Ist der Islam eine aggressive Religion?
Müssen wir uns also vor dem Islam fürchten?
Nicht vor dem Islam – aber vor radikalen Islamisten. Und vor Regimes wie in Teheran, die dem Westen und Israel unter dem Vorwand der Religion mit Krieg drohen. Irans Präsident Ahmadinedschad droht allen „Ungläubigen“ mit „Vernichtung“!
Bobzin: „Was Menschen aggressiv macht, sind politische und soziale Umstände – nicht die Religion. Jede Religion, ob Christentum oder Islam, kann als Vorwand für Gewalt oder Krieg benutzt werden. Der Begriff „heiliger Krieg“ kommt z. B. aus dem christlichen Sprachgebrauch.“
Warum reagieren Muslime so leidenschaftlich, wenn es um Bilder des Propheten geht?
Bobzin: „Es ist eine alt-orientalische Tradition, sich kein Bildnis von Gott zu machen. Wenn früher Bilder vom Propheten gemalt wurden, wurde sein Gesicht als weißer Fleck dargestellt!“
Warum sind die Ausschreitungen in manchen Ländern (z. B. Syrien, Iran, Palästina) so heftig?
Nahost-Experte Dr. Jochen Hippler (Uni Duisburg-Essen): „Das allgemeine Mißtrauen gegen westliche Politik wird in diesen Ländern von den Regierungen innenpolitisch instrumentalisiert – um eigene Schwächen zu überdecken. In Palästina wollen radikale Gruppen die religiös-islamistische Hamas unter Druck setzen, die nach ihrem Wahlsieg gemäßigter auftreten muß.“
Besteht die Gefahr, daß es auch bei uns zu Ausschreitungen kommt?
Bisher haben die Sicherheitsbehörden in Bund und Ländern keinerlei Anhaltspunkte für bevorstehende Krawalle.
Wie viele Muslime leben eigentlich in Deutschland?
Derzeit rund 3,224 Millionen – Tendenz steigend: Jedes Jahr kommen etwa 150 000 hinzu. Bemerkenswert: Die Zahl der Christen, die zum Islam übertreten, steigt rasant (2005: rd. 1200).
...und wie viele von ihnen sind gefährlich?
Nach Schätzung des Bundesverfassungsschutzes sind knapp 32 000 Muslime in islamistischen Organisationen tätig. Besonders genau haben die Verfassungsschützer die „Türkische Hizbullah“ im Auge, einen Ableger von Bin Ladens al-Qaida.