"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
Die Interpretation von Kriegserlebnissen als "schön" oder teuflisch liegt sicher im Ermessen des Einzelnen.
Aber . Z. Bsp. gab es da auch Zeiten im Kriegsablauf, die sich noch eine ganze Weile als gut bewerten lassen. Mein Vater war viele Monate bei der Flak in Dänemark stationiert. Während der Nicht-Dienstzeit hatte er oft auf einem Bauernhof in der Nähe mit geholfen. Mit der Familie hatte er gute Beziehungen, die bis weit in die DDR-Zeit hineingingen. Da kamen regelmäßig Grüße, Weihnachtspäckchen und ja, noch heute habe ich dänisch-deutsche Wörterbücher, Lehrbücher zu Hause liegen; er konnte sogar ein wenig dänisch.
Das Nachhaltigste, fand ich, war der Name meiner Schwester, die er nach den dortigen Bauernmädel benannte. So gab es auch menschliche Passagen trotz des vielen Leides, der Verbrechen, der späteren Pauschalisierungen und der speziellen Instrumentalisierungen, wie man sie heute mehr oder weniger zu hören bekommt!
Verallgemeinerungen sind Lügen.
(Gerhard Hauptmann)
grün: was man in den vielen Jahrzehnten kaputt gemacht hat - es ist einfach schrecklich. Ich weiß von meinem Großvater, daß seine Mutter mit einem 27 Jahre älteren Mann verheiratet wurde - der ihr während seiner Lebenszeit viele Kinder gemacht hatte - Großvater war noch im Alter sehr schamhaft und er war zu seinen Kindern äußerst streng - zu seiner Urenkelin weich wie Butter.
Die Kinder wuchsen damals ohne große liebevolle Zuwendung auf - es mußte gearbeitet werden (Landwirtschaft) und man hatte Mühe, über die Runden zu kommen - viele Kinder starben im Säuglingsalter - fehlender Mittel und fehlende Ärzte und kein Geld für die Behandlung.
Meine Mutter hatte das als Kind noch zu spüren bekommen - es gab für sie und ihren Bruder keinen Pardon - ein Wort - es wurde nicht gleich gehorcht und schon flog der Pantoffel.
Abgesehen davon gibt es heute auch noch viele Kinder, die keine Liebe bekommen und wo die Eltern für das Kindergeld lieber Zigaretten und Alkohol kaufen und sich ihre Befürfnisse erfüllen - Kinder, die kein Frühstück bekommen und ohne Schulbrot zum Unterricht gehen.
ich würde vorschlagen, die Eltern bekommen Gutscheine und es ist nachweisbar, daß sie und was sie für das Geld für die Kinder kaufen.
Nicht alle Eltern sind so - aber durch fehlende Arbeit geht es vielen Familien nicht gut - und wenn wir darüber reden, wer die Kinder zur Schule schickt, hatte gestern auch meine Freundin gesagt, daß sind die Kinder der Eltern, die ein Interesse daran haben, daß ihre Kinder was lernen - die anderen Eltern schlafen lieber bis Mittag und da ist es ihnen egal - wie meine Freundin auch sagte, manche Kinder können dann mal gerade ihren Namen schreiben - dann ist es vorbei - und was sollen diese Kinder mal beruflich arbeiten ?
Hoi, Klopperhorst!
Hoi, Klopperhorst!
- * Es sind nicht meine Begriffe.
- ** Zeige mir den Weg zu einer „Umerziehungs-Anstalt“!
- ***Etwa die Grünen?
Erinnerst Du Dich noch?
„Ja, wir bekennen uns zu unserer Verantwortung für die 12 Jahre. Aber, liebe Freunde, Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in unserer über 1000-jährigen Geschichte. Und die großen Gestalten der Vergangenheit von Karl dem Großen über Karl V. bis zu Bismarck sind der Maßstab, an dem wir unser Handeln ausrichten müssen. Gerade weil wir die Verantwortung für die 12 Jahre übernommen haben, haben wir jedes Recht den Stauferkaiser Friedrich II., der in Palermo ruht, zu bewundern. Der Bamberger Reiter gehört zu uns wie die Stifterfiguren des Naumburger Doms.“ – [Links nur für registrierte Nutzer]
Dieser sein rhetorischer Kuhfladen war der Segen und die Segnung aller vorherigen Kolonialisten auf Erden – nicht andersherum!
