, wsl. um die 400.

    Mittlerweile scheint es übrigens auch in Polen eine Neubewertung der Ereignisse zu geben:


    [Links nur für registrierte Nutzer] und lies.
    Wäre mir neu. Du verwechselst glaube ich meine Zahl mit der falschen Zahl der NS-Propaganda von 58.000 Toten von der ich gelesen habe, das sie das zehnfache der ursprünglichen Opferzahl sein soll, daher kommen ich auf die 5000.

    Ich nutze Zahlen wie Daten nach besten Wissen und Gewissen doch unfehlbar bin auch ich nicht. Für eine Fehlerkorrektur bin ich immer dankbar, denn nichts schadet der eigenen Position mehr als die bewußte Lüge.

    Im übrigen funktioniert der Link leider nicht.

    Weiterhin ist eine heutige polnische Uminterpretation der vergangenen Ereignisse weder eine Entlastung noch Entschuldigung für das was sie den Deutschen zwischen 1919-39 angetan haben.
    Geändert von Kaiser (08.04.2004 um 16:16 Uhr)
    Siegen heißt Leben

  4. #34
    Isolani Benutzerbild von Irratio
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    Zitat Zitat von Kaiser
    Nein, im besten Fall den Engländern und Franzosen. Der Irak entstand in Folge der Auflösung des Osmanenreiches nach dem 1. Weltkrieg.
    Beachten wir diesen Punkt nicht weiter... ich gestehe, dass mein historisches Wissen mangelhaft ist. Ich meinte auf den Waffenhandel und die Unterstützung während des kalten Krieges hinzuweisen, doch womöglich ist mir da ein Patzer unterlaufen.

    Wenn du meine Argumentation richtig gelesen hast, müßtest du wissen, das das ein Teil aber nicht die ganze Argumention ist. Revanche für den polnischen Überfall von 1920 wie die Rückeroberung des Korridors wären schon Grund genug.
    Das ist mir bewusst. Meine Argumentation bezog sich lediglich auf einen Teil.


    Vergangenheit, prägt die Gegenwart und beeinflußt die Zukunft. Wenn du Freunde und Feinde hast resultieren diese Beziehungen auf Ereignisse der Vergangenwart. Wenn du dich rächen willst oder etwas zurückholen möchtest was dir gehört dann auch. Politik und außenpolitische Beziehungen schweben nicht im Vakuum.
    Das ist mir klar, aber wichtig ist nicht, was war, sondern wie es im JETZT aufgenommen wird. Sich nur die Fakten anzugucken ist witzlos, es bringt einen kein Stück weiter unter nichtberücksichtung der momentanen Lage. In Indien wurden zu Gandhis Zeiten der eine oder andere erschossen. Die Inder haben nicht etwa zu den Waffen gegriffen, sondern den Engländern Blumen geschenkt. (Das dient lediglich als Beispiel dafür, dass man keine kausalen Schlüsse ziehen kann, die unabhängig von der momentanen Lage sind. Eine frühere Verfeidung ist folglich keine außenpolitische Bedrohung. Nur die momentane ist zu berücksichtigen, auch wenn sie aus dem folgt.)

    Das ist richtig, denn vor 1945 gab es im Gegensatz zu heute keine allgemeingültigen völkerrechtlichen Verpflichtungen gegen Kriegführung. Krieg war die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Damals wie heute hat man aber nach wie vor keine Gewissensbisse wenn es darum geht Kriege aus Machtkalkülen zu führen. Ist es da nicht absurd dies dann ausgerechnet Hitler vorzuwerfen? Wo ständen denn die USA und England ohne das führen von Eroberungskriegen?
    Man muss den USA wie gesagt nicht die Machiavellische Staatstheorie unterstellen, auch wenn ich persönlich nicht davon überzeugt bin, dass sie es nicht ist. Krieg ist, wie mir klar ist, per definition nur ein außenpolitisches Mittel.

    Ich wünsche die USA nicht zu verteidigen, aber in einem Punkt, wirst du mir, denke ich, zustimmen: Ein Krieg für freiheitliche Ideale ist tendenziell besser als einer, der der Versklavung dient.
    Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir!

    Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort...

