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Thema: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

  1. #1481
    Klimaschurke Benutzerbild von mabac
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Zitat Zitat von Götz Beitrag anzeigen
    Derartige Veröffentlichungen sind mit Vorsicht zu genießen, da wahrscheinlich ideologisch motiviert und "postfaktisch".
    Ich lache über solche Veröffentlichungen ebenso über Briefe von scheinbar Geistesgestörten an Nolte. Ernst Nolte wird sicherlich auch gelacht haben, als er diesen Brief gelesen hat.
    Früher waren Dick und Doof zwei Personen.
    Till Backhaus

  2. #1482
    Mitglied Benutzerbild von Chinon
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Laßt sie selbst zu Wort kommen: [Links nur für registrierte Nutzer]
    Wie fast immer sagen Juden das Gleiche wie ich ("cultural genocide"), nur die Bewertungen gehen auseinander.
    "Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

  3. #1483
    Mitglied Benutzerbild von Teutone
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Zitat Zitat von mabac Beitrag anzeigen
    Die deutschen Christen sollten mal in der Weise unter den hiesigen Moslems missionieren, wie die hier missionieren. Nur würde sich die Gefolgschaft des arabischen Propheten schlapp lachen. Die wenigen Christen, die in Deutschland noch missionieren, sind die Zeugen Jehovas.
    Es gibt hierzulande eine ganze Reihe christlicher Exmuslime, die im Internet oder auch als Straßenprediger ähnlich aktiv sind wie Pierre Vogel und Konsorten, und den Islam, sehr zum Leidwesen Letzterer, nach allen Regeln der Kunst auseinander nehmen. Dass von den Amtskirchen nichts in der Richtung kommt, ist klar. Wobei deren muslimisches Pendant DITIB ja auch nicht wirklich missionarisch unterwegs ist.
    Meinungen sind wie Nägel. Je mehr man auf sie einschlägt, desto tiefer dringen sie ein.
    -chinesisches Sprichwort

  4. #1484
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Zitat Zitat von Teutone Beitrag anzeigen
    Es gibt hierzulande eine ganze Reihe christlicher Exmuslime, die im Internet oder auch als Straßenprediger ähnlich aktiv sind wie Pierre Vogel und Konsorten, und den Islam, sehr zum Leidwesen Letzterer, nach allen Regeln der Kunst auseinander nehmen. Dass von den Amtskirchen nichts in der Richtung kommt, ist klar. Wobei deren muslimisches Pendant DITIB ja auch nicht wirklich missionarisch unterwegs ist.
    Haben das Christentum ohnehin an den Nagel gehaengt. Da wird nichts kommen. Da ist nicht im Ansatz irgendein Ernst dahinter. Bei manchen ist das bestenfalls Tradition. Bei den meisten allerdings lediglich:
    * Institution die den Job und die eigene Versorgung sichert.
    * Lehren die man umgestalten kann um die 'eigene Meinung' oder eine politische Botschaft, die man verbreiten will zu foerdern.

    Die unter dem Schirm stehenden Vereine agieren dann auch so. Anderere Religionen darf man nicht kritisieren, wobei man sich aber schon noch mal gerne Kleinstgruppen als 'Sekten' rauspickt und dann an den Pranger stellt. Das sind aber niemals Gruppen die irgendwie wirklichen sozialen oder politischen Einfluss haben. Die haetten ja moeglicherweise Mittel sich zu wehren. Als Gefaelligkeit gibts dann immer mal wieder 'Kampf gegen Rechts'.Naheliegend weil das auch Leuten gefaellt, die ueber Budgets entscheiden. Aehnlich sind ja auch Lehrertypen drauf.
    Wahrheit Macht Frei!

  5. #1485
    Mitglied Benutzerbild von Chinon
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Jacques Attali mit einem kleinen theologischen Exkurs. Wie fast immer stimme ich ihm zu, nur seine Bewertung teile ich nicht. Was er ausführt, begründet meine entschiedene Ablehnung alles Biblischen.

