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Thema: Deutsche Gedichte

  1. #61
    Antimodernist vom Dienst Benutzerbild von Sauerländer
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    Standard AW: Deutsche Gedichte

    Einstweilen bleibe ich noch bei Benns dezidierter Nichtsinnsetzung.


    Saal der kreißenden Frauen

    Die ärmsten Frauen von Berlin
    - dreizehn Kinder in anderthalb Zimmern,
    Huren, Gefangene, Ausgestoßene -
    krümmen hier ihren Leib und wimmern.
    Es wird nirgends so viel geschrien.
    Es wird nirgends Schmerzen und Leid
    so ganz und gar nicht wie hier beachtet,
    weil hier eben immer was schreit.

    "Pressen Sie, Frau! Verstehn Sie, ja?
    Sie sind nicht zum Vergnügen da.
    Ziehn Sie die Sache nicht in die Länge.
    Kommt auch Kot bei dem Gedränge!
    Sie sind nicht da, um auszuruhn.
    Es kommt nicht selbst. Sie müssen was tun!"
    Schließlich kommt es: bläulich und klein.
    Urin und Stuhlgang salben es ein.

    Aus elf Betten mit Tränen und Blut
    grüßt es ein Wimmern als Salut.
    Nur aus zwei Augen bricht ein Chor
    von Jubilaten zum Himmel empor.

    Durch dieses kleine fleischerne Stück
    wird alles gehen: Jammer und Glück.
    Und stirbt es dereinst in Röcheln und Qual,
    es liegen zwölf andere in diesem Saal.
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

  2. #62
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    Standard AW: Deutsche Gedichte

    die loreley inspiriert mich natürlich hierzu:

    Friedrich Schiller

    Der Taucher

    "Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp,
    Zu tauchen in diesen Schlund?
    Einen goldnen Becher werf' ich hinab,
    Verschlungen schon hat ihn der schwarze Mund
    Wer mir den Becher kann wieder zeigen,
    Er mag ihn behalten, er ist sein eigen."

    Der König spricht es und wirft von der Höh
    Der Klippe, die schroff und steil
    Hinaushängt in die unendliche See,
    Den Becher in der Charybde Geheul.
    "Wer ist der Beherzte, ich frage wieder,
    Zu tauchen in diese Tiefe nieder?"

    Und die Ritter, die Knappen um ihn her
    Vernehmen's und schweigen still,
    Sehen hinab in das wilde Meer,
    Und keiner den Becher gewinnen will.
    Und der König zum dritten Mal wieder fraget:
    "Ist Keiner, der sich hinunter waget?"

    Doch alles noch stumm bleibt wie zuvor,
    Und ein Edelknecht, sanft und keck,
    Tritt aus der Knappen zagendem Chor,
    Und den Gürtel wirft er, den Mantel weg,
    Und alle die Männer umher und Frauen
    Auf den herrlichen Jüngling verwundert schauen.

    Und wie er tritt an des Felsen Hang
    Und blickt in den Schlund hinab,
    Die Wasser, die sie hinunter schlang,
    Die Charybde jetzt brüllend wiedergab,
    Und wie mit des fernen Donners Getose
    Entstürzen sie schäumend dem finstern Schoße.

    Und es wallet und siedet und brauset und zischt,
    Wie wenn Wasser mit Feuer sich mengt,
    Bis zum Himmel spritzet der dampfende Gischt,
    Und Flut auf Flut sich ohn' Ende drängt,
    Und will sich nimmer erschöpfen und leeren,
    Als wollte das Meer noch ein Meer gebären.

    Doch endlich, da legt sich die wilde Gewalt,
    Und schwarz aus dem weißen Schaum
    Klafft hinunter ein gähnender Spalt,
    Grundlos, als ging's in den Höllenraum,
    Und reißend sieht man die brandenden Wogen
    Hinab in den strudelnden Trichter gezogen.

    Jetzt schnell, ehe die Brandung wieder kehrt,
    Der Jüngling sich Gott befiehlt,
    Und - ein Schrei des Entsetzens wird rings gehört,
    Und schon hat ihn der Wirbel hinabgespült,
    Und geheimnisvoll über dem kühnen Schwimmer
    Schließt sich der Rachen; er zeigt sich nimmer.

    Und stille wird's über dem Wasserschlund,
    In der Tiefe nur brauset es hohl,
    Und bebend hört man von Mund zu Mund'
    "Hochherziger Jüngling, fahre wohl!"
    Und hohler und hohler hört' man's heulen,
    Und es harrt noch mit bangem, mit schrecklichem Weilen.