  5. #35
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Zitat Zitat von Irratio
    Das ist mir klar, aber wichtig ist nicht, was war, sondern wie es im JETZT aufgenommen wird. Sich nur die Fakten anzugucken ist witzlos, es bringt einen kein Stück weiter unter nichtberücksichtung der momentanen Lage.
    Geschichte zu verstehen heißt Ereignisse mit den Maßstäben der damals lebenden Zeitgenosse zu messen.

    Einen Weg weiter zu beschreiten nützt nichts, wenn man nicht weiß wo man herkommt, wo man ist und wo man hin will.

    Zitat Zitat von Irratio
    In Indien wurden zu Gandhis Zeiten der eine oder andere erschossen. Die Inder haben nicht etwa zu den Waffen gegriffen, sondern den Engländern Blumen geschenkt. (Das dient lediglich als Beispiel dafür, dass man keine kausalen Schlüsse ziehen kann, die unabhängig von der momentanen Lage sind. Eine frühere Verfeidung ist folglich keine außenpolitische Bedrohung. Nur die momentane ist zu berücksichtigen, auch wenn sie aus dem folgt.)
    Mit Ausnahmen die Regel zu erklären ist recht fruchtlos. Ausnahmen bestätigen die Regel und die Regel auf Unterdrückung ist Kampf wie Krieg.

    Wollen wir beide jeweils aufzählen wieviele Unterdrückungen durch Gewalt und wieviele durch Gewaltlosigkeit beseitigt wurden.

    Zitat Zitat von Irratio
    Man muss den USA wie gesagt nicht die Machiavellische Staatstheorie unterstellen, auch wenn ich persönlich nicht davon überzeugt bin, dass sie es nicht ist. Krieg ist, wie mir klar ist, per definition nur ein außenpolitisches Mittel.
    Ich sehe das anders. Die USA betreibt eine klassische Machtpolitik die sie mit liberalen Parolen wie Lügen einen meschlichen Anstrich verleihen will.

    Zitat Zitat von Irratio
    Ich wünsche die USA nicht zu verteidigen, aber in einem Punkt, wirst du mir, denke ich, zustimmen: Ein Krieg für freiheitliche Ideale ist tendenziell besser als einer, der der Versklavung dient.
    Ich bezweifele, daß der Krieg gegen den Irak edlere Motive als der gegen Polen hatte.
    Siegen heißt Leben

  6. #36
    Isolani Benutzerbild von Irratio
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    Zitat Zitat von Kaiser
    Geschichte zu verstehen heißt Ereignisse mit den Maßstäben der damals lebenden Zeitgenosse zu messen.

    Einen Weg weiter zu beschreiten nützt nichts, wenn man nicht weiß wo man herkommt, wo man ist und wo man hin will.
    Eine der positiveren Folgen des 2. WK: Wir wissen jetzt, wozu Menschen fähig sind. Wenn wir den Angriff damals nicht nach heutigen Maßstäben beurteilen würden, wäre Geschichte zu studieren in gewisser Hinsicht witzlos. Zu verstehen, das ist selbstverstänldich wichtig, aber wenn wir z. B. bei den Urteilen über Griechenland in der Antike die Sklaverei ignorieren, weil sie Produkt der Zeit war, ignorieren, könnten wir uns ebensogut in diese Zeit wünschen, oder einfach alles weitere mitignorieren. Der Angriff war damals ebenso verwerflich wie heute, nur wusste man es damals nicht. Ich bitte Sie nun, mich nicht Wort für Wort zu nehmen, sondern Sinngemäß zu interpretieren...


    Mit Ausnahmen die Regel zu erklären ist recht fruchtlos. Ausnahmen bestätigen die Regel und die Regel auf Unterdrückung ist Kampf wie Krieg.

    Wollen wir beide jeweils aufzählen wieviele Unterdrückungen durch Gewalt und wieviele durch Gewaltlosigkeit beseitigt wurden.
    Das war nur ein Beispiel, dass zeigen sollte, dass man nicht in allen Fällen Kausalketten aufbauen kann. Die Berücksichtigung der damaligen Lage ist wichtig, kein Zweifel, aber wenn sich die Vergangenheit nicht auswirkte, so ist sie zu ignorieren.


