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Thema: Gedanken zum Jahrenswechsel

  1. #1
    Toxisch Benutzerbild von John Donne
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    Standard Gedanken zum Jahrenswechsel

    Liebe Forenfamilie,

    zunächst wünsche ich euch allen einen guten Rutsch und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2022.
    Das jetzt in den letzten Zügen liegende Jahr 2021 war für mich persönlich (vor allem durch die Belastung der Home-Beschulung der Kinder im ersten Jahresdrittel) sehr anstrengend, ansonsten in Ordnung. Gesellschaftlich war es m.E. katastrophal.

    Ich nehme mal BrüggeGents Äußerung aus einem anderen Strang als Ausgangspunkt:

    Zitat Zitat von BrüggeGent Beitrag anzeigen
    Wenn der Corona-Irrsinn der Regierung noch 2-3 Jahre weiterläuft...wird es immer mehr durchgedrehte Bürger geben.
    Ich stimme ihm hier explizit zu, glaube aber, daß das Ganze noch deutlich weitreichender ist.

    In meinem Augen wirkt Corona gesellschaftlich wie ein Brennglas und wie ein Katalysator: Es legt gesellschaftliche (Fehl-)Entwicklungen offen und beschleunigt diese.
    Das bald vergangene Jahr hat - leider - deutlich gezeigt, daß

    • die Gesellschaft zutiefst gespalten ist,
    • der Eingriff in Grundrechte kaum auf Widerstand trifft,
    • es in erheblichem Umfang ein Blockwartdenken in der Bevölkerung gibt, und
    • rationales und analytisches Denken in der Bevölkerung und der Presse die Ausnahme sind.


    All das gibt leider wenig Anlaß, freudig in den Zukunft des vor uns liegenden Jahres 2022 (dem Soylent-Green-Jahr!) und der Zeit danach zu blicken.

    Zur Spaltung der Gesellschaft: Diese hat mittlerweile ein Ausmaß erreicht, das ein Kommukationshindernis darstellt. Sinnvoll in einen Dialog eintreten kann nur, wer in irgendeiner Form einen gemeinsamen Bezugsrahmen hat. Dieser ist kaum mehr gegeben. Politik und Medien haben das [Links nur für registrierte Nutzer] offensichtlich bis heute nicht verstanden. Zuletzt konnte man seitens der Presse vermehrt Stimmen vernehmen, welche die Spaltung explizit begrüßen (siehe z.B. [Links nur für registrierte Nutzer]). Nebenbei: die Spaltung vollzieht sich natürlich auch und nicht zuletzt in sozialer Hinsicht. Mir geht es diesbezüglich relativ gut: ich habe einen 100% home-office-kompatiblen Job, bekommen nach wie vor mein Geld (meine Frau geht es ebenso) und bin fachlich durchaus in der Lage, meine Kinder selbst zu beschulen, auch wenn das neben der Arbeit schon auf Dauer extrem anstrengend ist. Wir haben mittlerweile ein zweites häusliches Büros eingerichtet und auch ansonsten genug Platz, uns in einem Lockdown nicht gegenseitig auf die Nerven gehen zu müssen. Andere betrifft die aktuelle Zeit insofern sicher mehr. Trotzdem können mir diese Verwerfungen nicht egal sein.

    Zu den Grundrechtseingriffen: Man gilt mittlerweile als Feind der Demokratie, wenn man sich auf das grundgesetzlich garantierte Grundrecht der Versammlungsfreiheit beruft und Kritik an der Maßnahmen der Regierung übt. Um es klar zu sagen: Ja, Corona ist real und schlimm, es sterben durchaus Menschen daran und andere leiden an Spätfolgen. Die Maßnahmen der Regierung sind jedoch in weiten Teilen schlicht Aktionismus: Wir zeigen, daß wir das Problem nicht ignorieren, indem wie Maßnahmen ergreifen. Weder ist hier eine konsistente Linie erkennbar, noch sind die Maßnahmen in toto geeignet, das Ziel überhaupt zu erreichen. Nehmen wir als Beispiel die gänzlich absurde Ausgangssperre ab 22:00 oder das jetzige Verbot des Verkaufs von F2-Feuerwerkskörpern. Bei letzterem wird argumentiert, daß dies sinnvoll sei, um die Krankenhäuser zu entlasten. Das Ganze spielt stark in den vierten Punkt (Dinge analytisch durchdenken zu können (sapere aude!)), da die Aus-/Be-/Überlastung der Krankenhäuser in erheblichem Maße hausgemacht ist: es wurde schon 2020 in erheblichem Umfang (auf Zeitarbeit basierendes) Pflegepersonal in den Krankenhäusern entlassen, während gleichzeitg Betten für Corona freigehalten wurden.Eben ohne das dann im Ernstfall notwendige Personal, daß sich eben auch nicht von heute auf morgen reaquirieren läßt, zumal etliche Pflegekräft aus der Branche ausgestiegen sind (siehe z.B. [Links nur für registrierte Nutzer]).

