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Nur mal so zum durchlesen.
Seine Aussagen haben Wisliceny nichts genutzt, er wurde auch nicht von den Siegern hingerichtet sondern an die Slowakei ausgeliefert und die hängten ihn
WISLICENY: Dieses Zusammentreffen mit Eichmann fand in Berlin, Kurfürstenstraße 116, in den Amtsräumen Eichmanns statt.
OBERSTLEUTNANT BROOKHART: Fahren Sie fort in der Beantwortung der vorhergehenden Frage; sprechen Sie weiter über die Unterhaltung mit Eichmann, über die näheren Umstände und über den Befehl!
WISLICENY: Eichmann sagte mir, er könnte mir auch diesen Befehl schriftlich zeigen, wenn es mein persönliches Gewissen beruhigte. Er holte aus seinem Panzerschrank einen schmalen Aktenband, in dem er blätterte, und zeigte mir ein Schreiben Himmlers an den Chef der Sicherheitspolizei und des SD. In diesem Schreiben stand sinngemäß etwa folgendes:
Der Führer hätte die Endlösung der Judenfrage befohlen. Mit der Durchführung dieser sogenannten Endlösung wurde der Chef der Sicherheitspolizei und des SD und der Inspekteur des Konzentrationslager wesens beauftragt. Es sollten von der sogenannten Endlosung alle arbeitsfähigen Juden weiblichen und männlichen Geschlechts vorläufig zurückgestellt werden, die in den Konzentrationslagern zu Arbeiten verwendet werden sollten. Dieses Schreiben war von Himmler selbst unterzeichnet. Es ist da gar kein Irrtum möglich, denn ich kannte die Unterschrift Himmlers genau. Ich...
OBERSTLEUTNANT BROOKHART: An wen war dieser Befehl gerichtet?
WISLICENY: An den Chef der Sicherheitspolizei und des SD, das heißt an die Dienststelle des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD.
OBERSTLEUTNANT BROOKHART: War dieser Befehl noch an irgendwelche anderen Stellen gerichtet?
WISLICENY: Ja, den Inspekteur des Konzentrationslagerwesens. An beide Dienststellen war dieser Befehl adressiert.
OBERSTLEUTNANT BROOKHART: Hatte dieser Befehl irgendeine besondere Anordnung zwecks Geheimhaltung?
WISLICENY: Er war geheime Reichssache.
[397] OBERSTLEUTNANT BROOKHART: Welches war das ungefähre Datum dieses Befehls?
WISLICENY: Dieser Befehl war von April 1942.
OBERSTLEUTNANT BROOKHART: Von wem war er unterschrieben?
WISLICENY: Von Himmler persönlich.
OBERSTLEUTNANT BROOKHART: Und Sie haben diesen Befehl persönlich in Eichmanns Büro überprüft?
WISLICENY: Ja. Eichmann reichte mir das Aktenstück herüber, und ich habe den Befehl selbst gesehen.
OBERSTLEUTNANT BROOKHART: Wurde von Ihnen wegen der Bedeutung des in dem Befehl gebrauchten Wortes »Endlösung« eine Frage gestellt?
WISLICENY: Eichmann erklärte mir anschließend diesen Begriff. Er sagte mir, daß in diesem Begriff und in dem Worte »Endlösung« sich die planmäßige biologische Vernichtung des Judentums in den Ostgebieten verbarg. Auch in späteren Diskussionen über das gleiche Thema tauchte dieses Wort »Endlösung« immer wieder auf.
OBERSTLEUTNANT BROOKHART: Haben Sie irgendetwas zu Eichmann gesagt, das sich auf die ihm in diesem Befehl gegebene Vollmacht bezog?
WISLICENY: Eichmann sagte mir, daß er persönlich mit der Durchführung dieses Befehls innerhalb des Reichssicherheitshauptamtes beauftragt wäre. Er hätte für die Durchführung dieses Befehls alle Vollmachten von seiten des Chefs der Sicherheitspolizei bekommen; er wäre persönlich verantwortlich, daß dieser Befehl durchgeführt würde.
OBERSTLEUTNANT BROOKHART: Haben Sie zu Eichmann über diese Vollmacht irgendwelche Bemerkung gemacht?
WISLICENY: Ja. Ich war mir vollkommen darüber klar, daß dieser Befehl ein Todesurteil für Millionen von Menschen bedeutete. Ich habe Eichmann gesagt »Gott gebe es, daß unsere Feinde niemals Gelegenheit hätten, Gleiches dem deutschen Volke zuzufügen«, daraufhin sagte Eichmann, ich sollte nicht sentimental werden; es wäre ein Führerbefehl, und der müßte durchgeführt werden.
OBERSTLEUTNANT BROOKHART: Wissen Sie, ob dieser Befehl in Kraft blieb, während Eichmann im Amte war?
WISLICENY: Ja.
OBERSTLEUTNANT BROOKHART: Wie lange?
WISLICENY: Dieser Befehl blieb in Kraft bis zum Oktober 1944. Zu diesem Zeitpunkt gab Himmler einen Gegenbefehl, der die Vernichtung der Juden untersagte.