    Und wärfst du die Krone selber hinein
    Und sprächst: Wer mir bringet die Kron',
    Er soll sie tragen und König sein!
    Mich gelüstete nicht nach dem teuren Lohn.
    Was die heulende Tiefe da unten verhehle,
    Das erzählt keine lebende glückliche Seele.

    Wohl manches Fahrzeug, vom Strudel gefasst,
    Schoss gäh in die Tiefe hinab;
    Doch zerschmettert nur rangen sich Kiel und Mast
    Hervor aus dem alles verschlingenden Grab.
    Und heller und heller, wie Sturmes Sausen
    Hört man's näher und immer näher brausen.

    Und es wallet und siedet und brauset und zischt,
    Wie wenn Wasser mit Feuer sich mengt,
    Bis zum Himmel spritzet der dampfende Gischt,
    Und Well' auf Well' sich ohn' Ende drängt,
    Und wie mit des fernen Donners Getose,
    Entstürzt es brüllend dem finstern Schoße.

    Und sieh! Aus dem finster flutenden Schoß,
    Da hebet sich' schwanenweiß
    Und ein Arm und ein glänzender Nacken wird bloß,
    Und es rudert mit Kraft und mit emsigem Fleiß,
    Und er ist's, und hoch in seiner Linken
    Schwingt er den Becher mit freudigem Winken,

    Und atmete lang und atmete tief,
    Und begrüßte das himmlische Licht.
    Mit Frohlocken es einer dem andern rief:
    "Er lebt! Er ist da! Es behielt ihn nicht!
    Aus dem Grab, aus der strudelnden Wasserhöhle
    Hat der Brave gerettet die lebende Seele."

    Und er kommt, es umringt ihn die jubelnde Schar!
    In des Königs Füßen er sinkt,
    Den Becher reicht er ihm kniend dar,
    Und des Königs der lieblichen Tochter winkt,
    Die füllt ihn mit funkelndem Wein bis zum Rande;
    und der Jüngling sich also zum König wandte:

    "Lang lebe der König! Es freue sich,
    Wer da atmet im rosigten Licht!
    Da unten aber ist's fürchterlich,
    Und der Mensch versuche die Götter nicht,
    Und begehre nimmer und nimmer zu schauen,
    Was sie gnädig bedecken mit Nacht und Grauen."

    "Es riss mich hinunter blitzesschnell,
    Da stürzt' mir aus felsigtem Schacht
    Wild flutend entgegen ein reißender Quell;
    Mich packt des Doppelstroms wütende Macht,
    Und wie einen Kreisel mit schwindelndem Drehen
    Trieb mich's um, ich konnte nicht widerstehen."

    "Da zeigte mir Gott, zu dem ich rief,
    In der höchsten schrecklichen Not,
    Aus der Tiefe ragend, ein Felsenriff,
    Das erfasst' ich behend und entrann dem Tod.
    Und da hing auch der Becher an spitzen Korallen,
    Sonst wär' er ins Bodenlose gefallen."

    "Denn unter mir lag's noch bergetief
    In purpurner Finsternis da,
    Und ob's hier dem Ohre gleich ewig schlief,
    Das Auge mit Schaudern hinunter sah,
    Wie's von Salamandern und Molchen und Drachen
    Sich regt' in dem furchtbaren Höllenrachen."

    "Schwarz wimmelten da, in grausem Gemisch,
    Zu scheußlichen Klumpen geballt,
    Der stachlichte Roche, der Klippenfisch,
    Des Hammers gräuliche Ungestalt,
    Und dräuend wies mir die grimmigen Zähne
    Der entsetzliche Hay, des Meeres Hyäne."

    "Und da hing ich und war's mir mit Grausen bewusst,
    Von der menschlichen Hilfe so weit,
    Unter Larven die einzige fühlende Brust,
    Allein in der grässlichen Einsamkeit,
    Tief unter dem Schall der menschlichen Rede
    Bei den Ungeheuern der traurigen Öde."

    "Und schaudernd acht' ich's, da kroch's heran,
    Regte hunderte Gelenke zugleich,
    Will schnappen nach mir; in des Schreckenswahn
    Lass ich los der Koralle umklammerten Zweig;
    Gleich fasst mich der Strudel mit rasendem Toben,
    Doch es war mir zum Heil, er riss mich nach oben."