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    "Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

  6. #1486
    "Viel Maul, viel Ehr !" Benutzerbild von Götz
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Zitat Zitat von Drache Beitrag anzeigen
    Alleine mit dem Reichtum der katholischen Kirche, könnte man den Hunger der gesamten Menschheit für Jahrzehnte aus der Welt schaffen.
    Die katholische Kirche braucht Hunger, Elend, Not, Krieg und Verfolgung, ohne derartiges ,oder zumindest der Angst davor, schwinden Glaube und Gefügigkeit ihrer "Schäfchen", nichts mindert Macht und Einfluß abrahamitischer "Würdenträger" mehr als gute, stabile
    und friedliche Zustände.
    Geändert von Götz (12.02.2024 um 04:52 Uhr)
    Gegen Alternativlosigkeit und die Postmoderne


    Pro Strafstimme !

    RF

  7. #1487
    Mitglied Benutzerbild von Rhino
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Zitat Zitat von Götz Beitrag anzeigen
    Die katholische Kirche braucht Hunger, Elend, Not, Krieg und Verfolgung, ohne derartiges ,oder zumindest der Angst davor, schwinden Glaube und Gefügigkeit ihrer "Schäfchen", nichts mindert Macht und Einfluß abrahamitischer "Würdenträger" mehr als gute, stabile
    und friedliche Zustände.

    Es mag dieses Geschaeftsmodell geben, dennoch war die Interessenlage da lange eine andere Gewesen. Als Nutzniesser der Produktion hatte man als Institution ein Interesse daran eben diese zu steigern.
    Wahrheit Macht Frei!

  8. #1488
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! "

    (Sheriff von Nottingham)

  9. #1489
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Ein Artikel des Rumaenen Cosmin Patraşcu Zamfirache vom 12.05.2017.

    Teil A - Warum wurden in Europa jahrhundertelang die Juden abgeschlachtet?

    Warum wurden in Europa jahrhundertelang die Juden abgeschlachtet?

    Antisemitismus ist eine alte Haltung in Europa. Im Mittelalter richtete es sich vor allem gegen die Juden. Der von der Kirche geförderte und auf vielen Mythen basierende europäische Antisemitismus führte zu beispielloser Gewalt und der Massakrierung ganzer jüdischer Gemeinschaften.

    Seit dem ersten Jahrhundert vor Christus waren Juden in Europa ständig präsent und vermehrten sich durch Migrationen und Deportationen nach den Kriegen zwischen Römern und Juden. Im Mittelalter lebten vor allem Juden in großer Zahl in getrennten Gemeinschaften und lebten im Allgemeinen von den ihnen freigelassenen Aktivitäten wie Handel, Finanzen und Medizin. Darüber hinaus wurden sie für ihre Kompetenz in diesen Bereichen geschätzt.

    Allerdings haben Mythen, Obskurantismus und religiöser Fanatismus immer wieder zu Massakern an der jüdischen Bevölkerung insbesondere in Westeuropa geführt, obwohl es auch im zaristischen Russland zu Massakern gegen Juden kam. Es wird allgemein angenommen, dass Pogrome und Tötungen von Juden charakteristisch für das 20. Jahrhundert waren, insbesondere im nationalsozialistischen Deutschland.

    Darüber hinaus wird der Begriff Pogrom mit Hitler, Konzentrationslagern oder extrem nationalistischen Regimen im Europa der Mitte des 20. Jahrhunderts in Verbindung gebracht. Wie eine Reihe von Ereignissen im Mittelalter zeigt, wurde das Pogrom vor allem in Westeuropa jahrhundertelang weit verbreitet praktiziert.

    Im Laufe der Jahrhunderte wurden ganze jüdische Gemeinden brutal abgeschlachtet, auch wegen Raubüberfällen. Es ist eine grausame und wenig bekannte Geschichte Europas, eine Geschichte, in der Hunderte von Menschen ihr Leben verloren, nur weil sie keine Christen waren oder auf Mythen und Aberglauben beruhten, einem unerklärlichen Hass gegenüber einer ethnischen Gruppe.