    Zum Blockwartdenken: Wer sich (oder anderen) jemals die Frage gestellt hat, wie "das" (gemeint ist natürlich das Geschehen des tempus tertii imperii) damals passieren konnte, durfte 2021 als spannendes Sozialexperiment verbuchen: genaus so. Mitläufertum und Denunziantentum allenthalben. Kritisches Denken ist leider nicht en vogue. War es aber nicht das, was Schulen und Universitäten beim Schleifen der Lehrpläne als Surrogat verkauften: Daß die von ihnen Erzogenen kritisch dächten. Ich merke davon leider sehr wenig. Für mich persönlich ist das der bedrückendste Punkt.

    Das klingt alles wenig erbaulich, aber ich wünschen euch trotz dieser verrückten Zeit alles Gute für 2022. Gesundheit vom allem, Humor, Freude und Erfolg.
    Ich werde Silverster wie gewohnt phantastisch essen und trinken, "Dinner for one" und den "Sylversterpunsch" schauen und mir einen schönen Abend machen.

    Grüße
    John

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von Schwabenpower
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    Standard AW: Gedanken zum Jahrenswechsel

    Danke und Dir und Deiner Familie auch alles Gute

  3. #3
    GESPERRT
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    24.892

    Standard AW: Gedanken zum Jahrenswechsel

    Zitat Zitat von John Donne Beitrag anzeigen
    Liebe Forenfamilie,

    zunächst wünsche ich euch allen einen guten Rutsch und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2022.
    Das jetzt in den letzten Zügen liegende Jahr 2021 war für mich persönlich (vor allem durch die Belastung der Home-Beschulung der Kinder im ersten Jahresdrittel) sehr anstrengend, ansonsten in Ordnung. Gesellschaftlich war es m.E. katastrophal.

    Ich nehme mal BrüggeGents Äußerung aus einem anderen Strang als Ausgangspunkt:



    Ich stimme ihm hier explizit zu, glaube aber, daß das Ganze noch deutlich weitreichender ist.

    In meinem Augen wirkt Corona gesellschaftlich wie ein Brennglas und wie ein Katalysator: Es legt gesellschaftliche (Fehl-)Entwicklungen offen und beschleunigt diese.
    Das bald vergangene Jahr hat - leider - deutlich gezeigt, daß

    • die Gesellschaft zutiefst gespalten ist,
    • der Eingriff in Grundrechte kaum auf Widerstand trifft,
    • es in erheblichem Umfang ein Blockwartdenken in der Bevölkerung gibt, und
    • rationales und analytisches Denken in der Bevölkerung und der Presse die Ausnahme sind.


    All das gibt leider wenig Anlaß, freudig in den Zukunft des vor uns liegenden Jahres 2022 (dem Soylent-Green-Jahr!) und der Zeit danach zu blicken.

    Zur Spaltung der Gesellschaft: Diese hat mittlerweile ein Ausmaß erreicht, das ein Kommukationshindernis darstellt. Sinnvoll in einen Dialog eintreten kann nur, wer in irgendeiner Form einen gemeinsamen Bezugsrahmen hat. Dieser ist kaum mehr gegeben. Politik und Medien haben das [Links nur für registrierte Nutzer] offensichtlich bis heute nicht verstanden. Zuletzt konnte man seitens der Presse vermehrt Stimmen vernehmen, welche die Spaltung explizit begrüßen (siehe z.B. [Links nur für registrierte Nutzer]). Nebenbei: die Spaltung vollzieht sich natürlich auch und nicht zuletzt in sozialer Hinsicht. Mir geht es diesbezüglich relativ gut: ich habe einen 100% home-office-kompatiblen Job, bekommen nach wie vor mein Geld (meine Frau geht es ebenso) und bin fachlich durchaus in der Lage, meine Kinder selbst zu beschulen, auch wenn das neben der Arbeit schon auf Dauer extrem anstrengend ist. Wir haben mittlerweile ein zweites häusliches Büros eingerichtet und auch ansonsten genug Platz, uns in einem Lockdown nicht gegenseitig auf die Nerven gehen zu müssen. Andere betrifft die aktuelle Zeit insofern sicher mehr. Trotzdem können mir diese Verwerfungen nicht egal sein.

