Nicht ganz richtig.
Dieses Enzym mag einem Teil fehlen, aber nicht allen. Ein Teil bekommt schon beim Anblick eines Gläschens eine rote Birne wie eine Tomate, und der andere Teil kann aber wirklich hinlangen.
Ich habe Sauftouren mit Chinesen erlebt, da würde selbst ein notorischer Hartschlucker im Westen vor Neid erblassen.
Scheint eher eine Frage der Gewöhnung und der Sozialisierung zu sein. Rotchinesen vertragen kaum Alkohol, während die Taiwaner schlucken können wie die Profis aus dem Westen.
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
Nicht unbedingt. Es liegt - wie ich zumindest vermute - an der Sozialisierung und der Gewöhnung. Bei den Chinesen, die ich beim Pressschlucken erlebte, lag mit ziemlicher Sicherheit keine ethnische Voraussetzung vor. Das waren reinrassige Chinesen.
Wenn man von Geburt an bis ins reife Alter nie mit alkoholischen Getränken in Kontakt kommt, ist der Organismus nicht darauf vorbereitet und beim ersten Schluck geht dann organisch der Alarm los.
Bei den Japanern und den Koreanern, die ja genetisch sehr nahe bei den Chinesen angesiedelt sind, läuft es genauso ab.
Manche vertragen kaum einen Schluck, und die anderen langen hin.
Hat vielleicht auch mit dem kulturellen Hintergrund zu tun. Alkohol war bei allen Sinoiden lange Zeit kein täglicher Usus.
Machen die Taiwaner aber auch sehr gerne. Dann kommt der leicht angewärmte Pflaumenschnaps Mei Jian zum Einsatz (pfui Deibel...) oder das sehr beliebte Hirse-Weizen-Gebräu Mao Tai (nicht zu verwechseln mit dem thailändischen Toristengesöff Mai Tai.
Tja, und dann das Ganbei-Spielchen. Mal 'ne Runde mit dem Exportchef, dann 'ne Runde mit dem Produktionsleiter, dann 'ne Runde mit dem Chef der QS, und so weiter...
Halleluja.
Gut tut es ihnen trotzdem nicht. Sprachst du nicht von dem roten Kopf?
Der Genuss von Alkohol bekommt Japanern, Chinesen und Koreanern oft nicht besonders gut: Anders als Europäer reagieren sie häufiger mit starken körperlichen Symtomen wie Gesichtsrötung oder Herzrasen.
Gesichtsrötungen, Magenbeschwerden oder ein erhöhter Puls: Diese Symptome treten bei den meisten Bewohnern westlicher Ländern erst auf, wenn sie größere Mengen Alkohol zu sich genommen haben. Anders bei den Asiaten: Bei ihnen treten dieselben Symptome – aber in verstärkter Form – schon nach dem Genuss von wenig Alkohol auf.
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Tatsächlich fehlen ihnen ja Enzyme bzw. werden unzureichend produziert, nämlich ADH und ALDH und die werden ja nicht durch Gewöhnung produziert. Also wird der Alkohol schlechter abgebaut und die körperlichen Langzeitfolgen dürften damit dramatischer sein als bei Europäern. Mich würde mal interessieren, wieviele Chinesen später Korsakow haben.
Ja, ich schrieb von einem roten Kopf - bei manchen.
Aber der andere Teil kann ohne äusserliche Merkmale schlucken - bis sprichwörtlich der Arzt kommt.
Allerdings kann ich zu diesem Aspekt nur über meine ganz eigenen persönlichen Beobachtungen quasi als Schnappschüsse berichten - und natürlich kann ich nicht abschätzen, ob bei den Schluckspechten später dann gesundheitliche Folgen auftreten.
Vorschlag: Wir lassen es damit bewenden?
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