Die Ende 1952, also nach nur dreijährigem Bestehen, erfolgte Schließung der Richter'schen Forschungsstelle war, wie ich seinerzeit in Buenos Aires feststellen konnte, vor allem durch "psychologische Nebeneffekte" bedingt, ebenso wie der anschlies-sende Verleumdungsfeldzug gegen Richter.
Was seit der Genfer Atomenergiekonferenz 1955 an einschlägigen russischen und amerikanischen Ergebnissen veröffentlicht wurde, gründet sich fast durchweg auf Stoßversuche, auch der sog. "pinch"-Effekt, wie Allen [8] nachweisen konnte. Stoßprozesse erreichen jedoch, wie eine Betrachtung der freien Weglängen zeigt, erst bei Wasserstoffbomben-Dimensionen eine positive Energiebilanz, sind also vom Standpunkt geregelter thermonuklearer Energiegewinnung eine Sackgasse. Der Verdacht liegt daher nahe, daß die starke Hervorhebung gerade des "pinch"-Efftektes in den spärlichen Veröffentlichungen der für die amerikanischen und russischen Geheimprojekte zuständigen Forscher ein Tarnmanöver ist, das die Öffentlichkeit von aussichtsreicheren Wegen ablenken soll.
Die ebenfalls erstmalig von Richter angeregten und 1952 vom Verf. durchgeführten Versuche zur Anreicherung von schwerem Wasser in Hinblick auf seine Verwendung als thermonucleare Energiequelle durch fraktionierte Destillation [9, 10] ist inzwischen von Du Pont zur technischen Reife entwickelt worden, wie 1955 bekannt wurde [11].