    Zu den Grundrechtseingriffen: Man gilt mittlerweile als Feind der Demokratie, wenn man sich auf das grundgesetzlich garantierte Grundrecht der Versammlungsfreiheit beruft und Kritik an der Maßnahmen der Regierung übt. Um es klar zu sagen: Ja, Corona ist real und schlimm, es sterben durchaus Menschen daran und andere leiden an Spätfolgen. Die Maßnahmen der Regierung sind jedoch in weiten Teilen schlicht Aktionismus: Wir zeigen, daß wir das Problem nicht ignorieren, indem wie Maßnahmen ergreifen. Weder ist hier eine konsistente Linie erkennbar, noch sind die Maßnahmen in toto geeignet, das Ziel überhaupt zu erreichen. Nehmen wir als Beispiel die gänzlich absurde Ausgangssperre ab 22:00 oder das jetzige Verbot des Verkaufs von F2-Feuerwerkskörpern. Bei letzterem wird argumentiert, daß dies sinnvoll sei, um die Krankenhäuser zu entlasten. Das Ganze spielt stark in den vierten Punkt (Dinge analytisch durchdenken zu können (sapere aude!)), da die Aus-/Be-/Überlastung der Krankenhäuser in erheblichem Maße hausgemacht ist: es wurde schon 2020 in erheblichem Umfang (auf Zeitarbeit basierendes) Pflegepersonal in den Krankenhäusern entlassen, während gleichzeitg Betten für Corona freigehalten wurden.Eben ohne das dann im Ernstfall notwendige Personal, daß sich eben auch nicht von heute auf morgen reaquirieren läßt, zumal etliche Pflegekräft aus der Branche ausgestiegen sind (siehe z.B. [Links nur für registrierte Nutzer]).

    Zum Blockwartdenken: Wer sich (oder anderen) jemals die Frage gestellt hat, wie "das" (gemeint ist natürlich das Geschehen des tempus tertii imperii) damals passieren konnte, durfte 2021 als spannendes Sozialexperiment verbuchen: genaus so. Mitläufertum und Denunziantentum allenthalben. Kritisches Denken ist leider nicht en vogue. War es aber nicht das, was Schulen und Universitäten beim Schleifen der Lehrpläne als Surrogat verkauften: Daß die von ihnen Erzogenen kritisch dächten. Ich merke davon leider sehr wenig. Für mich persönlich ist das der bedrückendste Punkt.

    Das klingt alles wenig erbaulich, aber ich wünschen euch trotz dieser verrückten Zeit alles Gute für 2022. Gesundheit vom allem, Humor, Freude und Erfolg.
    Ich werde Silverster wie gewohnt phantastisch essen und trinken, "Dinner for one" und den "Sylversterpunsch" schauen und mir einen schönen Abend machen.

    Grüße
    John
    Selten wurde das nun bald vergangene Jahr so treffend zusammengefasst!
    Die Erosion der Demokratie und ihrer Werte hat erschreckende Ausmaße angenommen. Die Folgen sind noch gar nicht abzusehen. Sie werden aber katastrophal sein.
    Allen Foristen und ihren Lieben viel Glück!

    Möge die Macht mit Euch sein!

    LG Bolle

  4. #4
    Aufklärer Benutzerbild von Eridani
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    Standard AW: Gedanken zum Jahrenswechsel

    Hallo John!
    Dir auch alles Gute und komm gut herüber nach 2022!

    Ich denke mal, 2 bis 3 Jahre braucht es nicht mehr, bis Dumm-Michel die Schnauze voll hat.

    Geht dieser non-Stop Eiertanz in den Medien, speziell TV, noch bis zum Spätsommer 2022 so weiter, mit den täglichen Berichten aus dem Lauterbach-Hauptquartier, der Lage an der Corona-Ost-Front und der fast schon kultartigen, täglichen Spritze in den Oberarm in "heute" , ZDF, - fürchte ich das Schlimmste für dieses Land.

    Die Leute haben die Nase einfach voll....dann wird ein Funken reichen, und das Asylparadies "Almania" wird den Kameltreibern um die Ohren fliegen.
    Denn - nichts lenkt so schön ab vom Volksumtausch, wie CORONA..........



  5. #5
    GESPERRT
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    Standard AW: Gedanken zum Jahrenswechsel

    John Donnes Post beweist...das HPF ist ein Thinktank.