    Der König darob sich verwundert schier
    Und spricht: "Der Becher ist dein,
    Und diesen Ring noch bestimm' ich dir,
    Geschmückt mit dem köstlichsten Edelgestein,
    Versuchst du's noch einmal und bringst mir Kunde,
    Was du sahst auf des Meeres tiefunterstem Grunde."

    Das hörte die Tochter mit weichem Gefühl,
    Und mit schmeichelndem Munde sie fleht:
    "Lasst, Vater, genug sein das grausame Spiel!
    Er hat euch bestanden, was keiner besteht,
    Und könnt ihr des Herzens Gelüsten nicht zähmen,
    So mögen die Ritter der Knappen beschämen."

    Drauf der König greift nach dem Becher schnell
    In den Strudel ihn schleudert hinein:
    "Und schaffst du den Becher mir wieder zur Stell',
    So sollst du der trefflichste Ritter mir sein,
    Und sollst sie als Ehgemahl heut noch umarmen,
    Die jetzt für dich bittet mit zartem Erbarmen."

    Da ergreift's ihm die Seele mit Himmelsgewalt,
    Und es blitzt aus den Augen ihm kühn,
    Und er siehet erröten die schöne Gestalt,
    Und sieht sie erbleichen und sinken hin -
    Da treibt's ihn, den köstlichen Preis zu erwerben,
    Und stürzt hinunter auf Leben und Sterben.

    Wohl hört man die Brandung, wohl kehrt sie zurück,
    Sie verkündigt der donnernde Schall;
    Da bückt sich's hinunter mit liebendem Blick,
    Es kommen, es kommen die Wasser all,
    Sie rauschen herauf, sie rauschen nieder,
    Den Jüngling bringt keines wieder.

  3. #63
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    Standard AW: Deutsche Gedichte

    Hans Hermann-Neiße - Das unfruchtbare Glück


    Auf allen Bänken döst es lebensfett:
    Die Muttersau, ihr Auswurf, das Gekröse,
    und hier und da ein Großpapaskelett,
    das Ahnenwrack im Wagen, blöd und böse.

    Das schmierige Geschmeiß, die Krötenbrut,
    das quäkt und kotzt und kackt und grätscht im Drecke.
    Das welke Fleisch, das junge. Kot und Blut
    Und Ammenschwatz von Windeln und Gehecke.

    Daneben Mädchenjungvieh, lüstern, schmal,
    und wie das wippt, zwischen den flinken Schenkeln
    den schieren Strich, das lasterhafte Tal,
    den ewigen Grund zu abertausend Enkeln.

    Das alles wimmelt wie Gewürm im Moor,
    in Glut gehurt, sich in die Gruft zu huren,
    bringt immer wieder neuen Tod hervor
    und überschwemmt mit Menschenpack die Fluren.

    Doch ewiger und unberührt und groß
    bewahren sich der Wald, der Berg, die Wiese,
    fließen die Ströme in des Meeres Schoß,
    blüht immerdar der Baum im Paradiese.

    Er ist und blüht und bleibt, was auch geschah,
    und kann das endliche Verwehn erwarten
    von dem, was Menschheit hieß und nimmer sah
    das unfruchtbare Glück: den Göttergarten.
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

  4. #64
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Standard AW: Deutsche Gedichte

    Darf er fehlen, der große Meister? Nein, es wäre ein Frevel:

    Goethe

    MENSCHENGEFÜHL

    Ach, ihr Götter! Große Götter
    In dem weiten Himmel droben!
    Gäbet ihr uns auf der Erde
    Festen Sinn und guten Mut:
    Oh, wir ließen euch, ihr Guten,
    Euren weiten Himmel droben!


    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  5. #65
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    Standard AW: Deutsche Gedichte

    wünsch euch eine gute nacht!



    Georg Heym
    Der Gott der Stadt



    Auf einem Häuserblocke sitzt er breit.
    Die Winde lagern schwarz um seine Stirn.
    Er schaut voll Wut, wo fern in Einsamkeit
    die letzten Häuser in das Land verirr’n.

    Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal,
    die großen Städte knieen um ihn her.
    Der Kirchenglocken ungeheure Zahl
    wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer.

    Wie Korybanten-Tanz dröhnt die Musik
    der Millionen durch die Straßen laut.
    Der ******* Rauch, die Wolken der Fabrik
    ziehn auf zu ihm, wie Duft von Weihrauch blaut.

