Die Idee, dass Götter eine bestimmte Nationalität oder ethnische Zugehörigkeit haben, ist oft mit alten polytheistischen
Religionen verbunden, in denen verschiedene Götter als Schutzpatrone bestimmter Städte, Regionen oder Völker angesehen
wurden. In diesem Kontext könnte man durchaus argumentieren, dass ein Gott eine „Nationalität“ im Sinne einer besonderen
Verbindung zu einem bestimmten Volk oder Ort hat, klar. Aber macht das wirklich einen Sinn?
Was Anatolien betrifft, so war es tatsächlich ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Völker, einschließlich der Kelten.
Es ist möglich, dass die Vorstellung von einem "anatolischen Gott" aus dem Versuch resultiert, die kulturelle Vielfalt dieser
Region zu erfassen. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass solche Zuschreibungen in der Regel symbolisch sind und dazu
dienen, kulturelle Identitäten und Geschichten zu konstruieren, anstatt objektive Tatsachen über die Natur der Götter darzustellen.
In diesem Sinne ist die Idee, dass ein Gott eine Nationalität haben könnte, eher eine Reflexion menschlicher Sozialstrukturen und
Vorstellungen als eine Beschreibung der göttlichen „Realität“ im historischen Kontext. Das ganze scheint sich auf die Idee zu beziehen,
dass ein Gott eine bestimmte Nationalität haben könnte, was in der Tat ein sozial_politisches Konzept ist, das aus menschlichen, sozialen und kulturellen
Strukturen stammt und nicht unbedingt auf übernatürliche Wesen angewendet werden kann.
Was macht das für einen Sinn eine Sprache von vor vielleicht 20 000 Jahren auf das jetzt und hier zu projizieren? Zumal auch oft Historiker wie auch
Archäologen nicht selten völlig falsch lagen.