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Autonomes Südtirol oder zurück nach Österreich
26.05.2006
Der frühere italienische Präsident Cossiga löst einen Wirbel um ein mögliches Referendum aus.
Der Gesetzesentwurf für ein Referendum zur Unabhängigkeit bzw. Rückkehr Südtirols zu Österreich hat für Wirbel vor allem in Südtirol selbst gesorgt. Nach dem Zurückziehen des Papiers durch den Senator auf Lebenszeit kritisierte Francesco Cossiga die Südtiroler Spitzenpolitiker scharf. Er wolle nie mehr Südtiroler Boden betreten, ließ der frühere italienische Staatspräsident (1985-1992) über Medien ausrichten.
"Die Bozner Bande von Durnwalder & Co" interessiere mehr das Geld aus Rom als die nationale Frage, schrieb Cossiga in einem offenen Brief an die in Bozen erscheinende Tageszeitung "Dolomiten". Italiener zu sein, bringe ihn dazu, die Nationalität anderer zu respektieren. Sein Schreiben schloss er mit "Lebe hoch Südtyrol".
Mit vier Fragen wollte der Senator unter anderem klären, ob Südtirol ein freier Staat sein oder zu Österreich zurückkehren wolle. Bei einem positiven Ausgang des Unabhängigkeitsreferendums hätten alle italienischen Streitkräfte und die Finanzwache binnen 48 Stunden abgezogen werden sollen. Polizei und Carabinieri hätte Cossiga der Landesregierung und der lokalen Justiz unterstellt.
SVP-Obmann Elmar Pichler Rolle kommentierte den Rückzieher Cossigas damit, dass der Senator offenbar die Einigkeit und Geschlossenheit der Südtiroler brechen und einen Keil in die Bevölkerung treiben wolle. Natürlich hätte die SVP den Entwurf Cossigas auf der Parteileitung am Montag behandelt, also knapp vier Tage nachdem Cossiga seinen Gesetzentwurf eingereicht habe. Er habe die Causa sehr ernst genommen und nehme sie auch weiterhin ernst, betonte der SVP-Chef.
Den Rückzieher und die Angriffe auf Südtirol und auf die SVP könne er nicht nachvollziehen. Es bleibe eben nur eine Erklärung, dass Cossiga es auf eine gezielte Provokation angelegt habe. Das Selbstbestimmungsrecht sei kein Spielzeug. Gemeinsam mit ihm hätten 113 weitere SVP-Bürgermeister und -Vizebürgermeister des Landes sowie im Sommer 2004 auch alle Abgeordneten der Südtiroler Volkspartei in Brüssel, Rom und Bozen durch die Unterzeichnung entsprechender Erklärungen ein deutliches Signal gesetzt, dass die Selbstbestimmung ein unverzichtbares Recht sei und bleibe, betonte Pichler Rolle.
Die freiheitliche LAbg. Ulli Mair forderte unterdessen den sofortigen Rücktritt von Landeshauptmann Luis Durnwalder, der sich rund um den Selbstbestimmungs-Gesetzentwurf von Cossiga "wie ein Elefant im Porzellanladen" aufgeführt habe. Durnwalder sei es nie und nimmer um die Selbstbestimmung gegangen. Sein volkstumspolitisches Gerede sei nur pure Heuchelei, um Schützen und Parteiabtrünnige milde zu stimmen und er sei mittlerweile längst voll integrierter Bestandteil des italienischen Staates ist. "Wir Freiheitlichen entschuldigen uns bei Senator Cossiga im Namen jener Südtiroler, denen die Eigenständigkeit vor Geld und Glimmer geht", erklärte Mair. (APA)
Na schön wär's - aber es wird nicht zu Stande kommen. Die Linken und die Geldgeilen werden es zu verhindern wissen.