  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von Mütterchen
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    Standard AW: Gedanken zum Jahrenswechsel

    2021war leider auch für mich und meine Familie ein sehr unschönes Jahr. Es hat uns alles sehr stark belastet. Mich auch, aber andere Mitglieder meiner Familie hat es wirklich sehr hart getroffen.
    Ich blicke schon mit Bammel auf den Jahreswechsel. Leider sehe ich in vielen Bereichen schwarz. Noch nie hatte ich so ein ungutes Gefühl bei meiner Vorstellung des Kommenden.
    Wir werden sehen. Ich wünsche den Floristen jedenfalls von Herzen viel Glück für 2022, gute Nerven, echte Freunde, Rückhalt und vielleicht bis zum Ende des Jahres doch ein Happy End.
    Feiert morgen schön in das neue Jahr hinein.

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von HerrMayer
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    Standard AW: Gedanken zum Jahrenswechsel

    Ich sehe alles positiv.

    Endlich kommt Bewegung in die abgestumpfte Gesellschaft und Politik.
    Da musste der Staat immer übergriffiger werden und da musste dieser „Virus“ kommen,
    um endlich lang eingerostete Fensterläden gewaltig aufzureissen.

    Jetzt ist eine Zeit der Besinnung, des Erwachsens und der Erkenntnis und vor allem für eins: Veränderungen !



    Allen im Forum einen guten Rutsch ins neue Jahr 2022 !

  8. #8
    GESPERRT
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    15.748

    Standard AW: Gedanken zum Jahrenswechsel

    Ich weiß noch gar nicht, was ich von irgendwas halten soll. Irgendwie bin ich seit gefühlt 10 Jahren in 2020 gefangen.

    Ich wünsche Euch allen nur das beste.

  9. #9
    Mitglied
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    Standard AW: Gedanken zum Jahrenswechsel

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    2021war leider auch für mich und meine Familie ein sehr unschönes Jahr. Es hat uns alles sehr stark belastet. Mich auch, aber andere Mitglieder meiner Familie hat es wirklich sehr hart getroffen.
    Ich blicke schon mit Bammel auf den Jahreswechsel. Leider sehe ich in vielen Bereichen schwarz. Noch nie hatte ich so ein ungutes Gefühl bei meiner Vorstellung des Kommenden.
    Wir werden sehen. Ich wünsche den Floristen jedenfalls von Herzen viel Glück für 2022, gute Nerven, echte Freunde, Rückhalt und vielleicht bis zum Ende des Jahres doch ein Happy End.
    Feiert morgen schön in das neue Jahr hinein.
    Das ist nett, dass jemand auch mal an die Floristen denkt.
    Vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft

  10. #10
    Der Klügere tritt nach! Benutzerbild von Differentialgeometer
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    Standard AW: Gedanken zum Jahrenswechsel

    Zitat Zitat von John Donne Beitrag anzeigen
    Liebe Forenfamilie,

    zunächst wünsche ich euch allen einen guten Rutsch und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2022.
    Das jetzt in den letzten Zügen liegende Jahr 2021 war für mich persönlich (vor allem durch die Belastung der Home-Beschulung der Kinder im ersten Jahresdrittel) sehr anstrengend, ansonsten in Ordnung. Gesellschaftlich war es m.E. katastrophal.

    Ich nehme mal BrüggeGents Äußerung aus einem anderen Strang als Ausgangspunkt:



    Ich stimme ihm hier explizit zu, glaube aber, daß das Ganze noch deutlich weitreichender ist.

    In meinem Augen wirkt Corona gesellschaftlich wie ein Brennglas und wie ein Katalysator: Es legt gesellschaftliche (Fehl-)Entwicklungen offen und beschleunigt diese.
    Das bald vergangene Jahr hat - leider - deutlich gezeigt, daß

    • die Gesellschaft zutiefst gespalten ist,
    • der Eingriff in Grundrechte kaum auf Widerstand trifft,
    • es in erheblichem Umfang ein Blockwartdenken in der Bevölkerung gibt, und
    • rationales und analytisches Denken in der Bevölkerung und der Presse die Ausnahme sind.


    All das gibt leider wenig Anlaß, freudig in den Zukunft des vor uns liegenden Jahres 2022 (dem Soylent-Green-Jahr!) und der Zeit danach zu blicken.

