Was interessiert mich die grundlegende Kostenstruktur beim Schienenverkehr? Darum sollen sich die Pfennigfuchser kümmern.
Deiner Ansicht nach wären Länder wie Japan oder China usw. alle nur blöd, dass sie den Schienenverkehr mit modernsten Fahrzeugen immer weiter ausbauen und die Notwendigkeit erkannt haben, den Schienenverkehr als ein wichtiges Rückgrat der Verkehrsinfrastruktur eines Landes mit zugleich der staatlichen Pflicht einer Grundversorgung der Bevölkerung zu unterhalten.
Ob die Bahnen in den genannten Ländern Profite abwerfen, weiss ich nicht. Aber viele andere grundversorgungsrelevante Einrichtungen in Deutschland wie beispielsweise Stadtwerke in kommunalem Eigentum werfen auch keine Profite ab, zumindest keine nennenswerten.
Entscheidend ist die staatliche Pflicht einer Grundversorgung der Bürger.
Ja, und? Ein moderner Staat benötigt Mobilität und die Bahn ist hier ein wesentlicher Faktor für Transport und Mobilität. Erst die Eisenbahn hat dafür gesorgt, dass Deutschland ein Industrieland mit nennenswerter Fertigung wurde. Mobilität ist die Grundvoraussetzung für moderne Gesellschaften, daher hat die Mobilität Vorrang vor finanziellen Überlegungen. Mit anderen Worten, die Bahn gehört zu der Infrastruktur, die der Staat auf jeden Fall bereitstellen muss, noch bevor er - ich kann mir die Polemik nicht ersparen - für weitere Nutzer der Bahn sorgt.
Strom, Gas, Strassen, Betriebsmittel für Pkw, LKW und Traktoren und andere Nutzfahrzeuge, Krankenhäuser mit technischem Gerät, Bahn, Abfallentsorgung, Wasserversorgung etc. sind alles Dinge, für deren Bereitstellung der Staat zu sorgen hat. Dafür zahlen wir erst einmal Steuern. Und natürlich für die Daseinsvorsorge allgemein. Wenn diese Dinge zufriedenstellend gelöst sind, dann hat man auch noch Geld für Diätenerhöhungen und Indien etc.
Du versuchst, ein gesamthaft missratenes System wie die DB mit lauter angeblich gut ausgebildeten Einzelbeispielen in ein besseres Licht zu rücken. Das ist aber unzulässig. Das System der Mangelwirtschaft in der DDR konnte man ja auch nicht mit Menschen mit besserer Schulbildung dort widerlegen. Das ist eine ganz andere Ebene. Du begehst auch den Fehler, Mühe mit Leistung zu verwechseln. Wenn die DB als Ganzes schon scheiße ist, kann sich jeder einzelne so anstrengen wie er will. Er wird das System, das jahrzehntelange Fahren auf Verschleiß und die chronische Unterfinanzierung dadurch nicht besser machen. Genauso wie der Deutsche niemals eine Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung zustande kriegt, auch wenn sich jeder Beamte sechs Beine ausreißt. Der Deutsche ist mit seiner miesen Gruppendynamik (z.B. alles mit Totschlagargumenten zu zerreden) einfach unfähig dazu.
Don't ask for sunshine!
Aber doch nicht mit Zügen auf Bahngleisen. Ich habe doch schon oft genug gesagt, dass diese Museumstechnik völlig aus der Zeit gefallen ist, und dass Busse für 10% der Kosten dieselbe Leistung erbringen können. In den USA kommt man auch prima ohne Schienennahverkehr aus, und der Schienenfernverkehr führt ein kümmerliches Dasein. Warum wohl? Wenn jemand rechnen kann, dann wohl US-Amerikaner. Und es kann mir keiner erzählen, dass die weniger mobil wären als wir.
Schienen rausreißen und Straßen auf die alten Trassen nur für die Gummieisenbahn bauen. Ja, so nennt man in der DB die konzerneigenen Busunternehmen. Aber gegen die Mafia kommt kaum einer an. Es gibt übrigens auch Busse mit Anhängern zum Reinsetzen. Lang genug sind ja die Gleise, und enge Kurven gibt es auf den Trassen auch keine.
Don't ask for sunshine!
Mal so eine bescheidene Frage: Warum hat Japan ein Hochgeschwindigkeitsnetz, das weiter ausgebaut wird und warum hat China ein eben solches? Weil diese Länder nicht rechnen können?
Und Amerika ist ja nun ein spezieller Fall: Hier hat man noch nie viel auf die Daseinsvorsorge gesetzt, sondern sehr kapitalistisch immer auf Individuallösungen, zumal Amerika als Flächenland auch ganz andere Voraussetzungen mit sich bringt.
In Japan findet der Verkehr im Hochgeschwindigkeitsnetz nur zwischen Metropolen in Nord-Süd-Richtung statt, ungefähr so, als hätten wir nur eine Linie von Kiel nach München. Das ist keine Kunst, und billig zu betreiben, da es nur eine Handvoll Metropolen wie an einer Perlenkette gibt dort. Deutschland leistet sich dagegen viel mehr Ausbreitung in der Fläche. Die ist so in Japan niemals gegeben.
Und in den USA hätte man längst alles mit Gleisen vollgestopft, wenn es wirtschaftlich sinnvoll wäre. Da hat man ja sogar erkannt, dass selbst Elektrifizierung der vorhandenen Strecken viel mehr kostet als es einbringt. Und das Argument "ist ja ein ganz anderes Land", ist ja nun auch etwas billig, oder? Was sich betriebswirtschaftlich nicht rechnet, muss man eben bleibenlassen. Wie gesagt, da ist es unterm Strich besser für Alle, wenn jeder ein Auto hat. Ich habe bei der DB auch mal vorgerechnet, dass es billiger ist, in den Tagesrandlagen die Züge stehenzulassen und jedem, der dann noch fahren will, ein Taxi zur Verfügung zu stellen. Ein Zug im Nahverkehr muss zu 3/4 voll sein, um kein Defizit zu verursachen! Ist natürlich klar, dass man sich damit unbeliebt macht. Auch ein Controller darf nicht immer die Wahrheit sagen.
Don't ask for sunshine!
Na ja, auch Japan wird U-Bahnen haben,
da war doch einst dieser Anthrax-Anschlag
in einer Ubahn in Japan.
Zum Umsteigen bei reinen
Metropol-Linien bräuchte man trotzdem
Bahnhöfe mit Gleisanlagen.
Von Warschau über Berlin nach
Hannover und dann Umsteigen in den Zug
nach Kopenhagen, um in Hamburg
ankommen zu können.
Bei Fracht könnten insbesondere
Gefahrgüter für den Bahntransport
prädestiniert sein.
Wenn die Eisenbahn zu unwirtschaftlich ist,
dann müsste sie halt die Fahrpreise erhöhen.
Bezüglich Fahrpersonal müsste
reiner Strassenverkehr mehr Ressourcen
verbrauchen, insbesondere beim
Frachtverkehr über große Distanzen
wie Autos von München zum
Überseehafen in Bremen.
Wenn man eh Eisenbahn-Fernverkehr
unterhält, kann man auch
Eisenbahn-Nahverkehr unterhalten.
Wenn es keine Eisenbahn mehr gäbe,
würden viele Rentner wohl nicht
irgendwann ihre Führerscheine abgeben.
Irgendwann wird es keine Fossilen
Treibstoffe geben,
und Fernverbindungen mit Strom-Leitungen
durch Erneuerbare Energieen betrieben
werden müssen -
und hier haben Schienenfahrzeuge eindeutig
Vorteile.
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