    Die jüdischen Bankiers und Kaufleute Europas

    Die ersten Juden, die sich auf dem europäischen Kontinent niederließen, waren die Juden von Alexandria, die seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. vor allem in die Gegend Griechenlands gelangten. Da sie sich hauptsächlich mit Handel und Finanzen beschäftigten, expandierten sie im gesamten Mittelmeerraum, so dass es im Jahr 27 v. Chr., zur Zeit des ersten römischen Kaisers Octavian Augustus, allein in Rom über 7.000 Juden gab. Sogar der jüdische Historiker Joshephus bestätigt die Tatsache, dass es im römischen Europa zahlreiche jüdische Gemeinden gab, insbesondere aus den Stämmen Juda und Benjamin.

    Im Mittelalter gab es in Europa eine blühende jüdische Diaspora, die sich hauptsächlich in den damals mächtigen Staaten wie England, dem Heiligen Römischen Reich germanischen Ursprungs, Frankreich oder Spanien niederließ. Man schätzt, dass es um das Jahr 1000 bereits über 1,5 Millionen Juden in Europa gab. Die größte Konzentration scheint zunächst im deutschen Raum stattgefunden zu haben.

    Juden kamen wahrscheinlich während der Römerzeit nach Deutschland

    " Aufzeichnungen aus der Zeit um das Jahr 1000 belegen jüdische Gemeinden in Großstädten wie Worms, Speyer, Köln und Mainz. Bis zum 14. Jahrhundert wurden fast 300 Orte mit jüdischen Gemeinden bestätigt“, heißt es in dem Werk „Perpetuated Persecution: The Medieval Origins of Anti-Semitic Violence in Nazi Germany“ von Nico Voigtländer und Hans-Joachim Voth.

    Gleichzeitig wurde von großen jüdischen Gemeinden im mittelalterlichen England berichtet, insbesondere in der Stadt York, aber auch in Frankreich, insbesondere in Paris und Metz. Viele Juden ließen sich auch in der heutigen Schweiz nieder, insbesondere in Bern. Jüdische Gemeinden unterlagen nicht den europäischen Feudalgesetzen. Aber sie wurden als fremdes Element angesehen. Sie besaßen keine Staatsbürgerschaft, konnten nicht über Landbesitz verfügen und konnten keine Adelsränge und Ämter im Staat bekleiden.

    Dennoch erlebten die jüdischen Gemeinden einen besonderen Wohlstand und viele Mitglieder dieser Gemeinden wurden wohlhabend. Und das liegt daran, dass die Juden sich angepasst haben. Genauer gesagt begannen sie, den Handel in Europa zu dominieren. Einst war „Jude“ gleichbedeutend mit „Kaufmann“. Vor allem der Adel hielt diese Tätigkeit für unehrenhaft und überließ sie den Juden. Gleichzeitig beschäftigten sie sich auch mit Mathematik und Medizin und erzielten auf diesem Gebiet herausragende Leistungen.

    Nach dem Aufschwung des Handels in Deutschland, Frankreich und England passten sich die Juden neu an und wurden die ersten Bankiers und Geldverleiher, denen es gelang, auf der Grundlage der zuvor gesammelten Vermögen Kredite an andere zu vergeben. Es handelte sich immer noch um eine Nische, zumal die Kirche den Christen Wucher und Bankgeschäfte verbot. Selbst nach der Aufhebung dieses Verbots verfügten die Juden über jahrhundertelange Erfahrung, wodurch sie keine große Konkurrenz hatten. Gleichzeitig gab es Zeiten, in denen jüdische Gemeinden von Herrschern oder Feudalherren geschützt wurden, und zwar gerade wegen der finanziellen oder medizinischen Vorteile, die sie von ihnen erhielten.

    Von den „Verteidigern des Kreuzes“ organisierte antisemitische Massaker

    Allerdings waren diese blühenden jüdischen Gemeinden bereits vor dem Jahr 1000 Opfer von Pogromen, die mit erstaunlicher Grausamkeit verübt wurden.

