Wetter darf nicht mehr schön heissen

[Chronos]

Und du glaubst ernsthaft, das hätten Unternehmensberater verursacht? So größenwahnsinnig bin ja nicht mal ich.

Ich berate in ganz anderen Sachen, vor allem in Richtung Bilanzbetrug und Aufdeckung von Veruntreuung mittels Buchungsmanipulationen, schwarze Kassen und Geschäften "an den Büchern vorbei". Ich bin keiner, der in solchen Ligen wie Outsourcing oder so mitspielt. Bei Insolvenzverwaltung bin ich auch nicht dafür verantwortlich, wie es dazu kam.

Nein, dass die Unternehmensberater für den Untergang ganzer Branchen verantwortlich gewesen sein sollen, hab ich auch nicht behauptet.

Aber sie haben trotz ihres Flip-Chart- und Post-It-Gedöns und der ganzen zeittotschlagenden Brainstorm-Meetings (ich musste an vielen dieser sinnlosen Veranstaltungen teilnehmen, um genau zu wissen, was ich dazu schreiben kann) den Untergang nicht aufhalten, sondern die Agonie höchstens noch ein bisschen hinauszögern können - und dabei für ihre Theoretisiererei noch kräftig abgesahnt.

Welche unrühmliche Rolle diese ganzen Beraterfirmen spielen, hat man in der jüngsten Zeit in der unfähigen Politik gesehen, die für viele Millionenbeträge Beratungsfirmen anheuerte, die dann ausser hohen Kosten keinerlei Nutzen brachten (beispielhaft sei hier U.v.d.L. als Ministerin für Verteidigung genannt, die viele Millionen für Beratungsfirmen aus dem Fenster warf, mit dem Ergebnis, dass die Bundeswehr heute fast ohne Material dasteht).

[Silencer]

Kannst du das mal differenzieren? Ich räume nur Buchhaltungen neu auf, die völlig heruntergekommen sind, weil nach zig Reorganisationen alles unter aller Sau ist. Ich bin der, der die Drecksarbeit macht, der Tatortreiniger, und der dafür sorgt, dass überhaupt wieder ein Abschluss aufgestellt werden kann. Du kannst das nicht alles über einen Kamm scheren. Ich bin kein Unternehmenssanierer. Am Donnerstag habe ich einen Termin bei einem, der Hilfe braucht. Ich weiß auch, was der vor vier Jahren gemacht hat, und dabei noch süffisante Reden geschwungen hat. Aber in der Liga will ich gar nicht spielen, weil ich dafür nicht gerüstet und auch nicht mit allen Wassern gewaschen bin.

Du bist für einen Teil der Unternehmensberatung tätig, wie ich sehe, meistens für die kleinen
oder die Kleinsten Firmen.
Ich aber rede vom Gesamtpaket der Unternehmensberatungen und die war schlicht in den meisten
Fällen grottenschlecht.

Der Gipfel was ich erlebt habe das war eine U-Beratung, die erst diese von Chronos erwähnten
Brainstormings und Interviews an den Arbeitsplätzen in der Produktion und der Verwaltung
durchgeführt hat, und dann im 2 Schritt der Geschäftsführung vorgeschlagen hat alle leitenden
Mitarbeiter zu entlassen, und aus dem übrigen Personal die Leitenden auszuwählen.
Natürlich wäre der Laden in diesem Fall sofort pleite.
Erst da hat der Geschäftsführer kapiert dass er reingelegt werden sollte und hat die U-Beratung
rausgeschmissen. Dieser 3 Wochen langer Vorfall hat die Firma 1,8 Millionen € gekostet, und
den Geschäftsführer etwas später den Job. Der Neue hat dann mit uns geschafft den Konkurs
abzuwenden, aber 2 Jahre später waren wir dennoch pleite, weil die chinesische Konkurrenz
hat uns nicht erlaubt die Krise zu überstehen. Hilfe des Staates dabei - null, und auch die Gewerkschaft
hat uns noch Klötze vor die Füße geworfen. Die chinesische
Konkurrenz hat aber Investitionshilfen vom Staat und der EU bekommen.
Ich bin seit dieser Zeit EU-unfreundlich.