    Ich sehe das anders. Die USA betreibt eine klassische Machtpolitik die sie mit liberalen Parolen wie Lügen einen meschlichen Anstrich verleihen will.
    Ich verneinte zweimal. Ich verneinte, dass man diese Machtpolitik verneint; allerdings schloss ich nicht aus, dass sie es nicht ist.

    Ich bezweifele, daß der Krieg gegen den Irak edlere Motive als der gegen Polen hatte.
    Ich aber. Das Wenige, was ich von der Mentalität der USA verstehe, verrät mir, dass sie tatsächlich glauben, sie würden denen, die da Leben, etwas Gutes tun. Von uns aus gesehen ist Freiheit tatsächlich etwas Gutes, auch wenn die Nebenerscheinungen im Irak eher unangenehm sind. Diese letzte Aussage war nur eine Auslegung, nicht meinerseits...

    Dennoch muss man noch einmal zwischen den Systemen der USA und dem des 3. Reiches differenzieren; das eine kann tatsächlich noch von sich behaupten, demokratisch zu sein (und solltest du das verneinen, so gebe zumindest zu, dass das eine demokratischer als das Andere ist).
    Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir!

    Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort...

  7. #37
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    Standard Fähig

    Hallo,

    wozu Mensch fähig sind, wusste man glaube ich schon vorher. Vielleicht seit den Hexenverbrennungen? Oder der Ausrottung der Indianer Amerikas??

    Auch könnte ich mir vorstellen, dass es da einen Unterschied zwischen Irak und Polen gibt. Polen machte seit März ´39 mit bei der britischen Einkreisungspolitik gegen Deutschland. Wir erinnern uns, dass ging schon mal schief und führe zum 1. WK. Neben GB, Frankreich und Polen sollte auch die Sowjetunion dazu gehören. Durch den Krieg gegen Polen wurde dieses "neutralisiert", die Sowjetunion zumindest vorübergehend auf die Seite Deutschlands gezogen. So wurde der Zweifrontenkrieg für fast fünf Jahre verhindert, bis zur Invasion in der Normandie.
    Und für etwas anderes als einen Krieg braucht man wohl keine Einkreisungspolitik.

    Tosch

  8. #38
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Zitat Zitat von Irratio
    Eine der positiveren Folgen des 2. WK: Wir wissen jetzt, wozu Menschen fähig sind.
    Wie Tosch bereits anmerkte, hat man diese Zeit gewiß nicht gebraucht. Lies mal den Hexenhammer dann weißt du was Leid und Graumsamkeit wirklich bedeutet, wenn du denkst das war die Spitze.

    Zitat Zitat von Irratio
    Wenn wir den Angriff damals nicht nach heutigen Maßstäben beurteilen würden, wäre Geschichte zu studieren in gewisser Hinsicht witzlos. Zu verstehen, das ist selbstverstänldich wichtig, aber wenn wir z. B. bei den Urteilen über Griechenland in der Antike die Sklaverei ignorieren, weil sie Produkt der Zeit war, ignorieren, könnten wir uns ebensogut in diese Zeit wünschen, oder einf).ach alles weitere mitignorieren.
    Wonach "beurteilt" Geschichte oder sollte dies tun? Urteile fällt man nach irgendwelchen Richtlinien, die sich permanent ändern und auch in der Welt verschieden sind. Was nützen einem also solch Urteile die auf dem Sand der vergänglchkeit gebaut sind? Zu wissen und verstehen wie und warum die Menschen damals so handelten wie sie handeln ist dagegen praktischer. Selbst wenn man es nur darauf anlegt zu urteilen und verurteilen.

    Das alte Griechenland wegen der Sklaverei zu verurteilen ist doch ziemlich lächerlich, denn das war die Normalität Jahrhunderte davor wie danach.

    Zitat Zitat von Irratio
    Der Angriff war damals ebenso verwerflich wie heute, nur wusste man es damals nicht. Ich bitte Sie nun, mich nicht Wort für Wort zu nehmen, sondern Sinngemäß zu interpretieren...
    Nein, nicht sie wußten es nicht, sondern hatten andere Vorstellungen von Krieg und Politik. Kriege waren eine Natürlichkeit. Da fängt es an mit verstehen und bloßen Urteile zu Fällen, die auf einer wackligen Grundlage stehen.

