Also das brauchst d, sofern sie einen Rollator hat, diesen bitte auch erwähnen:
Legen Sie zum Begutachtungstermin Kopien folgender Unterlagen bereit:
aktuelle Berichte von Ärzten und Fachärzten
aktuelle Entlassungsberichte vom Krankenhaus oder Reha-Einrichtung
Medikamentenplan
Schwerbehindertenausweis (wenn vorhanden)
Liste der genutzten Hilfsmittel (Brille, Hörgerät, Gehstock, Rollator, Vorlagen, ...)
Pflegedokumentation (wenn Sie schon einen ambulanten Pflegedienst haben)
eigene Notizen über den Verlauf der Pflege und Schwierigkeit
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Der körperliche Verfall nimmt spätestens mit 90 zu. Der geistige Verfall ebenso. Dann ist sie so langsam, ganz schleichend, auf Hilfe angewiesen. Das geht ab 95 bis zum Pflegebett, das Baden geht nicht mehr alleine, es muss gekocht werden, da gibts so langsam einen Halbtagsjob, Ganztagsjob, den man alleine auch nicht mehr gebacken bekommt. Ein grosses Bad mit begehbarer Badewanne und Dusche ist sehr hilfreich, rollstuhlgerecht, wenns geht. Teppichboden verzieht sich bei Rollstühlen. Klixvenül ist gut. Ich durfte die Wohnung, in der meine Mutter gelebt hatte, später komplett neu renovieren. Türen, Fussboden raus, Bad raus, und neu.
Du bekommst später, wenns gilt, nichts mehr in der Wohnung geregelt, wenn sie da mit 95 wohnt. Du hast an 365 Tagen 12 Stunden Dienst, wenn du keine Entlastung bekommst. Kannst du dich mit jemandem abwechseln? Dann gibts für ein paar Wochen eine Fremdpflege, wo du ausspannen kannst. Pflegedienste machen dir zusätzlich Arbeit, die schreiben dir auf, was du erledigen sollst. Und du musst dich um die Abrechnung kümmern. Eine private Kraft (Polinnen oft) kosten zwischen 2.000 und 3.000 € / Monat, je nachdem, sie bleiben etwa 4 bis 6 Wochen. Tägliche Bewegung ist obligatorisch, raus aus dem Bett, gehen ist wichtig. Liegt sie mit über 95 Jahren 2 Wochen lang im Bett, stirbt sie. Operationen sind dann nach 95 auch nicht mehr möglich; mit 95 kann sie noch zum Zahnarzt, später muss der Zahnarzt ins Haus kommen. Narkosen schlagen in diesem Alter so schrecklich aufs Gehirn, dass bleibende Schäden entstehen.
Den berühmten "Knopf" kannst du vergessen. Bringt nichts, kostet nur.
Vermieten, nicht verkaufen. Geld ist schnell weg, und ein regelmässiges Einkommen ist was tolles. Wenn sie ausgezogen ist, kann man sich Zeit lassen, sie zu renovieren. Möglichst alles selbst machen, sonst wirds sehr teuer. Sommer bietet sich an. Ich hatte die Wohnung meiner Mutter sehr aufwändig renovieren lassen, da muss 7 Jahre lang die Mieteinnahmen fliessen, bis das Geld wieder da ist.
Der professionelle Begutachter hat einen mehrseitigen Fragebogen, der ganz detailliert auf die geistige und körperliche Verfassung eingeht. Da hilft kein Verstellen. Ist so wie ein Gutachter, der ein Auto begutachtet. Wichtig sind ärztliche Bescheinigungen über Operationen, Rezepte, .... Die wollen die sehen.
Also mal zur Körperpflege:
Nicht vollständig, nur schlaglichtartig. Bestimmte Punkte sind zum Beispiel, ob sie noch Verschlüsse (wie Knöpfe, Reissverschlüsse) selber handhaben kann. Ob sie noch ein gesundes Kälte- oder Wärmeempfinden hat (oder die Kleidung so auswählt, dass die zum Beispiel zu dünn oder dick ist), ob sie sich angemesen kleidet, mob sie sich die Kleidung über den Kopf ziehen kann oder über die Füße ziehen kann, ob sie sich noch selbständig abtrocknen kann, ob sie auf ihren Hautzustand achtet etc. Wenn sie sozusagen in der Lage ist, eine selbständige und situationsgerechte Entscheidung über die Art und Ausführung der Körperpflege zu treffen und diese selber durchzuführen, gilt sie als selbständig. Benötigt sie jedoch mehr Zeit und ist mit Hilfsmitteln in der Lage, die Verrichtungen selber auszuführen (Badewannenlifter oder Anziehhilfen), gilt sie als bedingt selbständig. Benötigt sie aber teilweise Hilfe für die Körperpflege und das An- und Auskleiduen, kann sie die Körperpflege nicht vollständigübernehmen wie auch die Notwendigkeit hierzu nicht erkennen oder die Reihenfolge des Anziehens nicht enhalten, gilt sie mit Grad 2 als teilweise unselbständig.
Es gibt natürlich noch viele weitere Gebiete, die abgefragt werden.
Die Steuererklärung habe ich dann ganz einfach über das ELSTER - Programm gemacht und meinen eigenen digitalen Stempel verwendet. Ich wusste zuerst garnicht, wie wo was und habe einfach das Finanzamt angerufen, ich hätte gerne die letzte Steuererklärung, die sie abgegeben hat. Ginge nicht, meinte sie; ich meinte, dass sie vielleicht auch mal 90 würde und dann froh wäre, wenn jemand die Steuererklärung für sie machen würde ... Daraufhin erklärte mir die Dame am Telefon alles, was sie so hatte. Trotzdem war es gewöhnungsbedürftig, die Steuererklärung einer Beamtin zu machen. Da war alles anders. Die Vorsorgevollmacht wollten sie dann alle haben, mit denen ich es zu tun hatte. Der Drucker als Kopierer sowie als PDF waren sehr hilfreich.
Einmal kam sie ins Krankenhaus, damals noch top in Form. Sie legten sie in Quarantäne, wollten Geld verdienen. Mit der Vorsorgevollmacht hatte ich sie ganz schnell wieder da rausgeholt.
Die Pflegestufe muss etwa jedes oder jedes zweite Jahr neu eingestuft werden. Der Begutachter kann auch Fragen zur Pflege beantworten, oder hat er eine Adresse dafür, bez.w. stellen sich dann plötzlich "neue Probleme" ein, die man noch nicht hatte. Dann muss der Antrag auf Rentenpunkte gestellt werden, das geht aber nur, solange man selbst - als pflegender - noch keine Rente bezieht. Dazu gibt man die regelmässige Zeit an, die man zur Pflege benötigt. Voraussetzung ist natürlich eine Pflegestufe.
Heimpflege - keine Ahnung, wie das geht. Teuer, etwa 4500 € / Monat + Schreibkram. Meine Mutter verstarb in ihrer eigenen Wohnung.
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