[Merkelraute]

Du bist für einen Teil der Unternehmensberatung tätig, wie ich sehe, meistens für die kleinen
oder die Kleinsten Firmen.
Ich aber rede vom Gesamtpaket der Unternehmensberatungen und die war schlicht in den meisten
Fällen grottenschlecht.

Der Gipfel was ich erlebt habe das war eine U-Beratung, die erst diese von Chronos erwähnten
Brainstormings und Interviews an den Arbeitsplätzen in der Produktion und der Verwaltung
durchgeführt hat, und dann im 2 Schritt der Geschäftsführung vorgeschlagen hat alle leitenden
Mitarbeiter zu entlassen, und aus dem übrigen Personal die Leitenden auszuwählen.
Natürlich wäre der Laden in diesem Fall sofort pleite.
Erst da hat der Geschäftsführer kapiert dass er reingelegt werden sollte und hat die U-Beratung
rausgeschmissen. Dieser 3 Wochen langer Vorfall hat die Firma 1,8 Millionen € gekostet, und
den Geschäftsführer etwas später den Job. Der Neue hat dann mit uns geschafft den Konkurs
abzuwenden, aber 2 Jahre später waren wir dennoch pleite, weil die chinesische Konkurrenz
hat uns nicht erlaubt die Krise zu überstehen. Hilfe des Staates dabei - null, und auch die Gewerkschaft
hat uns noch Klötze vor die Füße geworfen. Die chinesische
Konkurrenz hat aber Investitionshilfen vom Staat und der EU bekommen.
Ich bin seit dieser Zeit EU-unfreundlich.

Wenn man eine Unternehmensberatung braucht, dann ist die Firma eh schon so schlecht aufgestellt, daß man da nicht viel herausholen kann.
Meist geht es nur noch darum, den Restwert zu bestimmen und potentielle Käufer oder Investoren zu finden.

[Silencer]

Wenn man eine Unternehmensberatung braucht, dann ist die Firma eh schon so schlecht aufgestellt, daß man da nicht viel herausholen kann.
Meist geht es nur noch darum, den Restwert zu bestimmen und potentielle Käufer oder Investoren zu finden.

Ja, das gehörte auch zum Geschäftsmodell die fast schon Leichen zu fleddern.
Das haben wir bei späteren Pleiten erlebt. Ich habe 4 durchgemacht. Immer auf den "Resten"
wurde wieder eine neue unbelastete Firma aufgemacht. Die vorherigen Verluste hatte
für das Personal der Sozialstaat zu tragen.

[antiseptisch]

Wenn man eine Unternehmensberatung braucht, dann ist die Firma eh schon so schlecht aufgestellt, daß man da nicht viel herausholen kann.
Meist geht es nur noch darum, den Restwert zu bestimmen und potentielle Käufer oder Investoren zu finden.

Eben! Das erkennen Außenstehende aber nicht, weil sie gar nicht den Überblick haben können. Wenn ich es allerdings mit Betriebsräten zu tun habe, weiß ich von vornherein, dass sich selbst Sanierungsberater an denen die Zähne ausbeißen, und den Laden lieber gleich Pleite gehen lassen. Dann ist der Betriebsrat weg vom Fenster, und sie können in Ruhe die Einzelteile verwerten.

[antiseptisch]

Nein, dass die Unternehmensberater für den Untergang ganzer Branchen verantwortlich gewesen sein sollen, hab ich auch nicht behauptet.

Aber sie haben trotz ihres Flip-Chart- und Post-It-Gedöns und der ganzen zeittotschlagenden Brainstorm-Meetings (ich musste an vielen dieser sinnlosen Veranstaltungen teilnehmen, um genau zu wissen, was ich dazu schreiben kann) den Untergang nicht aufhalten, sondern die Agonie höchstens noch ein bisschen hinauszögern können - und dabei für ihre Theoretisiererei noch kräftig abgesahnt.

