Wie die meisten Paradoxe geht dieses von einer falschen Grundannahme aus. Bei der Auflösung kommt uns die Mengenlehre zu Hilfe.
In einer logischen gebundenen Welt gibt es eine begrenzte Anzahl an möglichen Dingen. So könnte man auch, wie der Philosoph Averroes dieses Paradox formuliert, fragen: „Kann Gott ein Dreieck erschaffen, dessen Innenwinkelsumme nicht 180 Grad beträgt?“. Da eine Innenwinkelsumme von 180 Grad eine essentielle Voraussetzung für die Definition eines Dreieckes ist, wäre ein Dreieck mit mehr oder weniger als 180 Grad in einer logischen Welt nicht möglich. In der begrenzten Menge an logisch machbaren Dingen ist Gott allmächtig. Er kann alle Möglichkeiten ausschöpfen, aber er kann keinen Stein erschaffen, den er selbst nicht heben kann, da dieser Stein außerhalb der logischen Menge machbarer Dinge liegt. Obwohl er es also nicht kann, ist er also trotzdem allmächtig.
In einer logisch ungebundenen Welt, also in einer Welt, in der alle Gesetze von Logik fehlen, ist die Menge an möglichen Dingen unendlich groß. In dieser Welt kann Gott einen Stein erschaffen, den er selbst nicht heben kann und ihn trotzdem heben, da jeglicher Zusammenhang in Logik fehlt. Genauso gut kann er einen Kreis erschaffen, der ein Viereck ist. In einer unlogischen Welt ist alles möglich.
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