Ich glaube, du hast meinen Post nicht richtig verstanden. Es geht nicht um jeden Einzelnen, der von mir aus nicht blöder wird, sondern um die Gruppendynamik, die hier völlig abschmiert. Wenn sich ein Lokführer an die Verspätungen der DB einmal gewöhnt hat, dann wird natürlich strenge Pünktlichkeit als extremer Stress empfunden, und das von allen Beteiligten, die für Verspätungen heute verantwortlich sind. Genauso wie in DDR-Betrieben der Schlendrian der Normalzustand war, und im Gegensatz dazu das Arbeiten in der Alt-BRD, wo ständig Material nachkam, damals erst mal als Stress empfunden wurde. An Schlamperei kann man sich schnell gewöhnen. Und Effizienz sowie Produktivität ist für Faule und Kulturlose nur plumpe Hetze. Das meinte ich damit.
Don't ask for sunshine!
Das spielt überhaupt keine Rolle. In Japan fragt auch keiner danach. Da kriegen Lok- und Zugführer jede Verspätungsminute vom Gehalt abgezogen. Und glaube mir: Die tun alles und machen die Hölle heiß, um ihren Zug abgefertigt und durchgeleitet zu kriegen. Ich kann dir jede Menge Beispiele sagen, wo Zugführer sehr wohl schlampig sind, und keine Druckmittel ausüben, um die Türen mit Gewalt zu schließen, wenn da einer bösartig die Tür blockiert z.B. Sie haben einfach die Schnauze voll und lehnen sich zurück, anstatt sich durchzusetzen.
Flix-Train z.B. zieht jede erzwungene Verspätung vom Trassenentgelt ab. Und glaube mir: Die kriegen immer Vorfahrt, weil bahninterne Verkehrsbetriebe diesen Malus gar nicht durchdrücken können. Schlendrian kann man nur mit Strafzahlungen abstellen.
Don't ask for sunshine!
In Japan gibt es separate Gleise für die Schnellzüge und die Strecken sind bestens gewartet und die Züge topp. Das ist nicht zu vergleichen mit dem Streckennetz und den Weichen aus Kaisers Zeiten und dem veralteten Material, mit dem hier gefahren wird. Zudem sind einige Strecken nur eingleisig. Ursache erkennen, Ursache benennen. Nicht nur irgendwie seinen Senf dazugeben. Das bringt keine Lösung. Selbst, wenn du die Lokführer köpfen würdest und an ihrer Stelle andere einstellen, würde sich die Lage in Deutschland so nicht verbessern.
Es sind ja nicht nur die Schienen, Gleise und Bahnhöfe, es sind ja auch die Strassen, die hier vor die Hunde gehen und die Brücken, die einstürzen. Das ist Deutschland heute. Das Resultat der Merkel-Jahre.
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