Welche unrühmliche Rolle diese ganzen Beraterfirmen spielen, hat man in der jüngsten Zeit in der unfähigen Politik gesehen, die für viele Millionenbeträge Beratungsfirmen anheuerte, die dann ausser hohen Kosten keinerlei Nutzen brachten (beispielhaft sei hier U.v.d.L. als Ministerin für Verteidigung genannt, die viele Millionen für Beratungsfirmen aus dem Fenster warf, mit dem Ergebnis, dass die Bundeswehr heute fast ohne Material dasteht).

Und was soll ich damit zu tun haben? Ein Arzt wird hier auch nicht mit Kurpfuschern lächerlich gemacht. Ich habe jetzt oft genug gesagt, dass ich in was ganz anderem berate.

[antiseptisch]

Du bist für einen Teil der Unternehmensberatung tätig, wie ich sehe, meistens für die kleinen
oder die Kleinsten Firmen.
Ich aber rede vom Gesamtpaket der Unternehmensberatungen und die war schlicht in den meisten
Fällen grottenschlecht.

Der Gipfel was ich erlebt habe das war eine U-Beratung, die erst diese von Chronos erwähnten
Brainstormings und Interviews an den Arbeitsplätzen in der Produktion und der Verwaltung
durchgeführt hat, und dann im 2 Schritt der Geschäftsführung vorgeschlagen hat alle leitenden
Mitarbeiter zu entlassen, und aus dem übrigen Personal die Leitenden auszuwählen.
Natürlich wäre der Laden in diesem Fall sofort pleite.
Erst da hat der Geschäftsführer kapiert dass er reingelegt werden sollte und hat die U-Beratung
rausgeschmissen. Dieser 3 Wochen langer Vorfall hat die Firma 1,8 Millionen € gekostet, und
den Geschäftsführer etwas später den Job. Der Neue hat dann mit uns geschafft den Konkurs
abzuwenden, aber 2 Jahre später waren wir dennoch pleite, weil die chinesische Konkurrenz
hat uns nicht erlaubt die Krise zu überstehen. Hilfe des Staates dabei - null, und auch die Gewerkschaft
hat uns noch Klötze vor die Füße geworfen. Die chinesische
Konkurrenz hat aber Investitionshilfen vom Staat und der EU bekommen.
Ich bin seit dieser Zeit EU-unfreundlich.

Meine größten Erfolge waren der Rausschmiss des Geschäftsführers während meines sechsmonatigen Projekts in Portugal. Dafür sammelte ich Beweise seiner korrupten Aktionen mittels Abschreibung angeblich abgelaufenen Materials und hintenrum Verkauf auf dem Schwarzmarkt in die eigene Tasche, sowie Mieteinnahmen an den Firmenkonten vorbei, Aufdeckung der Vetternwirtschaft (Einstellungen nach Verwandtschaftsgrad ohne Ausschreibung und Kompetenznachweis) und vor kurzem das Absägen eines völlig unfähigen Rechnungswesenleiters, der selbst nur Gewinn- und Verlustrechnung konnte, aber nicht verinnerlicht hatte, dass in der Bilanz meistens mitgebucht wird. Der wollte immer nur im Soll oder Haben buchen, aber nie beides. Das war ein Unternehmen in Dortmund mit dreistelligem Millionenumsatz im Jahr.

Das Riskante ist, dass vorher abgefragt werden muss, wie viel Staub man aufwirbeln darf. Die sagen dann zwar: "Alle Leichen im Keller müssen gesichtet und beseitigt werden!" Wenn man es dann aber tatsächlich macht, und dabei viel mehr auftaucht als vorher angenommen wurde, wird es gefährlich. Denn dieser Leiter muss gehen, aber es war alles so schlimm, dass es den italienischen CFO gleich mit belastet hat. Und dann steht man da und hat keinen mehr, der einen deckt. Das ist mein tägliches Brot. Ist mir aber egal. Ich nehme keine Rücksicht auf Verluste und räume gnadenlos auf. Wenn man sich zurückhält, kriegt man ja auch keinen extra Dank, und so wird es für den Nachfolger gleich angenehmer.