    Zitat Zitat von Irratio
    Das war nur ein Beispiel, dass zeigen sollte, dass man nicht in allen Fällen Kausalketten aufbauen kann. Die Berücksichtigung der damaligen Lage ist wichtig, kein Zweifel, aber wenn sich die Vergangenheit nicht auswirkte, so ist sie zu ignorieren.
    Die Kausalkette war doch vorhanden, denn ohne britische Kolonailisierung kein passiver Widerstand. Ghandi sah sich zum Handeln genötigt aufgrund vergangener britischer Aktionen. Nur die Art des Widerstandes unterschied sich. Gäbe es keine Kausalkette, müßte man Ghandi unterstellen das er lediglich aus Jux und Dollerei gehandelt hatte, denn Gründe sprichst du ihm ja ab.

    Zitat Zitat von Irratio
    Ich aber. Das Wenige, was ich von der Mentalität der USA verstehe, verrät mir, dass sie tatsächlich glauben, sie würden denen, die da Leben, etwas Gutes tun. Von uns aus gesehen ist Freiheit tatsächlich etwas Gutes, auch wenn die Nebenerscheinungen im Irak eher unangenehm sind. Diese letzte Aussage war nur eine Auslegung, nicht meinerseits...
    Das glaubt vielleicht der dumme Durchschnittsamerikaner aber dies sind gewiß nicht die Intentionen der eigenen Politiker. Denen geht es darum sich die Kontrolle über die zweitgrößten Ölreserven der Welt zu sichern. Kein Wunder, kommt doch die gesamte Bushtruppe aus den US-Ölfirmen.

    Der Durchschnittsdeutsche der NS-Zeit hätte dir auch gesagt, das es in Polen lediglich um den Schutz der deutschen Minderheit, dem Recht ihrer Selbstbestimmung und die Befreiung der zu Unrecht weggenommenen Gebiete geht. Klingt das nicht Edel und Nobel?

    Zitat Zitat von Irratio
    Dennoch muss man noch einmal zwischen den Systemen der USA und dem des 3. Reiches differenzieren; das eine kann tatsächlich noch von sich behaupten, demokratisch zu sein (und solltest du das verneinen, so gebe zumindest zu, dass das eine demokratischer als das Andere ist).
    Und was sagt uns das? Das Demokratien ebenso wie Diktaturen Kriege aus Machtzwecken füren.

    Und die Opfer? Stirbt es sich als Iraker leichter im amerikanischen Raketenhagel als als Pole im deutschen Artellierfeuer weil Deutschland eine Diktatur war? Kann ein Iraker der durch die USA seine Familie verloren hat leichter mit dem Verlust fertigwerden als ein Pole, weil die USA demokratisch ist? Kann ein Iraker eher auf sein Bein verzichten als ein Pole weil die Amerikaner frei wählen dürfen? Tat es einem Polen mehr weh seinen Arm im Krieg durch einen faschistischen Angriff zerfetzt zu bekommen als einem Iraker heute? Haben hundertausende Japaner Erleichterung verspürt als sie im nuklearen Feuer einer demokratischen Atombombe verglühten?

    Wohl kaum.
    Siegen heißt Leben

  9. #39
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    Zitat:
    "Ich wünsche die USA nicht zu verteidigen, aber in einem Punkt, wirst du mir, denke ich, zustimmen: Ein Krieg für freiheitliche Ideale ist tendenziell besser als einer, der der Versklavung dient.[/QUOTE]"

    Hallo,

    seit wann führen die USA Kriege für die Freiheit- außer für ihre eigene???
    Beispiele: Pinochet - ohne US-Unterstützung kein Putsch in Chile.
    Schah von Persien, mit Hilfe von GB und USA auf den Thron gekommen.
    Saddam Hussein - seine Partei kam mit US-Geld an die Macht.
    Adolf Hitler - Ohne US-Kredite keine Wiederbewaffnung ab 1935 und kein erstes "Wirtschaftswunder", auf das die ewig gestrigen ja heute noch stolz sind.
    Schian-Kai-Check (??), Chineschischer Militärdiktator vor Mao. Ohne US-Geld eine Null-Nummer.

