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Thema: Die Konstantinische Schenkung

  1. #1
    Gründer der Luzipedia Benutzerbild von Luzifers Freund
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    Standard Die Konstantinische Schenkung

    Immer wieder taucht der Name Ignaz Döllinger auf, wenn es um den Nachweis hinsichtlich der Frage geht, ob das Dokument griechischen Ursprunges ist. Die römisch katholische Kirche hat ja bekanntermaßen zugegeben, dass es eine Fälschung ist. Sie wies aber darauf hin, dass das Dokument ihnen von griechischer Seite seinerzeit zugeschoben wurde.
    Döllinger soll angeblich bewiesen haben, dass das Dokument eben NICHT griechischen Ursprunges sein kann.
    Wer kennt Quellen aus denen hervorgeht wie dieser Döllinger zu diesem Nachweis kommt?
    Hat dieser Döllinger das Original in den Händen gehalten oder eine Kopie?
    Wo befand sich im Laufe der Jahre dieses Dokument?
    Wo ist es heute?

    Für sachdienliche Hinweise hat die Kantonspolizei .... ach Quatsch (das war ein Scherz)
    Aber im Ernst: Wer kann mir helfen?

  2. #2
    Vorstand der Stammchatter Benutzerbild von Mark Mallokent
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    Standard AW: Die Konstantinische Schenkung

    Zitat Zitat von Luzifers Friend
    Immer wieder taucht der Name Ignaz Döllinger auf, wenn es um den Nachweis hinsichtlich der Frage geht, ob das Dokument griechischen Ursprunges ist. Die römisch katholische Kirche hat ja bekanntermaßen zugegeben, dass es eine Fälschung ist. Sie wies aber darauf hin, dass das Dokument ihnen von griechischer Seite seinerzeit zugeschoben wurde.
    Döllinger soll angeblich bewiesen haben, dass das Dokument eben NICHT griechischen Ursprunges sein kann.
    Wer kennt Quellen aus denen hervorgeht wie dieser Döllinger zu diesem Nachweis kommt?
    Hat dieser Döllinger das Original in den Händen gehalten oder eine Kopie?
    Wo befand sich im Laufe der Jahre dieses Dokument?
    Wo ist es heute?

    Für sachdienliche Hinweise hat die Kantonspolizei .... ach Quatsch (das war ein Scherz)
    Aber im Ernst: Wer kann mir helfen?
    Döllinger war ein sehr guter Forscher des 19. Jahrhunderts. Er gehörte außerdem zur innerkatholischen Oppostion gegen das päpstliche Unvehlbarkeitsdogma. Seine Veröffentlichungen kannst du in den großen Bibliotheken einsehen.
    Das Original der Konstantinischen Schenkung ist nicht erhalten, und auch Döllinger hat es nicht gesehen. Kein Mensch weiß, wann und wo das Original verloren gegangen oder vernichtet worden ist.
    Erhalten ist die konst. Schenk. unter anderem auch über die "Pseudoisidorischen Dekretalen", eine gefälschte Kirchenrechtssammlung, über die Döllinger auch gearbeitet hat.
    Die älteste Überlieferung der Konst. Schenk. ist eine Handschrift, die aus dem Kloster Saint-Denis bei Paris stammt. Dort hat sich seinerzeit der Papst aufgehalten, als er König Pippin im Frankenreich besuchte. Insofern ist das ein Indiz, daß der Papst die Schenkung bei diesem Treffen vorgelegt hat, und die pippinische schenkung eben von der konstanitinischen beeinflußt ist.
    Aber sicher ist das nicht.
    Ich stehe hier, ein Herkules mit Fackeln! Sie sollen lodern, leuchten, knistern und auch knackeln!
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  3. #3
    Gründer der Luzipedia Benutzerbild von Luzifers Freund
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    Standard AW: Die Konstantinische Schenkung