    Das Wetter schwelt in seinen Augenbrauen.
    Der dunkle Abend wird in Nacht betäubt.
    Die Stürme flattern, die wie Geier schauen
    von seinem Haupthaar, das im Zorne sträubt.

    Er streckt ins Dunkle seine Fleischerfaust.
    Er schüttelt sie. Ein Meer von Feuer jagt
    durch eine Straße. Und der Glutqualm braust
    und frißt sie auf, bis spät der Morgen tagt.
    Geändert von redanarchist (01.08.2006 um 00:07 Uhr)

  6. #66
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Standard AW: Deutsche Gedichte

    Max Zimmering

    ES BEGINNT ERST DER MENSCH...

    Es beginnt erst der Mensch,
    Wo die Ausbeutung endet,
    Wo das Brot, das du ißt,
    keinen würgt,
    wo die Frau ihren Pfennig
    nicht tausendmal wendet,
    wo das Leben
    das Leben verbürgt.

    Es beginnt erst der Mensch,
    wo das Sterben verständlich,
    weil die Jahre
    zur Neige gelebt,
    und wo endlich
    der menschliche Friede unendlich,
    wo das Schwert
    keine Gräber mehr gräbt.

    Es beginnt erst der Mensch,
    wo die Herzen erklingen,
    wo die Flamme der Menschlichkeit
    brennt
    und wo Hände
    die toten Gesteine bezwinget,
    wo der Mensch
    sich zum Menschen bekennt.


    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  7. #67
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Standard AW: Deutsche Gedichte

    Zum Ausklang dieses Festes der Poesie:

    Alles wiederholt sich nur im Leben,
    Ewig jung ist nur die Phantasie,
    Was sich nie und nirgends hat begeben,
    Das allein veraltet nie!

    Schiller

    Euch allen eine geruhsame Nacht. Mögen Morpheus Arme Euch empfangen.
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  8. #68
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    Standard AW: Deutsche Gedichte

    Tränen hab’ ich viele, viele vergossen,
    Daß ich scheiden muss von hier.
    Doch mein lieber Vater hat beschlossen,
    Aus der Heimat wandern wir!
    Heimat, heute wandern wir,
    Heut auf ewig von dir.

    D’rum ade, so lebe wohl!
    D’rum ade, ade, ade!
    D’rum ade, so lebe wohl!

    Lebet wohl, ihr grünen, blumigen Felder,
    Wo ich manches Sträuschen band!
    Lebet wohl, ihr Büsche, Lauben und Wälder,
    Wo ich kühlen Schatten fand!
    Berg und Thäler, stille Aun,
    Werd' euch nimmermehr schau'n.

    D’rum ade, so lebe wohl!
    D’rum ade, ade, ade!
    D’rum ade, so lebe wohl!

    Lebe wohl, so ruf ich traurig hernieder,
    Ruft's vom Berg hinab ins Thal.
    Heimat, Heimat, seh ich nimmer dich wieder?
    Seh' ich dich zum letzten Mal?
    Dunkel wird es rings umher,
    Und mein Herz ist so schwer.

    D’rum ade, so lebe wohl!
    D’rum ade, ade, ade!
    D’rum ade, so lebe wohl!

    ...

  9. #69
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    Standard AW: Deutsche Gedichte

    So gehe denn auch ich mal langsam mein Bett aufsuchen und schließe für heute mit:

    Herybert Menzel - Wenn wir in Staub zerfallen

    Wenn wir in Staub zerfallen,
    was bleibt von uns zurück,
    von unseren Gütern allen,
    von dem erbauten Glück?
    Die Mauern werden brechen,
    und Gras wächst überm Grund,
    doch sollen Enkel sprechen
    von uns mit frohem Mund.

    Wir können nichts erwerben
    für alle Ewigkeit,
    wie wir uns selbst vererben,
    das dauert durch die Zeit.
    Wenn einst in bangen Tagen
    die Enkel fragend stehn,
    dann soll in starken Sagen
    von uns ein Mut ausgehn.

    Dann sollen sie es wissen,
    was nur ein Knecht erträgt,
    und daß sie schlagen müssen,
    wenn sie ein andrer schlägt.
    Da gibt es nichts zu büßen,
    Fließt Feindblut noch so rot,
    wir wolln sie lachend grüßen
    hin über unsern Tod.
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  10. #70
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    Geändert von Stechlin (01.08.2006 um 00:54 Uhr)
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