Türkei droht mit Einmarsch in irakisches Kurdengebiet
Montag 17. Juli 2006, 18:25 Uhr
Ankara (AFP) - Die Türkei hat mit einem Einmarsch ihrer Armee in das irakische Kurdengebiet gedroht. Regierungssprecher Cemil Cicek sagte in Ankara, die Türkei werde ihre völkerrechtlichen Vollmachten auf diesem Gebiet "voll ausschöpfen". Die USA und der Irak seien verpflichtet, etwas gegen die Präsenz der kurdischen Rebellen von der PKK im Norden des Iraks zu unternehmen, sagte Cicek. Die Botschafter der USA und des Irak in Ankara wurden ins türkische Außenministerium einbestellt.
Nach Ansicht der Türkei wäre eine Militärintervention im Nachbarland Irak durch das Recht auf Selbstverteidigung gedeckt. Die PKK, die von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, steuert von Rückzugslagern im Nordirak aus ihre Angriffe und Anschläge in der Türkei. Allein in den vergangenen fünf Tagen kamen nach türkischen Angaben 14 Soldaten, Polizisten und staatsstreue kurdische Milizionäre bei Kämpfen um.
Die türkische Armee hatte im Frühjahr eine Großoffensive gegen die PKK im Südosten des Landes gestartet. Bisher sind die türkischen Verbände aber nicht nach Irak vorgerückt. Die gemeinsame Grenze beider Länder ist etwa 330 Kilometer lang und schwer zu überwachen.
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Nun, wenn die Türkei kontinuierlich von kurdischen Terroristen aus dem Nordirak angegriffen wird, kann sie von ihrem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch machen.