Watson.ch / 12.07.2017
Was heute Bali ist, war früher Goa: Bilder vom Hippie-Trail der 70er
Viele junge Menschen mit langen Haaren reisten
über zehn Jahre lang auf der selben Route von London bis Goa – auf dem sogenannten
Hippie Trail.
...
«Gerade in Afghanistan kannst du schon beim Einatmen der normalen Luft stoned werden.»
(Tony Wheeler)
Der erste «Lonely Planet»
Maureen und Toni sind die Gründer von
«Lonely Planet», einer der momentan bekanntesten Reiseführer-Verlage weltweit. 1972 ersetzte ein kleines Büchlein, geschrieben von einem britischen Ehepaar auf der Durchreise von London nach Singapur, die Pinnwand im türkischen Imbiss-Schuppen.*
«Across Asia on the Cheap»*nannten Maureen und Tony Wheeler ihren Reiseführer. Darin erzählten sie, wo in welcher Stadt grosse Sammeltaxis stehen, mit denen man für wenig Geld hunderte Kilometer weit reisen kann, oder wo man vor der Durchquerung des Irans noch sein letztes Säckchen Gras herkriegt. In anderen Kapitel erklären sie, wie man auf Reisen seine Wäsche waschen soll oder wie man mit Blutspenden gutes Geld verdienen kann, wenn man pleite ist.
Im Afghanistan der 60er und 70er definierte Offenheit den Alltag*
Mit den Tipps und Tricks der Eheleute Wheeler reisten Tausende durch den Iran, durch Afghanistan, Pakistan, Indien und Nepal.
Manche mehr, andere weniger strikt der direktesten Route entlang. Im Winter pilgerten die meisten zu den warmen Stränden Goas, im*Sommer*galt Kathmandu als Hotspot. Manche suchten den Kontakt zur einheimischen Kultur, liessen sich von Yoga-Meistern schulen oder lernten die hinduistische Sternkunde kennen. Die meisten aber blieben unter den anderen Reisenden, die sie unterwegs kennengelernt hatten. Ein paar Monate lang, vielleicht ein Jahr, bis sie wieder in die Heimat zurückkehrten.
So ging das, bis 1979 der Krieg über die von den Hippies als Orte des unendlichen Friedens wahrgenommenen Länder hereinbrach.*
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