    Und da habe ich sicherlich noch ein paar dutzend vergessen.
    Außerdem: bedeutet Freiheit eines Volkes nicht auch die Freiheit des Deutschen Volkes, sich einen Diktator zu wählen? Nur mal als philosophische Anmerkung.
    (Bevor wir uns jetzt Missverstehen, das war eine Außenpolitische Betrachtung. Innenpolitisch hätte Freiheit des Deuschen Volkes natürlich bedeutet, A.H. und seine ganze Mischpoke an die Wand zu stellen - und zwar rapido)

    Tosch
    Geändert von Tosch (12.04.2004 um 18:52 Uhr) Grund: Zitat vergessen

  10. #40
    Isolani Benutzerbild von Irratio
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    Zitat Zitat von Tosch
    Hallo,

    seit wann führen die USA Kriege für die Freiheit- außer für ihre eigene???
    Beispiele: Pinochet - ohne US-Unterstützung kein Putsch in Chile.
    Schah von Persien, mit Hilfe von GB und USA auf den Thron gekommen.
    Saddam Hussein - seine Partei kam mit US-Geld an die Macht.
    Adolf Hitler - Ohne US-Kredite keine Wiederbewaffnung ab 1935 und kein erstes "Wirtschaftswunder", auf das die ewig gestrigen ja heute noch stolz sind.
    Schian-Kai-Check (??), Chineschischer Militärdiktator vor Mao. Ohne US-Geld eine Null-Nummer.

    Und da habe ich sicherlich noch ein paar dutzend vergessen.
    Außerdem: bedeutet Freiheit eines Volkes nicht auch die Freiheit des Deutschen Volkes, sich einen Diktator zu wählen? Nur mal als philosophische Anmerkung.
    (Bevor wir uns jetzt Missverstehen, das war eine Außenpolitische Betrachtung. Innenpolitisch hätte Freiheit des Deuschen Volkes natürlich bedeutet, A.H. und seine ganze Mischpoke an die Wand zu stellen - und zwar rapido)

    Tosch
    Das Volk darf nicht, auch nicht nach Mehrheitsbeschluss, Bestandteile desselben entmündigen; bloß weil es Idioten gibt, muss man nicht aufhören zu denken... im Gegenteil. Nebenbei: Man kann keinen Diktator wählen. Diktator ist er erst, wenn Wahlen aufgehört haben...

    Und nun zum Wesentlichen.
    Zu behaupten, die USA wären unfähig, einen gerechten Krieg zu führen, weil sie es noch nie oder selten taten, ist kein sonderlich schlüssiges Argument; so manch eine dieser Kriege/Entmachtungen etc. sind auch vor dem Hintergrund des Kalten Krieges zu sehen, da damals die Notwendigkeit bestand, sich Aliierte zu suchen... (nicht alle, wohlgemerkt.)
    Und nun zum Wesentlicheren: Unabhängig von den Idealen der USA kann man argumentieren, dass zumindest in irgendeiner Form versucht wird, Freiheit durchzusetzen. Ich glaube, vielen dort ist Bush lieber als Saddam; die Begleitumstände sind etwas Anderes.


    Und nun zu Kaiser...
    Wonach "beurteilt" Geschichte oder sollte dies tun? Urteile fällt man nach irgendwelchen Richtlinien, die sich permanent ändern und auch in der Welt verschieden sind. Was nützen einem also solch Urteile die auf dem Sand der vergänglchkeit gebaut sind? Zu wissen und verstehen wie und warum die Menschen damals so handelten wie sie handeln ist dagegen praktischer. Selbst wenn man es nur darauf anlegt zu urteilen und verurteilen.

    Das alte Griechenland wegen der Sklaverei zu verurteilen ist doch ziemlich lächerlich, denn das war die Normalität Jahrhunderte davor wie danach.
    Die Sklaverei bleibt trotzdem zu verurteilen; wenn wir aus der Geschichte lernen wollen, müssen wir sie selbstverständlich aus mehreren Perspektiven betrachten. Die Wertende muss aber die heutige sein. Anders gesagt: Für die Zeit war es angemessen, aber man sollte es sich nicht zurückwünschen. Deine Analyse der Geschichtsanalyse ist ebenso zeitabhängig wie, wie du meinst, die Analysen. Wir können nur diese Basis benutzen...

