Die Glaeubiger zogen sich da auch nicht selten den Zorn der Volksmassen zu. Man darf auch nicht vergessen, dass dadurch auch Kaufkraft entzogen wurde. Der durch ZinsesZins gebeutelte produzierte zwar, aber sein Lohn / Einkommen gingen woanders hin. Und weil die Glaeubiger eng vernetzt waren, konnten sie sich auch aus dem Staub machen, wenn es brenzlig wurde. Gerade die Nichtsesshaftigkeit duerfte wohl auch zu besonders schamlosen Praktiken gefuehrt haben.
Das Mosaische Gesetz erlaubt die Zwangsbezinsung von Fremden. Und das hat wohl auch den Grund darin gehabt, dass die Fremden eher wieder abhauen konnten, wenn sie nicht zahlen wollten. Daraus hat man wohl spaeter was ganz anderes gemacht. So nach dem Motto. Wir bezinsen uns zwar nicht untereinander, aber wir machen das mit den anderen. Dann akkumuliert sich deren Vermoegen mit der Zeit in unserer eigenen Gruppe. Das baut mit der Zeit freilich eine Mentalitaet auf, die zu Konflikten mit anderen Gruppen fuehren muss. Die stellt man dann aber als irrational und "neidisch" usw. hin. Stimmt natuerlich das da auch Misgunst eine Rolle bei spielen wird. Aber das als Rettungsring zu benutzen um sich selbst zu rechtfertigen, halte ich fuer ein Problem. Ich entsinne mich hier einer der Begruender des Genossenschaftswesens fuer Banken, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, wird vorgeworfen, dass er den Juden (zu unrecht) unterstellt habe Wucherer zu sein:
[Links nur für registrierte Nutzer]
Meinesachtens hat er aber auch anderswo geschrieben, dass einige nichtjuedische Bankiers da noch viel schlimmer gewesen sein. Er hat das also auch durchaus auch relativiert.
Der zweck der Volks- und Raiffeisenbanken war dann ja auch dem Kleinbetrieben und Mittelstand guenstigere Kredite zu gewaehren. Und wenn es auf dem Kreditmarkt Konkurrenz gibt, dann wirds freilich auch die Preise etwas druecken.
Ein weiterer Konfliktpunkt duerfte gewesen sein, dass das abendlaendische Denken in Richtung objektiver Moral und Vermeidung von Doppelmoral ging. Da werden Leute bei denen die Doppelmoral die Norm ist, freilich negativ wahrgenommen. Ich denke aber, dass da auch Anpassungen durch Assimilation stattgefunden haben. Aber es ist eben ein verschwiegener Unterschied der Juden zu anderen ethnischen Gruppen / Religionen. Fuer das Verstaendnis der Geschichte ist es aber von fundamentaler Bedeutung.... Auch zum verstehen der Religion.
Hier noch eine Schrift die zum besseren Verstaendnis der Judenfrage beitragen kann:
[Links nur für registrierte Nutzer]
Der Autor ist durchaus wohlwollend, aber eben kein philojudaistscher Schleimer von denen es heute ja mehr als genug gibt.
Im wurde freilich vorgeworfen "Antisemit" zu sein. Wobei man sich wundern muss, warum derartiges Geplaerre immer noch zieht.
Auch lustig: Christen erwarten den Antichristen vor der Wiederkunft Jesus. Juden erwarten ihren "Messias", der dann die Weltherrschaft antreten soll mit ihnen selbst als privilegierter Gruppe (Herrenrasse sozusagen). Nur Frage ich mich da, ob dieser Messias nicht die gleiche Person wie der Antichrist sein wird.