Das in Deinem Satz enthaltene Wörtchen „eher“ verrät einem jeden aufmerksamen Leser Deinen Zweifel, wenn nicht sogar Deine Verzweiflung an der Realität. Eher ja oder nein? Entweder oder?
Daß die heutigen Deutschen die Eunuchen der US-Amerikaner sind, stelle ich nicht in Abrede, sondern bestätige es.
Hoffentlich bleibst Du mir als virtueller Gesprächspartner weiterhin erhalten!
Dich herzlich grüßend
Leila
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Meine Eltern die während dem 2. WK zur Welt kamen erzählten uns Kindern von ihren Eltern immer nur wenig und wenn, dann Negatives, von den Großeltern gar nichts.
Wir Kinder spürten da immer eine sehr tiefe Verbitterung bei ihnen und wohl deshalb fragten wir auch nie weiter nach und begruben unser Interesse an ihren Eltern, unseren Großeltern.
Ich muß meinen Eltern sehr viel Negatives hinterhertragen, sie stellten das gesellschaftliche Prestige immer über mein Wohlergehen. Das kommt wohl genau von der fehlenden Vermittlung ideelller Werte nach dem verlorenen Krieg .
Trotzdem versuche ich mir das heute meinen kleinen Kindern gegenüber nicht anmerken zu lassen und ihnen nur Gutes von ihnen zu erzählen, auch von meinen Großeltern, von denen ich aber nicht so viel weiß.
Ich finde es ist sehr wichtig den Kindern heute viel und viel Gutes von den Vorfahren zu vermitteln.
Ob ich das wirklich gut mache weiß ich nicht genau, da auch ich eine sehr tiefe Verbitterung meinen Eltern gegenüber besitze und sich meine Emotionen dann im Spagat befinden.
Zur Thematik der Sprachlosigkeit derer, „die den Krieg miterlebt hatten“:
Über ihr Schweigen kann man nur mutmaßen oder, wie die Schweizer sagen: werweißen. Denn eine der vielen Unmöglichkeiten der Menschen ist und bleibt die Ergründung der Verschwiegenheit der Schweiger. Wer auch immer weshalb als Überlebender eines Krieges schweigt, wird mindestens einen Grund haben, und sei es nur der Perserteppich, auf dem er steht.
Da, wo er, mein Großonkel O*, lag, sah ich mit meinen Mädchenaugen. Man hatte seinen leblosen Körper mit Kreide umrissen. Ob er erschlagen oder erschossen wurde, weiß ich nicht. Seine Frau erzählte mir, daß er verdächtigt wurde. Denn die Käufer seiner Miniaturmalereien seien „Hochgestellte“ gewesen.
Dir, Apart, danke ich herzlich für den Rotpunkt.
Gruß von Leila
Meine Mutter und die Großeltern haben uns als Kinder im Detail erzählt, wie sie im Keller saßen, während oben das Haus abbrannte. Mein Opa ist, als es dann möglich war noch einmal unter Lebensgefahr in das brennende Haus ´rein und hat Dinge ´rausgeworfen. Aber als er wieder ´raus war, hatten fleißige Volksgenossen schon alles weggeräumt! Zum Glück hatte dann ein benachbarter Bäcker die drei aufgefordert, erst einmal auf den Backofen zu gehen und sich aufzuwärmen, denn es war übles Regen-Schnee-Wetter!
In dieser Stadt hatten die "Befreier" zielgenau die wichtigsten Kriegsobjekte zerstört: Die Hauptkirche, das Hospital, die Schule, Post und eine Reihe Wohnhäuser. Noch Jahre später weinte meine Schwester immer, wenn wir an der Kirchenruine vorübergingen.
Mein Vater erzählte aber auch wie diese Art der Bombenangriffe auf die Zivilisten Auswirkungen hatte, wie sie von den Befreiern wohl nicht angedacht waren: Denn der Hass betroffener Soldaten über getötete Eltern, Verwandte... führte u.a. dazu, dass die Überführung abgeschossener Flieger in die Gefangenensammelstellen immer seltener erfolgreich war.
("Wollten abhauen!") Natürlich sind solche Aussagen statistisch nicht untersetzbar!
Verallgemeinerungen sind Lügen.
(Gerhard Hauptmann)
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