[antiseptisch]

Ja, das gehörte auch zum Geschäftsmodell die fast schon Leichen zu fleddern.
Das haben wir bei späteren Pleiten erlebt. Ich habe 4 durchgemacht. Immer auf den "Resten"
wurde wieder eine neue unbelastete Firma aufgemacht. Die vorherigen Verluste hatte
für das Personal der Sozialstaat zu tragen.

Irgendeiner muss es aber machen. Bei Abrissunternehmern beklagt sich auch keiner, was die alles kaputt machen.

[Differentialgeometer]

Du bist für einen Teil der Unternehmensberatung tätig, wie ich sehe, meistens für die kleinen
oder die Kleinsten Firmen.
Ich aber rede vom Gesamtpaket der Unternehmensberatungen und die war schlicht in den meisten
Fällen grottenschlecht.

Der Gipfel was ich erlebt habe das war eine U-Beratung, die erst diese von Chronos erwähnten
Brainstormings und Interviews an den Arbeitsplätzen in der Produktion und der Verwaltung
durchgeführt hat, und dann im 2 Schritt der Geschäftsführung vorgeschlagen hat alle leitenden
Mitarbeiter zu entlassen, und aus dem übrigen Personal die Leitenden auszuwählen.
Natürlich wäre der Laden in diesem Fall sofort pleite.
Erst da hat der Geschäftsführer kapiert dass er reingelegt werden sollte und hat die U-Beratung
rausgeschmissen. Dieser 3 Wochen langer Vorfall hat die Firma 1,8 Millionen € gekostet, und
den Geschäftsführer etwas später den Job. Der Neue hat dann mit uns geschafft den Konkurs
abzuwenden, aber 2 Jahre später waren wir dennoch pleite, weil die chinesische Konkurrenz
hat uns nicht erlaubt die Krise zu überstehen. Hilfe des Staates dabei - null, und auch die Gewerkschaft
hat uns noch Klötze vor die Füße geworfen. Die chinesische
Konkurrenz hat aber Investitionshilfen vom Staat und der EU bekommen.
Ich bin seit dieser Zeit EU-unfreundlich.

Irgendwie hat hier jeder bei „Berater“ nur die Mekkies im Kopf. Ich war auch sieben Jahre in Beratungen tätig. Da haben wir in Unternehmen schlicht geholfen neue Risiko-/Pricingmodelle eingeführt, Software Updates ausgerollt und getestet, Fachkonzepten geschrieben oder regulatorische Vorgaben ungesetzt. Das alles, weil die Banken entweder keine Leute oder keine Ahnung haben…. Nichts mit „Optimierung“ oder den Leutrn ihr Geschäft erklären….

[antiseptisch]

Irgendwie hat hier jeder bei „Berater“ nur die Mekkies im Kopf. Ich war auch sieben Jahre in Beratungen tätig. Da haben wir in Unternehmen schlicht geholfen neue Risiko-/Pricingmodelle eingeführt, Software Updates ausgerollt und getestet, Fachkonzepten geschrieben oder regulatorische Vorgaben ungesetzt. Das alles, weil die Banken entweder keine Leute oder keine Ahnung haben…. Nichts mit „Optimierung“ oder den Leutrn ihr Geschäft erklären….

Bei fünf Projekten, die was optimieren wollen, wollen am Ende sowieso vier Verantwortliche, dass im Prinzip doch alles so bleibt wie es ist. Die wollen vielleicht, dass die Leute schneller arbeiten, aber an die Prozesse kommt man dann doch nur mit viel Widerstand dran. Und dann läuft ein Viertel des Personals weg, weil sie Probleme wittern oder nicht dabei mitmachen wollen, und ich werde dafür auch noch verantwortlich gemacht. Spaß macht das nicht.