    Ganze Gemeinden wurden von Christen abgeschlachtet und Tausende Juden verbrannt oder gehängt. Es war die Zeit des europäischen Antisemitismus. Der erste schwerwiegende Vorfall ereignete sich während des ersten Kreuzzugs, und die Mörder waren an der Spitze diejenigen, die sich selbst als „Krieger Christi“ bezeichneten. Der erste Kreuzzug, der 1096 von Papst Urban II. einberufen wurde, um die Heiligen Stätten, also Jerusalem, von der muslimischen Besatzung zu befreien, war eigentlich eine gute Gelegenheit zur Eroberung für die Feudalherren und die Armut Europas. Er war ein echter Erfolg. Ganze Armeen verließen insbesondere Frankreich und zogen durch Europa an die Küsten des Nahen Ostens, um sich den Muslimen zu stellen. Auf ihrem Weg hielten es die „Gläubigen“ für angebracht, zu rauben und zu töten.

    Ihr Hass richtete sich vor allem gegen die Juden auf dem Gebiet Deutschlands. In Worms und später im gesamten Rheingebiet ereignete sich ein völlig abscheulicher und besonders brutaler Vorfall.

    Darüber hinaus kämpften alle „Ritter Christi“ während dreier Kreuzzüge mit den Juden aus dem Rheingebiet. „Bei den Kreuzzügen von 1096, 1146 und 1309 kam es in den Städten am Rhein zu Massenmorden an Juden. Darüber hinaus führten die Rintfleisch-Pogrome in Bayern und Franken Ende des 13. Jahrhunderts zur Zerstörung von mehr als 140 jüdischen Gemeinden“, konstatieren Nico Voigtländer und Hans-Joachim Voth. Das erste Massenmassaker an den Juden fand, wie bereits erwähnt, im Jahr 1096 in der Stadt Worms statt. Es löste eine schreckliche Pogromserie der Kreuzfahrer in Deutschland und Frankreich aus. Alles geschah im Mai 1096. Eine Armee von 25.000 bis 30.000 Mann verließ Frankreich über Deutschland in Richtung Kleinasien. Im Rheintal angekommen, stürzten sich die Männer aus dem Heer des Grafen Emicho von Leiningen, aufgehetzt mit religiösem Fanatismus gegen die „Heiden“, auf raub- und blutgierige Soldaten und stürzten sich auf die Gemeinden der aschkenasischen Juden, denen vorgeworfen wurde, der Rasse anzugehören diejenigen, die den Christus getötet haben. In der Armee verbreitete sich das Gerücht, die Wormser Juden hätten die Brunnen vergiftet. Es folgte ein schreckliches Gemetzel. Hunderte Soldaten stürmten durch die Straßen von Worms und suchten nach Juden. Die meisten von ihnen waren in ihren Häusern gefangen und wurden ohne Unterschied von Alter oder Geschlecht getötet. Sie wurden ausgezogen und auf die Straße geworfen, zerschnitten oder gehängt. Natürlich plünderten die christlichen Soldaten die Häuser der Juden und nahmen alle Reichtümer mit, die sie fanden.

    Der Bischof der Stadt machte eine christliche Geste und beherbergte einige Überlebende im Bischofspalast. Nicht einmal die Autorität der hohen kirchlichen Persönlichkeit dämpfte den Zorn und die Raublust der Kreuzfahrer. Sie brachen die Tore des Palastes ein und töteten alle Juden, die sich darin befanden.

    Allein in Worms wurden über 800 Juden getötet. Das Massaker ging in Speyer, Mainz und im gesamten Rheintal weiter. Es wird angenommen, dass über 5.000 Juden abgeschlachtet wurden, als die Kreuzfahrerarmeen das deutsche Territorium verließen. Es war eines der ersten wichtigen Beispiele mittelalterlichen europäischen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit.


