Brandenburg: Starker Anstieg der Privatinsolvenzen, Berater am Limit

Im Jahr 2021 stieg die Zahl der Privatinsolventen in Brandenburg um 41,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein Grund ist die Corona-Krise.

Potsdam - Das Ersparte aufgebraucht, das Bankkonto überzogen, die unbezahlten Rechnungen stapeln sich – immer mehr Brandenburger sind überschuldet und geraten in die Privatinsolvenz. Nach einem Rückgang über mehr als zehn Jahre sind die Fallzahlen im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. In den ersten drei Quartalen wurden in Brandenburg laut Statistischem Bundesamt 2027 Privatinsolvenzverfahren eröffnet, nachdem eine außergerichtliche Einigung nicht zustande gekommen war. Das waren 41,4 Prozent mehr Fälle als im gleichen Zeitraum 2020.

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Sehr starken Beratungsbedarf hätten Menschen im Alter von 20 bis 39 Jahren, sagt Lux. „Viele beziehen Arbeitslosengeld II, sind selbstständig, erhalten eine kleine Rente oder sind alleinerziehend.“

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Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände überwogen dann im weiteren Jahresverlauf aber die Folgen der Corona-Pandemie wie Kurzarbeit und Entlassungen.
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Bereits Ende August 2021 hatte es in Brandenburg mehr eröffnete Privatinsolvenzverfahren gegeben, als im gesamten Jahr 2020. Dabei schneidet die Mark im Bundesvergleich noch relativ gut ab. Das Land hatte in den ersten drei Quartalen 2021 nach Sachsen-Anhalt (29,4 Prozent) den zweitniedrigsten Zuwachs. Bundesweit stiegen die Verfahren im Berichtszeitraum um rund 75 Prozent.

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