Zitat von
Rumpelstilz
Das kann man so nicht pauschalisieren. Auch das mit dem Wegfall des Grundfreibetrages nicht. Und das habe ich auch nicht geschrieben. Was ich geschrieben habe, ist das hier:
In Peru braucht man auch eine monatliche Mindestrente von US$ 1000 für die Ausstellung eines Rentnervisums, was jährlich erneuert werden muss. Was der peruanische Gesetzgeber für Vorstellungen von dem Leben ausländischer Rentner hat, weiss ich nicht. Ich könnte jedenfalls mit € 150 hier im Monat leben, sofern ich keine Anschaffungen habe wie Laptop reparieren lassen o.ä.
Der Euro ist z.Zt. wieder im Sinken und heute bei S/ 3,90. Aber rechnen wir mal mit einem Verhältnis von 1:4. Ich zahle S/ 320 im Monat für meine kleine Wohnung inkl. Strom und Wasser pauschal. Dazu S/ 30 für anteiliges Internet. Für mein Handy habe ich einen Vertrag über S/ 29,90 im Monat für über 10 Gigas Datenvolumen, was ich niemals ausschöpfe und ebenso 300 Freiminuten für Anrufe an Festnetznummern u.a. in der BRD, was ich auch niemals ausschöpfe. Macht also S/ 380 Fixkosten im Monat. Krankenversichert bin ich kostenfrei bei der staatlichen Krankenversicherung SIS unter dem Tarif "SIS para todos". Den SIS gibt es ab 2011 oder so und ab Ende 2019 können sich auch Ausländer mit Wohnsitz kostenlos unter diesem Tarif versichern lassen, sofern sie nicht woanders versichert sind.
Mit S/ 220 im Monat kann ich mich auch gesund ernähren, wenn ich nur für eine Person einkaufen gehe. Macht summa summarum S/ 600 im Monat, was € 150 entspricht. Es gibt vielleicht auch noch andere Länder, wo ich für € 150 im Monat wohnen und essen kann, KV versichert bin und schnelles Internet und einen Handy-Vertrag habe. Die BRD ist das aber garantiert nicht.
Der Gesetzgeber hier schreibt aber US$ 1000 für Rentner vor, aus welchen Gründen auch immer. Ich bin auch sicher nicht der typische ausländische Rentner, denn ich könnte auch ganz bei meiner Frau wohnen und dort kostenfrei mitessen und ihr Internet mitbenutzen und ihr Handy ebenso. Ich könnte dazu auch irgendetwas Informelles arbeiten, so wie das hier viele Menschen tun. Aber die Einwanderungsbehörde hat andere Dinge im Auge, die interessieren sich nicht für mich als Einzelperson.
Deswegen schrieb ich ja weiterhin in meinem obigen Artikel: "andere EU-Länder mit geringer Kaufkraft, weil man ohne viel Bürokratie und Einschränkungen wie Mindestrente umziehen kann."
D.h. eben, in Bulgarien oder Rumänien macht der Staat einem umzugswilligen Rentner keine Vorschriften, wieviel Mindestrente er zu haben hat. Das ist doch der springende Punkt.
Und wenn es darum geht, schön zu leben und das Geld auf den Kopf zu hauen, dann ist auch fast jedes Land besser als die BRD. Ich gehe fast jeden Abend aus, in ein Restaurant oder in eine Bar oder in eine Eisdiele, oft hintereinander am gleichen Abend. Wenn ich dann für gewöhnlich S/ 70 bis S/ 150 pro Abend ausgebe, dann ist das im Vergleich zu meiner Miete extrem viel, aber im Vergleich zur BRD immer noch billig. Ein Mittagessen im Billigrestaurant gibt es hier schon für S/ 8,50, aber im japanischen Mittelklasse-Restaurant zahle ich für Ramen-Suppe und Makis usw. für zwei Personen oft S/ 70. Das wären etwa € 15. Für zwei Personen. Wo gibt es das dann in der BRD? Beispiel in der Restaurantkette Ohashi in Lima. Kann jeder selber googlen.
In den Cocktail-Bars kostet ein Drink zwischen S/ 15 und S/ 30. Selbst S/ 30 wären € 7,50. Ich war 2018 auch im Restaurant Neni im Bikini in Berlin und ich fand das überhaupt nicht ansprechend. Also für mich gäbe es nicht einen einzigen Grund, weshalb ich in der BRD etwas "wollen" wollte.
Namibia war ja schon vorher restriktiv, wie übrigens die meisten Länder auf dieser Erde, von denen man so etwas gar nicht erwartet.
Siehe [Links nur für registrierte Nutzer]:
"Ein Visum müssen Sie vorab beantragen, wenn Sie sich länger als 90 Tage pro Kalenderjahr in Namibia aufhalten möchten oder die Einreise geschäftliche Gründe hat. Dazu zählen ein Arbeitsaufenthalt, Studien-, Forschungs-, Praktikums- und Schulaufenthalte."
Von Rentnern steht da nichts.
"Namibia verteilt zur Zeit keine langfristigen Aufenthaltsgenehmigungen an Ausländer. Nur wer eine Ausbildung zum Ingenieur oder ähnlich gesuchten Berufen hat, kann eventuell dauerhaft in Namibia leben. Das gleiche gilt für Ausländer, die eine eigene Firma in Namibia gründen und sich selbst in dieser Firma anstellen. Weiter zu beachten ist, dass eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis immer an ein Arbeitsvisa gekoppelt ist."
Das mit den Touristen und den reichen Rentnern ist sicher vom Volumen auch nicht so gross. Hier in Peru ging der Inlandstourismus auch mit Peruanern weiter, die Geld haben, Urlaub zu machen. Wird in Namibia ähnlich sein. Ausserdem stellen sich jetzt ganzen Länder alle neu auf. Das geht seit etwa zwei Jahrzehnten so. Habe ich ja bereist schon zur Genüge darüber berichtet. Und jetzt, wo sich die weltpolitische Lage wieder polarisiert, muss man auch bedenken, dass viele Westler in anderen Ländern dem Westen auch wieder Grund zur Einmischung liefern könnten. Gerade in der BRD sind ja 90 % der Bevölkerung systemtreue Gutmenschen. Die wollte ich auch nicht haben wollen. Die sollen schön dort bleiben, wo sie hingehören.