    Originalquelle in rumaenischer Sprache:

    De ce au fost măcelăriţi evreii secole la rând în Europa
    Cosmin Pătraşcu Zamfirache / 12.5.2017


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  10. #1490
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Teil B - Warum wurden in Europa jahrhundertelang die Juden abgeschlachtet?

    Episoden dieser Art gab es im gesamten Mittelalter. Teilweise mit erhöhter Gewalt. Eines der brutalsten mittelalterlichen Pogrome ereignete sich auf seinem Höhepunkt anlässlich der Feier der Liebe und eines christlichen Heiligen. Die christliche Moral geriet angesichts von Hass und Blutdurst praktisch in Vergessenheit. Genauer gesagt geht es um den Vorfall vom 14.Februar 1349, als in Straßburg rund 2.000 Juden bei lebendigem Leib verbrannt wurden. Es war während der Großen Pest, als Europa von dieser Geißel fast zerstört wurde. Ganze Gemeinden verschwanden, von Krankheiten heimgesucht. Unter der von der Pest heimgesuchten, von Mystik dominierten Bevölkerung musste es einen Sündenbock geben. Die Juden wurden für schuldig befunden, diesen Fluch über Europa verhängt zu haben. Genauer gesagt gab es den Aberglauben, dass die Juden als Menschen, die den christlichen Glauben nicht teilten, die Brunnen vergiftet hätten, um die Stämme auszurotten. Deshalb wandte sich die Wut des Mobs auf schreckliche Weise gegen sie. In ganz Europa wurden Juden bei lebendigem Leibe abgeschlachtet und verbrannt. Der schwerste Vorfall ereignete sich in Straßburg. Obwohl Adlige und Geistliche unter Berücksichtigung ihrer wirtschaftlichen Interessen versuchten, die Juden vor der Wut der Menge zu schützen, zeigten sie, dass sie nicht für die Schrecken der Pest verantwortlich waren. Schließlich erlagen sie dem Aberglauben und ließen die Menschen ihrem Zorn und Antisemitismus Luft machen.

    „Am Samstag, dem Valentinstag, verbrannten sie die Juden auf einer Holzplattform auf dem Friedhof. Es waren fast 2.000 Menschen. Wer sichtaufen lassen wollte, wurde verschont. Viele kleine Kinder wurden aus den Flammen geholt und gegen den Willen ihrer Eltern getauft. Und alles, was den Juden geschuldet wurde, wurde gestrichen, und die Juden mussten alle Policen oder Schuldscheine abgeben“,

    schrieb Jacob Marcus in „The Jew in the Medieval World: A Sourcebook, 315-1791“.

    Auch in der Stadt York kam es zwei Jahrhunderte zuvor zu einem schrecklichen Massaker an der jüdischen Bevölkerung. Genauer gesagt wurden im Jahr 1190 in England unter der Führung von König Richard Löwenherz, einem Kreuzfahrer aus Berufung, der weitere Feldzüge unternahm, die Juden von York von der entfesselten Menge massakriert. Es war die Zeit der Kreuzzüge, in der Antisemitismus und religiöser Eifer unvorstellbare Höhen erreichten. Die Juden galten als Mörder Christi und ihr Leben wurde ständig bedroht.

    Gleichzeitig lockten die von den reichen Juden Yorks angehäuften Vermögen die immer bedürftiger werdenden Massen in Versuchung. Alles begann mit dem Krönungsbankett von König Richard im Jahr 1189. Er bereitete sich auf einen Kreuzzug vor und lehnte an diesem Bankett, um seine Abneigung gegen Ungläubige zu zeigen, die Teilnahme des reichsten Juden Yorks namens Benedict ab. Es folgte ein Wutausbruch gegen die Juden in Westminster, bei dem Benedikt getötet wurde. Innerhalb eines Jahres hetzten mehrere Vertreter des Adels im Raum York die Menge zum
    Massaker an den Juden auf. Die meisten hatten einen guten Grund. Sie hatten hohe Schulden bei den jüdischen Gläubigern, und ihre Tötung hätte die Tilgung der Schulden bedeutet.