    Zitat Zitat von Mark Mallokent
    Döllinger war ein sehr guter Forscher des 19. Jahrhunderts. Er gehörte außerdem zur innerkatholischen Oppostion gegen das päpstliche Unvehlbarkeitsdogma. Seine Veröffentlichungen kannst du in den großen Bibliotheken einsehen.
    Das Original der Konstantinischen Schenkung ist nicht erhalten, und auch Döllinger hat es nicht gesehen. Kein Mensch weiß, wann und wo das Original verloren gegangen oder vernichtet worden ist.
    Erhalten ist die konst. Schenk. unter anderem auch über die "Pseudoisidorischen Dekretalen", eine gefälschte Kirchenrechtssammlung, über die Döllinger auch gearbeitet hat.
    Die älteste Überlieferung der Konst. Schenk. ist eine Handschrift, die aus dem Kloster Saint-Denis bei Paris stammt. Dort hat sich seinerzeit der Papst aufgehalten, als er König Pippin im Frankenreich besuchte. Insofern ist das ein Indiz, daß der Papst die Schenkung bei diesem Treffen vorgelegt hat, und die pippinische schenkung eben von der konstanitinischen beeinflußt ist.
    Aber sicher ist das nicht.
    Ich denke schon, dass es eine Schenkungsurkunde gegeben haben muss. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Kirche zugegeben hat, dass es sich um eine Fälschung handelt?
    Wie alt ist denn die Urkunde in Frankreich? Was steht drin?

  4. #4
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    Standard AW: Die Konstantinische Schenkung

    Zitat Zitat von Luzifers Friend
    Ich denke schon, dass es eine Schenkungsurkunde gegeben haben muss. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Kirche zugegeben hat, dass es sich um eine Fälschung handelt?
    Wie alt ist denn die Urkunde in Frankreich? Was steht drin?
    Den Text der Urkunde kennt man. Der ist sehr breit überliefert. Aber das Original ist eben nicht erhalten. Du mußt unterscheiden zwischen original und kopial überlieferten Texten. Die konst. Schenkung ist eben kopial überliefert. Das ist bei vielen Texten so.
    Und was meinst du mit "die Kirche" hat zugegeben?
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    Mitglied der FDL

  5. #5
    Gründer der Luzipedia Benutzerbild von Luzifers Freund
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    Standard AW: Die Konstantinische Schenkung

    Zitat Zitat von Mark Mallokent
    Den Text der Urkunde kennt man. Der ist sehr breit überliefert. Aber das Original ist eben nicht erhalten. Du mußt unterscheiden zwischen original und kopial überlieferten Texten. Die konst. Schenkung ist eben kopial überliefert. Das ist bei vielen Texten so.
    Und was meinst du mit "die Kirche" hat zugegeben?
    Wie alt ist denn die älteste Kopie bzw der Text in dem die Schenkung erwähnt wird?

    Seit dem frühen 17. Jahrhundert vertrat die katholische Kirche die Auffassung, die Urkunde sei zwar gefälscht, doch habe es wirklich eine Schenkung Konstantins gegeben, und die Fälschung sei von den Griechen begangen worden, also nicht im Dienst des Papsttums

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    und andere Quellen ...

  6. #6
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    Standard AW: Die Konstantinische Schenkung

    Zitat Zitat von Luzifers Friend
    Wie alt ist denn die älteste Kopie bzw der Text in dem die Schenkung erwähnt wird?
    Das weiß ich nicht. Am besten schaust du in die Einleitung der in dem Wike-artikel erwähnten Ausgabe von Horst Fuhrmann. Da werden die Handschriften ausführlich beschrieben.

    Zitat Zitat von Luzifers Friend
    Seit dem frühen 17. Jahrhundert vertrat die katholische Kirche die Auffassung, die Urkunde sei zwar gefälscht, doch habe es wirklich eine Schenkung Konstantins gegeben, und die Fälschung sei von den Griechen begangen worden, also nicht im Dienst des Papsttums

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    Der erwähnte Autor des 17. Jahrhunderts dürfte Cesare Baronio gewesen sein, ein seinerzeit renomierter katholischer Kirchenhistoriker. Aber wie gesagt, wer, wenn, warum diese Fälschung begangen hat, ist nach wie vor ungeklärt.
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