Aller Kriegsrethorik zum Trotz ist die westliche Öffentlichkeit des Nato/Russland/Ukraine Themas, überdrüssig. Da werden die Ohren auf Durchzug gestellt, ganz egal wie bedrohlich die Lage an der Ostflanke ist. Es gibt auch keine Friedensproteste, die Masse ist schlichtweg desintressiert. Die asymmetrische Demobilisation ist auch dem medialen Daueralarm geschuldet. Die Übersättigung spielt den Russen in die Karten, wenn die westl. Menschen nur noch müde abwinen und keine Kampfbegeisterung zeigen.
Das gleiche gilt insbesondere für das westliche Militär. Die 300 000 bereitstehenden Nato Soldaten können es sicher kaum erwarten sich endlich vor russische Panzer schmeißen. Kann es überhaupt etwas schöneres geben als sein Leben für Habeck, Scholz, Biden oder Selenskyj zu geben? Die westlichen Nato Soldaten warten bestimmt schon sehnsüchtig auf den Angriffsbefehl. Ganz sicher!
Ein Blick auf die letzten westl. Konflikte offenbart es.
- Libyen - 30 000 Nato Luftangriffe, keine eignen Bodentruppen
- Syrien - Luftangriffe, keine eignen Bodentruppen
- Afghanistan - demütigender Rückzug, BW nicht in der Lage den Flugplatz Kabul gegen Steinzeittaliban zu halten
In allen Konflikten der jüngsten Zeit ist der Westens Unwillig eigne Bodentruppen einzusetzen. Man scheut die Verluste. Man setzt auf Luftwaffe und rüstet lokale Kriegsparteien auf. Eigne Soldaten sind tabu. Und ausgerechnet Russland, das neben China der denkbar härteste Gegner ist, will man mit eignen Bodentruppen entgegentreten? Das ist schon sehr ambitioniert.
Der westl. Nato Battlegroup Luxussoldat fährt in klimatisierten Panzer herum, hockt in Rugla in seiner warmen Kaserne und wird alle 90 Tage abgelöst. Für drei Mahlzeiten, Internet und Freizeitprogramm ist gesorgt.
Im Krisenfall konnte sich der westl. Nato Soldat immer auf uneingeschränkte Luft und Seeherrschaft verlassen, die rückwärtigen Stürzpunkte waren sicher und die eignen Verluste gering. Logistik und Sanitätswesen perfekt. Damit wäre es gegen Russland vorbei.
Tag X. Aus Natosicht muss Kaliningrad eingenommen werden. Die Enklave (1 Mill. Russen) bedroht die Ostsee, den Luftraum und schnürt das Baltikum ab. Die zur Festung ausgebaute Garnision ist zudem ein wichtiger Stützpunkt der baltischen Flotte. Militärexperten haben den Kampf um Kaliningrad mit simuliert.
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Ergebnis niederschmetternd.
Die Ostsee wäre in kurzer Zeit von Minen durchseucht, Nato Schiffe zusätzlich durch Fernwaffen bedroht. Kaliningrad müsste mit hoher Intensität bombadiert und abgeriegelt werden. Die Einnahme (wenn überhaupt) dauert Wochen und dürfte hohen Bluttzoll fordern. Dazu die Frage der Moral. Gegen die Nato werden die Russen wie die Teufel kämpfen, aber für was zieht der Nato Soldat ins Gefecht? Verteidigung von Buntland, wo du schon Nazi bist wenn du das Wort "Heimat" oder "Vaterland" in den Mund nimmst? Herorischer Kampf für den Genderstern und zweihunhundert Geschlechter? Und falls der Nato Soldat im Kampf fällt, stehen schon die Ersatzstecher aus Afrika und Arabien bereit um seine Frau zu übernehmen. Das motiviert so richtig.
Dazu gesellen sich Aspekte in der Heimatfront. Die Russen brauchen eigentlich nur die europ. Stromversorgung angreifen. Ein paar Iskander auf deutsche Umspannwerke und drei Tagen später wedeln die Leute mit weißen Fahnen rum, weil sie den Komfortverlust nicht ertragen.