    Zur Spaltung der Gesellschaft: Diese hat mittlerweile ein Ausmaß erreicht, das ein Kommukationshindernis darstellt. Sinnvoll in einen Dialog eintreten kann nur, wer in irgendeiner Form einen gemeinsamen Bezugsrahmen hat. Dieser ist kaum mehr gegeben. Politik und Medien haben das [Links nur für registrierte Nutzer] offensichtlich bis heute nicht verstanden. Zuletzt konnte man seitens der Presse vermehrt Stimmen vernehmen, welche die Spaltung explizit begrüßen (siehe z.B. [Links nur für registrierte Nutzer]). Nebenbei: die Spaltung vollzieht sich natürlich auch und nicht zuletzt in sozialer Hinsicht. Mir geht es diesbezüglich relativ gut: ich habe einen 100% home-office-kompatiblen Job, bekommen nach wie vor mein Geld (meine Frau geht es ebenso) und bin fachlich durchaus in der Lage, meine Kinder selbst zu beschulen, auch wenn das neben der Arbeit schon auf Dauer extrem anstrengend ist. Wir haben mittlerweile ein zweites häusliches Büros eingerichtet und auch ansonsten genug Platz, uns in einem Lockdown nicht gegenseitig auf die Nerven gehen zu müssen. Andere betrifft die aktuelle Zeit insofern sicher mehr. Trotzdem können mir diese Verwerfungen nicht egal sein.

    Zu den Grundrechtseingriffen: Man gilt mittlerweile als Feind der Demokratie, wenn man sich auf das grundgesetzlich garantierte Grundrecht der Versammlungsfreiheit beruft und Kritik an der Maßnahmen der Regierung übt. Um es klar zu sagen: Ja, Corona ist real und schlimm, es sterben durchaus Menschen daran und andere leiden an Spätfolgen. Die Maßnahmen der Regierung sind jedoch in weiten Teilen schlicht Aktionismus: Wir zeigen, daß wir das Problem nicht ignorieren, indem wie Maßnahmen ergreifen. Weder ist hier eine konsistente Linie erkennbar, noch sind die Maßnahmen in toto geeignet, das Ziel überhaupt zu erreichen. Nehmen wir als Beispiel die gänzlich absurde Ausgangssperre ab 22:00 oder das jetzige Verbot des Verkaufs von F2-Feuerwerkskörpern. Bei letzterem wird argumentiert, daß dies sinnvoll sei, um die Krankenhäuser zu entlasten. Das Ganze spielt stark in den vierten Punkt (Dinge analytisch durchdenken zu können (sapere aude!)), da die Aus-/Be-/Überlastung der Krankenhäuser in erheblichem Maße hausgemacht ist: es wurde schon 2020 in erheblichem Umfang (auf Zeitarbeit basierendes) Pflegepersonal in den Krankenhäusern entlassen, während gleichzeitg Betten für Corona freigehalten wurden.Eben ohne das dann im Ernstfall notwendige Personal, daß sich eben auch nicht von heute auf morgen reaquirieren läßt, zumal etliche Pflegekräft aus der Branche ausgestiegen sind (siehe z.B. [Links nur für registrierte Nutzer]).

    Zum Blockwartdenken: Wer sich (oder anderen) jemals die Frage gestellt hat, wie "das" (gemeint ist natürlich das Geschehen des tempus tertii imperii) damals passieren konnte, durfte 2021 als spannendes Sozialexperiment verbuchen: genaus so. Mitläufertum und Denunziantentum allenthalben. Kritisches Denken ist leider nicht en vogue. War es aber nicht das, was Schulen und Universitäten beim Schleifen der Lehrpläne als Surrogat verkauften: Daß die von ihnen Erzogenen kritisch dächten. Ich merke davon leider sehr wenig. Für mich persönlich ist das der bedrückendste Punkt.

    Das klingt alles wenig erbaulich, aber ich wünschen euch trotz dieser verrückten Zeit alles Gute für 2022. Gesundheit vom allem, Humor, Freude und Erfolg.
    Ich werde Silverster wie gewohnt phantastisch essen und trinken, "Dinner for one" und den "Sylversterpunsch" schauen und mir einen schönen Abend machen.

    Grüße
    John
    Du nimmst mir das Wort aus dem Selbigen!

    Ein Spruch, der mich nicht völlig nihilistisch werden lässt: „Jede gute, alte Zeit war mal eine schlimme Neue!“
    In diesem Sinne erwarte ich das Schlimmste und hoffe auf das Beste. Ich wünsche deiner Familie und Dir sowie den Nutzern hier einen guten Rutsch und ein strahlendes, coronafreies 2022!

    Undefeated Nak Muay/Kickboxer: 0W - 0L - 0D
    LoL

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