    In Norwich, Lincoln und Stamford begann eine Reihe von Massakern. Die wütende Menge, angeführt von Rittern und sogar Mönchen, stürzte sich auf die Juden von York. Mehr als 150 von ihnen wurden getötet, der Rest flüchtete in die Festung namens Clifford Tower. Der Turm wurde von den Rittern und der wütenden Menge belagert. Um ihnen nicht in die Hände zu fallen, töteten die Juden ihre Frauen und Kinder und begingen anschließend Selbstmord, indem sie den Turm in Brand steckten.

    Auch in Spanien kam es Mitte des 14. Jahrhunderts zu einem regelrechten Pogrom. Die jüdische Gemeinde war sehr reich und kam, um König Pedro im Konflikt mit seinem Rivalen Heinrich de Trastamara zu unterstützen. Als er triumphierte, folgte das Massaker gegen die Juden. Allein in den jüdischen Vierteln von Toledo wurden 1355 mehr als 12.000 Juden getötet. Es folgten Massaker in ganz Kastilien. Alles gipfelte in der Ermordung von über 4.000 Juden in Sevilla, die von der wütenden Bevölkerung abgeschlachtet wurden. Der Rest überlebte nur durch die Konvertierung zum Christentum. Solche Massaker oder Vertreibungen von Juden aus Königreichen fanden im gesamten Mittelalter statt, mit kurzen Phasen der Akzeptanz und des Schutzes durch die Könige.

    Juden werden beschuldigt, Christus getötet, Brunnen vergiftet und Kinder getötet zu haben

    Die Gründe für diese Massaker sind vielfältig. Einerseits waren es die wirtschaftlichen und finanziellen Gründe des Adels bzw. der Mittelschicht, andererseits der Obskurantismus und Fanatismus der Unterschicht, die stark religiös indoktriniert war und als Verhandlungstisch diente. Das Hauptziel war zunächst der Raub und die Tilgung der Schulden, die vor allem der Adel gegenüber den Juden hatte. Beispielsweise war im Jahr 1096 in Worms Raubüberfall das Hauptziel, wobei die wohlhabenden jüdischen
    Gemeinden eine gute Gelegenheit zur Plünderung boten. Derselbe Grund lag gleichzeitig auch hinter der Judenverbrennung in Straßburg. Genauer gesagt, der Schuldenerlass und die Einziehung von Vermögenswerten.

    „Der Rat (von Straßburg) nahm das Geld von den Juden und verteilte es unter dem Volk. Es war Geld, das die Juden tötete. Wenn sie arm gewesen wären und die Feudalherren ihnen nichts geschuldet hätten, wären die Juden nicht verbrannt worden“,

    erklärte Jacob Marcus im selben Werk. Dieselben offensichtlichen Gründe lagen hinter den Massakern in York:

    Adlige und Bevölkerung wollten ihre Schulden gegenüber den Juden loswerden und gleichzeitig an deren Reichtum gelangen. Um diese Ziele zu erreichen, wurden die einfachen Soldaten oder der Mob als Manövertisch eingesetzt. Gerüchte wurden auch von Kirchenleuten verbreitet, um diese gegen die Juden aufzuhetzen. Der Obskurantismus und teilweise auch Fanatismus der Bevölkerung machten diese Gerüchte glaubwürdig.

    Beispielsweise wurde die Vorstellung populär gemacht, dass die Juden schuldig seien, Christus getötet zu haben, die Juden hätten auch die Brunnen vergiftet und, noch schlimmer, das Blut christlicher Kinder getrunken, um ihre Vitalität zu erhalten. Meistens glaubten die Menschen des Mittelalters diese Geschichten und ließen sie auf die Juden los. Die Juden galten auch als Sündenböcke für den Ausbruch der Pest im mittelalterlichen Europa.

    Originalquelle in rumaenischer Sprache:

    De ce au fost măcelăriţi evreii secole la rând în Europa
    Cosmin Pătraşcu Zamfirache / 12.5.2017


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    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
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