    Nein, nicht sie wußten es nicht, sondern hatten andere Vorstellungen von Krieg und Politik. Kriege waren eine Natürlichkeit. Da fängt es an mit verstehen und bloßen Urteile zu Fällen, die auf einer wackligen Grundlage stehen.
    Meine Analyse war wiederum auf unsere Zeit beschränkt... so einfach. Die damaligen Zustände sind zwar verständlich, aber dennoch zu verurteilen, allein schon weil sie nicht wünschenswert sind. Viele der Deutschen Täter waren garantiert auch Opfer ihrer Zeit, das gestehe ich ein. Rassismus als Grundlage von Staatsphilosophie bzw. Außenpolitik zu machen kann man trotzdem nicht gutheißen, und selbst von dem damaligen Standpunkt gab es keinerlei Anhaltspunkte, dass eine Rasse einer anderen überlegen sei...

    Die Kausalkette war doch vorhanden, denn ohne britische Kolonailisierung kein passiver Widerstand. Ghandi sah sich zum Handeln genötigt aufgrund vergangener britischer Aktionen. Nur die Art des Widerstandes unterschied sich. Gäbe es keine Kausalkette, müßte man Ghandi unterstellen das er lediglich aus Jux und Dollerei gehandelt hatte, denn Gründe sprichst du ihm ja ab.
    Wäre ich schlecht gelaunt, würde ich dir eine Studium von Humes (und Kants) Texten empfehlen... aber ich habe grade Spaß am Schreiben.
    Ein Wiederstand Gandhis wäre weder möglich noch nötig gewesen, hätte es keine Besatzung gegeben. Hier gehörte die Besatzung allerdings zum Status Quo, nicht zu der Geschichte! Das ist ein bedeutender Unterschied; in Indien wurden die Leute auf die eine oder andere Weise behandelt, bei einer rein geschichtlichen Analyse, wie der ihren (wie ich Sie anrede, dürfen sie sich aussuchen), kann man mehrere Schlussfolgerungen ziehen. So ist der Wiederstand Gandhis nur eine von mehreren Möglichkeiten, die aber nicht hypothetisch ist, sondern tatsächlich eingetreten ist. Anders aber, wenn man eine dieser hypothetischen Möglichkeiten unterstellt, wie in der geschichtlichen Analyse, in der Sie eine Kausalität vorraussetzen, die so nicht notwendig ist. Hätte sich jeder für das gerächt, was ihm wiederfahren ist, und hätte es nie Vergebung gegeben, gäbe es heute entweder nur noch ein Volk, oder gar keins mehr, da es sich nach und nach selbst ausgerottet hätte... (Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein. Gandhi)


    Das glaubt vielleicht der dumme Durchschnittsamerikaner aber dies sind gewiß nicht die Intentionen der eigenen Politiker. Denen geht es darum sich die Kontrolle über die zweitgrößten Ölreserven der Welt zu sichern. Kein Wunder, kommt doch die gesamte Bushtruppe aus den US-Ölfirmen.

    Der Durchschnittsdeutsche der NS-Zeit hätte dir auch gesagt, das es in Polen lediglich um den Schutz der deutschen Minderheit, dem Recht ihrer Selbstbestimmung und die Befreiung der zu Unrecht weggenommenen Gebiete geht. Klingt das nicht Edel und Nobel?
    Bei einem direkten Vergleich, insbesondere unter Berücksichtigung der Welt zu dem jeweiligen Zeitpunkt, schneidet Polen unter Garantie besser ab als der Irak, zumindest was Freiheit angeht. Ich bin kein Freund der amerikanischen Politik, und vermute auch eine Verlogenheit hinter dieser, aber ohne konkrete Beweise der jeweiligen Interessen bleibt mir nur eine Analyse der Zustände, wie ich oben, in meinem Kommentar zu Toschs Beitrag schon schrieb; die Zustände kann man unabhängig von den Interessen beurteilen, und es gibt ja auch Anzeichen, dass die USA um eine freiheitliche, demokratische Ordnung bemüht sind... (abgesehen davon werden sie nicht wiedergewählt, wenn sie dieses Image nicht halten, also müssen sie zwangsläufig in dieser Hinsicht etwas tun).

    Mit freundlichen Grüßen, mit Hoffnung auf eine weiterhin angeregte Diskussion,

    Irratio.
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    Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort...

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